Melchior Gruda

Verlegeort
Korsörer Straße 18
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
09. Juni 2009
Geboren
06. Januar 1886 in Klein Hoschütz / Malé Hoštice
Beruf
Bäcker / Rohrleger
Verhaftet
August 1944 bis April 1945 in Untersuchungshaftanstalt Berlin-Moabit
Tot
30. April 1945 in Berlin-Prenzlauer Berg

Melchior Gruda gehörte zum Berliner Arbeiterwiderstand und war Mitstreiter in der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation, einer der größten Widerstandsgruppierungen gegen das Naziregime 1942 bis 1945. Er wurde am 6. Januar 1886 in Klein Hoschütz, Kreis Ratibor, geboren und war von Beruf Bäcker und Rohrleger. Nach Arbeitslosigkeit versuchte er einen Markthandel mit Blumen aufzubauen. Mit seiner Ehefrau Anna, die er 1922 geheiratet hatte, wohnte er in Berlin Prenzlauer Berg, Korsörer Straße 18. Vor 1933 sympathisierte er mit den Kommunisten. 1938 war Melchior Gruda drei Monate in Gestapo- und Untersuchungshaft. Während des Krieges wurde er zur Luftschutzpolizei eingezogen. Die beiden Söhne fielen im Krieg. Als Oberwachtmeister der Luftschutzpolizei im Abschnittskommando Berlin-Prenzlauer Berg schloss er sich 1944 der Widerstandsbewegung an und bekam den Decknamen Seppl. Melchior Gruda wurde am 19. August 1944 festgenommen, sein Verfahren wurde im Herbst 1944 von dem seiner Mitstreiter abgetrennt und an das Oberste SS- und Polizeigericht in München abgegeben. Er verbrachte seine Untersuchungshaft im Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit. Es kam wegen des Kriegsgeschehens kein Prozess mehr zustande. Am 24 April wurde er wie alle politischen Gefangenen aus Moabit entlassen. Am 25. wurde die Familie ausgebombt. Am 30.04.1945 kam er bei Kampfhandlungen in der Kastanienallee in Berlin-Prenzlauer Berg ums Leben.

Melchior Gruda gehörte zum Berliner Arbeiterwiderstand und war Mitstreiter in der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation, einer der größten Widerstandsgruppierungen gegen das Naziregime 1942 bis 1945. Er wurde am 6. Januar 1886 in Klein Hoschütz, Kreis Ratibor, geboren und war von Beruf Bäcker und Rohrleger. Nach Arbeitslosigkeit versuchte er einen Markthandel mit Blumen aufzubauen. Mit seiner Ehefrau Anna, die er 1922 geheiratet hatte, wohnte er in Berlin Prenzlauer Berg, Korsörer Straße 18. Vor 1933 sympathisierte er mit den Kommunisten. 1938 war Melchior Gruda drei Monate in Gestapo- und Untersuchungshaft. Während des Krieges wurde er zur Luftschutzpolizei eingezogen. Die beiden Söhne fielen im Krieg. Als Oberwachtmeister der Luftschutzpolizei im Abschnittskommando Berlin-Prenzlauer Berg schloss er sich 1944 der Widerstandsbewegung an und bekam den Decknamen Seppl. Melchior Gruda wurde am 19. August 1944 festgenommen, sein Verfahren wurde im Herbst 1944 von dem seiner Mitstreiter abgetrennt und an das Oberste SS- und Polizeigericht in München abgegeben. Er verbrachte seine Untersuchungshaft im Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit. Es kam wegen des Kriegsgeschehens kein Prozess mehr zustande. Am 24 April wurde er wie alle politischen Gefangenen aus Moabit entlassen. Am 25. wurde die Familie ausgebombt. Am 30.04.1945 kam er bei Kampfhandlungen in der Kastanienallee in Berlin-Prenzlauer Berg ums Leben.