Lotte Ibermann

Verlegeort
Fehrbelliner Straße 86
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
01. Juli 2010
Geboren
09. Februar 1922 in Berlin
Deportation
am 29. Oktober 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Ermordet
in Łódź / Litzmannstadt

Lotte Ibermann kam am 9. Februar 1922 (1921?) als älteste Tochter des Kaufmannes Leo Ibermann und seiner Ehefrau Toni Taube Ibermann geb. Rösler in Berlin zur Welt. Von ihrem kurzen Leben wissen wir nur sehr wenig. Sicherlich hat sie nach dem frühen Tod ihres Vaters im Jahre 1925 auch Verantwortung für ihre beiden jüngeren Schwestern Sonja und Ursula übernehmen müssen, um ihre voll berufstätige Mutter, die als Handelsfrau und Schneiderin arbeitete, etwas zu entlasten.<br />
<br />
Sie wuchs mit Mutter und Schwestern auf in der Sebastianstr. 17 in Berlin-Kreuzberg, später dann in der Belforter Str. 30 am Prenzlauer Berg. Bis 1933 besuchte sie eine Schule in der Stallschreiberstr. in Berlin-Kreuzberg, danach eine Schule in der Schönhauser Allee am Prenzlauer Berg. Ob sie, als ihr unter den sich verschärfenden Lebensbedingungen für Juden in der NS-Zeit nach dem 15. November 1938 (Runderlass des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung) der Besuch einer deutschen Schule untersagt wurde, noch eine andere jüdische Einrichtung besuchte, dort vielleicht eine berufliche Ausbildung begann oder gleich zwangsweise in ein Arbeitsverhältnis vermittelt wurde, ist nicht bekannt.<br />
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Ihre beiden Schwestern Sonja und Ursula konnten 1939 mit Kindertransporten nach Großbritannien entkommen, Lotte blieb bei ihrer Mutter. Sie zieht mit dieser zwischen August 1939 und 1941 in eine Wohnung am Prenzlauer Berg in der Fehrbelliner Str. 86 und dann 1941 in ein sogenanntes Judenhaus in der Lothringer Str. 34–35 (heute Torstr. mit veränderter Nummerierung ). Das war ihre letzte Berliner Adresse, von der aus sie mit ihrer Mutter am 27. Oktober 1941 in ein Konzentrationslager nach Łódź / Polen deportiert wurde.<br />
<br />
Lotte Ibermann kehrte nicht mehr zurück. <br />
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Die Erinnerung an sie bleibt aber in der Familie lebendig. Charlott, das erste Urenkelkind ihrer in Großbritannien und später in Australien überlebenden Schwester Sonja wurde am 17. April 2012 geboren und hat die gleichen, dunklen, wundervoll sprechenden Augen wie Lotte.

Lotte Ibermann kam am 9. Februar 1922 (1921?) als älteste Tochter des Kaufmannes Leo Ibermann und seiner Ehefrau Toni Taube Ibermann geb. Rösler in Berlin zur Welt. Von ihrem kurzen Leben wissen wir nur sehr wenig. Sicherlich hat sie nach dem frühen Tod ihres Vaters im Jahre 1925 auch Verantwortung für ihre beiden jüngeren Schwestern Sonja und Ursula übernehmen müssen, um ihre voll berufstätige Mutter, die als Handelsfrau und Schneiderin arbeitete, etwas zu entlasten.

Sie wuchs mit Mutter und Schwestern auf in der Sebastianstr. 17 in Berlin-Kreuzberg, später dann in der Belforter Str. 30 am Prenzlauer Berg. Bis 1933 besuchte sie eine Schule in der Stallschreiberstr. in Berlin-Kreuzberg, danach eine Schule in der Schönhauser Allee am Prenzlauer Berg. Ob sie, als ihr unter den sich verschärfenden Lebensbedingungen für Juden in der NS-Zeit nach dem 15. November 1938 (Runderlass des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung) der Besuch einer deutschen Schule untersagt wurde, noch eine andere jüdische Einrichtung besuchte, dort vielleicht eine berufliche Ausbildung begann oder gleich zwangsweise in ein Arbeitsverhältnis vermittelt wurde, ist nicht bekannt.

Ihre beiden Schwestern Sonja und Ursula konnten 1939 mit Kindertransporten nach Großbritannien entkommen, Lotte blieb bei ihrer Mutter. Sie zieht mit dieser zwischen August 1939 und 1941 in eine Wohnung am Prenzlauer Berg in der Fehrbelliner Str. 86 und dann 1941 in ein sogenanntes Judenhaus in der Lothringer Str. 34–35 (heute Torstr. mit veränderter Nummerierung ). Das war ihre letzte Berliner Adresse, von der aus sie mit ihrer Mutter am 27. Oktober 1941 in ein Konzentrationslager nach Łódź / Polen deportiert wurde.

Lotte Ibermann kehrte nicht mehr zurück.

Die Erinnerung an sie bleibt aber in der Familie lebendig. Charlott, das erste Urenkelkind ihrer in Großbritannien und später in Australien überlebenden Schwester Sonja wurde am 17. April 2012 geboren und hat die gleichen, dunklen, wundervoll sprechenden Augen wie Lotte.