Felicia Itzig geb. Haase

Verlegeort
Karl-Marx-Straße 55
Historischer Name
Berliner Str. 80
Bezirk/Ortsteil
Neukölln
Verlegedatum
27. Oktober 2010
Geboren
01. März 1880 in Roggow (Posen) / Rogowo
Deportation
am 26. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Samuel Itzig wurde am 9.September 1874 in Gonsawa (Posen) geboren, seine Ehefrau Felicia Itzig, geb. Haase, am 1. März 1880 in Rogowo (Posen). Das Ehepaar betrieb in Rogowow ein Damenbekleidungsgeschäft, bis sie 1918 oder 1919 nach Berlin umsiedelten.<br />
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In Neukölln führten sie dieses Gewerbe mit einem Damenkonfektions-, Wäsche- und Wollwarengeschäft in der Berliner Straße 78 fort. Direkt daneben, in der Berliner Straße 80/81 (heute Karl-Marx-Straße 55) wohnten die Itzigs in einer Vier-Zimmer-Wohnung. Sie galten als wohlhabend, hatten ein Hausmädchen und zwei Angestellte. Laut späterer Aussagen von Verwandten und Bekannten soll Samuel Itzig ein „ehrlicher, gescheiter und liebenswürdiger Mann“ gewesen sein und eine sehr angesehene Stellung innegehabt haben. So war er beispielsweise Mitglied im Vorstand der „Israelischen Brüdergemeinde Neukölln“, deren Synagoge in der Isarstraße 8 lag. Das Ehepaar hatte vier Kinder. Zwei von ihnen, Irmgard und Gilbert, emigrierten 1933 nach Palästina. Die Tochter Irmgard besuchte 1936 ihre Familie noch ein Mal in Neukölln. Zwei Jahre darauf „verloren“ ihre Eltern das Geschäft im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht vom 9. November; genaueres darüber ist nicht bekannt. 1941 musste die dreiköpfige Familie Itzig ihre Wohnung verlassen und in die Zwei-Zimmer-Wohnung der Abts im selben Haus ziehen. Am 26. Februar 1943 wurden Samuel und Felicia Itzig schließlich mit dem 30. Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.<br />
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Ihre Tochter 27-jährige Tochter Betty Itzig, geb. am 20. Februar 1916 in Rogowo (Posen) war bereits am 19. Februar 1943, nach Auschwitz deportiert worden. Zuvor musste sie noch, nachdem 1938 ihre Stelle als Verkäuferin im elterlichen Geschäft weggefallen war, zweieinhalb Jahre Zwangsarbeit leisten. Die zweite in Deutschland verbliebene Tochter Rosa, geb. am 9. Dezember 1903 in Rogowo, hatte Anfang 1931 ihren Mann Julius Marcus geheiratet. Als letztes Mitglied der Familie Itzig wurde sie am 3. März 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.

Samuel Itzig wurde am 9.September 1874 in Gonsawa (Posen) geboren, seine Ehefrau Felicia Itzig, geb. Haase, am 1. März 1880 in Rogowo (Posen). Das Ehepaar betrieb in Rogowow ein Damenbekleidungsgeschäft, bis sie 1918 oder 1919 nach Berlin umsiedelten.

In Neukölln führten sie dieses Gewerbe mit einem Damenkonfektions-, Wäsche- und Wollwarengeschäft in der Berliner Straße 78 fort. Direkt daneben, in der Berliner Straße 80/81 (heute Karl-Marx-Straße 55) wohnten die Itzigs in einer Vier-Zimmer-Wohnung. Sie galten als wohlhabend, hatten ein Hausmädchen und zwei Angestellte. Laut späterer Aussagen von Verwandten und Bekannten soll Samuel Itzig ein „ehrlicher, gescheiter und liebenswürdiger Mann“ gewesen sein und eine sehr angesehene Stellung innegehabt haben. So war er beispielsweise Mitglied im Vorstand der „Israelischen Brüdergemeinde Neukölln“, deren Synagoge in der Isarstraße 8 lag. Das Ehepaar hatte vier Kinder. Zwei von ihnen, Irmgard und Gilbert, emigrierten 1933 nach Palästina. Die Tochter Irmgard besuchte 1936 ihre Familie noch ein Mal in Neukölln. Zwei Jahre darauf „verloren“ ihre Eltern das Geschäft im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht vom 9. November; genaueres darüber ist nicht bekannt. 1941 musste die dreiköpfige Familie Itzig ihre Wohnung verlassen und in die Zwei-Zimmer-Wohnung der Abts im selben Haus ziehen. Am 26. Februar 1943 wurden Samuel und Felicia Itzig schließlich mit dem 30. Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Ihre Tochter 27-jährige Tochter Betty Itzig, geb. am 20. Februar 1916 in Rogowo (Posen) war bereits am 19. Februar 1943, nach Auschwitz deportiert worden. Zuvor musste sie noch, nachdem 1938 ihre Stelle als Verkäuferin im elterlichen Geschäft weggefallen war, zweieinhalb Jahre Zwangsarbeit leisten. Die zweite in Deutschland verbliebene Tochter Rosa, geb. am 9. Dezember 1903 in Rogowo, hatte Anfang 1931 ihren Mann Julius Marcus geheiratet. Als letztes Mitglied der Familie Itzig wurde sie am 3. März 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.