Hildegard Hillel geb. Hohenstein

Verlegeort
Hobrechtstraße 57
Bezirk/Ortsteil
Neukölln
Verlegedatum
14. November 2009
Geboren
06. November 1890 in Berlin
Deportation
am 15. August 1942 nach Riga
Ermordet
18. August 1942 in Riga

Über Hildegard Hillel, geborene Hohenstein, und ihren Mann Arthur ist nur wenig bekannt. Beide kamen in Berlin zur Welt. Arthur Hillel hatte vier Brüder, Hugo, Heinrich (Henry), Martin und Willy. Hugo und Heinrich gelang die Emigration nach New York, Bruder Martin wurde über Sachsenhausen und Theresienstadt nach Auschwitz deportiert und dort 1944 ermordet.<br />
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Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen, arbeitete Arthur Hillel als Kaufmann und lebte mit seiner Frau in der Anzengruberstraße 12 in Berlin-Neukölln. 1936 hatte das Paar seine Wohnung in der Franz-Körner-Straße 81c in Neukölln-Britz. Am 1. Juni 1938 zogen sie in die Hobrechtstraße 57 in ein Haus, aus dem einige Jahre später elf Bewohner deportiert und ermordet wurden. Hier bewohnten Arthur und Hildegard Hillel in der dritten Etage als Untermieter zwei Zimmer in der Wohnung von Leonhard Krieg.<br />
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Für das Jahr 1942 ist belegt, dass das Ehepaar Zwangsarbeit leisten musste: Arthur Hillel als Maschinenarbeiter in der „deutschen Waffen- und Munitionsfabrik“ in Borsigwalde mit einem Stundenlohn von 95 Pfennigen, Hildegard Hillel arbeitete in dem Chemieunternehmen J. D. Riedel in Britz. Sie erhielt einen Stundenlohn von 47 Pfennigen.<br />
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Am 15. August 1942 wurde das Ehepaar in einem Sonderzug der Reichsbahn zusammen mit rund 1000 weiteren Menschen vom Güterbahnhof Berlin-Moabit nach Riga deportiert. Die Insassen wurden bald nach ihrer Ankunft am Bahnhof Riga-Skirotava in nahegelegenen Wäldern ermordet. Nur eine Frau aus diesem Transport überlebte den Krieg. Drei Tage später wurden Arthur und Hildegard Hillel für tot erklärt. Am 26. November 1942, so ist es der Vermögensverwertungsakte von Hildegard Hillel zu entnehmen, wurde die Wohnung des Ehepaares in der Hobrechtstraße geräumt. In dieser Akte im Brandenburgischen Landeshauptarchiv befindet sich auch die Vermögenserklärung: Ein Formular, in dem Hildegard und Arthur Hillel zwei Tage vor ihrer Deportation Rechenschaft über die ihnen verbliebenen Besitztümer ablegen mussten.

Über Hildegard Hillel, geborene Hohenstein, und ihren Mann Arthur ist nur wenig bekannt. Beide kamen in Berlin zur Welt. Arthur Hillel hatte vier Brüder, Hugo, Heinrich (Henry), Martin und Willy. Hugo und Heinrich gelang die Emigration nach New York, Bruder Martin wurde über Sachsenhausen und Theresienstadt nach Auschwitz deportiert und dort 1944 ermordet.

Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen, arbeitete Arthur Hillel als Kaufmann und lebte mit seiner Frau in der Anzengruberstraße 12 in Berlin-Neukölln. 1936 hatte das Paar seine Wohnung in der Franz-Körner-Straße 81c in Neukölln-Britz. Am 1. Juni 1938 zogen sie in die Hobrechtstraße 57 in ein Haus, aus dem einige Jahre später elf Bewohner deportiert und ermordet wurden. Hier bewohnten Arthur und Hildegard Hillel in der dritten Etage als Untermieter zwei Zimmer in der Wohnung von Leonhard Krieg.

Für das Jahr 1942 ist belegt, dass das Ehepaar Zwangsarbeit leisten musste: Arthur Hillel als Maschinenarbeiter in der „deutschen Waffen- und Munitionsfabrik“ in Borsigwalde mit einem Stundenlohn von 95 Pfennigen, Hildegard Hillel arbeitete in dem Chemieunternehmen J. D. Riedel in Britz. Sie erhielt einen Stundenlohn von 47 Pfennigen.

Am 15. August 1942 wurde das Ehepaar in einem Sonderzug der Reichsbahn zusammen mit rund 1000 weiteren Menschen vom Güterbahnhof Berlin-Moabit nach Riga deportiert. Die Insassen wurden bald nach ihrer Ankunft am Bahnhof Riga-Skirotava in nahegelegenen Wäldern ermordet. Nur eine Frau aus diesem Transport überlebte den Krieg. Drei Tage später wurden Arthur und Hildegard Hillel für tot erklärt. Am 26. November 1942, so ist es der Vermögensverwertungsakte von Hildegard Hillel zu entnehmen, wurde die Wohnung des Ehepaares in der Hobrechtstraße geräumt. In dieser Akte im Brandenburgischen Landeshauptarchiv befindet sich auch die Vermögenserklärung: Ein Formular, in dem Hildegard und Arthur Hillel zwei Tage vor ihrer Deportation Rechenschaft über die ihnen verbliebenen Besitztümer ablegen mussten.