Erika Goldberg geb. Hurwitz

Verlegeort
Sebastianstr. 73
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
März 2009
Geboren
20. April 1875 in Demmin (Pommern)
Deportation
am 21. Juli 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 21. September 1942 nach Treblinka
Ermordet
in Treblinka

Erika Goldberg kam als Erika Hurwitz am 20. April 1875 in der Hansestadt Demmin in Vorpommern zur Welt. Sie war mit Emanuel Goldberg verheiratet, der aus Kempen (heute: Kępno / Polen) stammte. Im Alter von 25 Jahren brachte Erika Goldberg am 1. September 1900 im mecklenburgischen Ribnitz ihren Sohn Walter zur Welt. Ein Jahr später, am 7. Oktober 1901, wurde ihre Tochter Dorothea (genannt Thea) in Greiffenberg in der Uckermark geboren. Einige Jahre nach der Geburt der Kinder zog die Familie nach Berlin. Erika Goldbergs Mann eröffnete eine Fabrik, die Kämme und Haarschmuck aus Zelluloid herstellte. Mit ihrer Familie wohnte Erika Goldberg anfangs im Prenzlauer Berg in der Raabestraße 1, dann etwa 15 Jahre lang in Berlin-Mitte in der Neuen Jakobstraße 12. <br />
Im Frühjahr 1923 wurde Erika Goldbergs Enkelin Ursula, das Kind ihrer Tochter Thea, geboren. Im Jahr darauf starb Ursulas Vater und Thea heiratete 1929 ihren zweiten Ehemann Hans Lewy. <br />
Anfang der 1930er-Jahre kehrte Erika Goldberg mit ihrem Mann in den Prenzlauer Berg zurück und wohnte in der Ostseestraße, Ecke Greifswalder Straße. Einige Jahre später zogen beide in eine 3-Zimmer-Wohnung in der Sebastianstraße 16. Bei ihnen zur Untermiete wohnte Rosa Lewy (geb. Bergmann), die Mutter von Erika Goldbergs Schwiegersohn Hans. <br />
1938 wurde die Fabrik von Erika Goldbergs Mann zwangsweise geschlossen. Im Februar 1939 flohen ihre Tochter Thea und ihr Schwiegersohn Hans mit der damals gerade 16-jährigen Ursula nach Ecuador. Ursula war sehr musikalisch und hatte schon früh Klavier- und Kompositionsunterricht bekommen. Von Ecuador aus schickte sie Kompositionen nach New York und kam 1940 mit einem Stipendium der Mannes School of Music in die USA. Erika Goldbergs Sohn Walter emigrierte im April 1939 ebenfalls. Auch er lebte später in New York. <br />
Am 17. Mai 1942 starb Erika Goldbergs Mann Emanuel mit 67 Jahren an Diabetes, da ihm als Jude der Zugang zu Insulin verwehrt worden war. Zwei Monate nach seinem Tod wurde Erika Goldberg am 21. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 21. September 1942 wurde sie ins Vernichtungslager Treblinka verschleppt und dort ermordet. <br />
Die Stolpersteine für Erika Goldberg und Rosa Lewy, die im Februar 1943 in Theresienstadt starb, wurden vor der Sebastianstraße 73, gegenüber von ihrem letzten Wohnsitz verlegt, da sich an der Stelle der ehemaligen Hausnummer 16 heute Brachland befindet, vor dem nicht gepflastert ist. <br />
Erika Goldbergs Enkelin Ursula (verheiratete Mamlok) wurde eine bekannte Komponistin. Sie lehrte über vierzig Jahre an der New York University und an der Manhattan School of Music. 2006 kehrte sie in ihre Geburtsstadt Berlin zurück, wo sie die letzten zehn Jahre ihres Lebens verbrachte.<br />

Erika Goldberg kam als Erika Hurwitz am 20. April 1875 in der Hansestadt Demmin in Vorpommern zur Welt. Sie war mit Emanuel Goldberg verheiratet, der aus Kempen (heute: Kępno / Polen) stammte. Im Alter von 25 Jahren brachte Erika Goldberg am 1. September 1900 im mecklenburgischen Ribnitz ihren Sohn Walter zur Welt. Ein Jahr später, am 7. Oktober 1901, wurde ihre Tochter Dorothea (genannt Thea) in Greiffenberg in der Uckermark geboren. Einige Jahre nach der Geburt der Kinder zog die Familie nach Berlin. Erika Goldbergs Mann eröffnete eine Fabrik, die Kämme und Haarschmuck aus Zelluloid herstellte. Mit ihrer Familie wohnte Erika Goldberg anfangs im Prenzlauer Berg in der Raabestraße 1, dann etwa 15 Jahre lang in Berlin-Mitte in der Neuen Jakobstraße 12.
Im Frühjahr 1923 wurde Erika Goldbergs Enkelin Ursula, das Kind ihrer Tochter Thea, geboren. Im Jahr darauf starb Ursulas Vater und Thea heiratete 1929 ihren zweiten Ehemann Hans Lewy.
Anfang der 1930er-Jahre kehrte Erika Goldberg mit ihrem Mann in den Prenzlauer Berg zurück und wohnte in der Ostseestraße, Ecke Greifswalder Straße. Einige Jahre später zogen beide in eine 3-Zimmer-Wohnung in der Sebastianstraße 16. Bei ihnen zur Untermiete wohnte Rosa Lewy (geb. Bergmann), die Mutter von Erika Goldbergs Schwiegersohn Hans.
1938 wurde die Fabrik von Erika Goldbergs Mann zwangsweise geschlossen. Im Februar 1939 flohen ihre Tochter Thea und ihr Schwiegersohn Hans mit der damals gerade 16-jährigen Ursula nach Ecuador. Ursula war sehr musikalisch und hatte schon früh Klavier- und Kompositionsunterricht bekommen. Von Ecuador aus schickte sie Kompositionen nach New York und kam 1940 mit einem Stipendium der Mannes School of Music in die USA. Erika Goldbergs Sohn Walter emigrierte im April 1939 ebenfalls. Auch er lebte später in New York.
Am 17. Mai 1942 starb Erika Goldbergs Mann Emanuel mit 67 Jahren an Diabetes, da ihm als Jude der Zugang zu Insulin verwehrt worden war. Zwei Monate nach seinem Tod wurde Erika Goldberg am 21. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 21. September 1942 wurde sie ins Vernichtungslager Treblinka verschleppt und dort ermordet.
Die Stolpersteine für Erika Goldberg und Rosa Lewy, die im Februar 1943 in Theresienstadt starb, wurden vor der Sebastianstraße 73, gegenüber von ihrem letzten Wohnsitz verlegt, da sich an der Stelle der ehemaligen Hausnummer 16 heute Brachland befindet, vor dem nicht gepflastert ist.
Erika Goldbergs Enkelin Ursula (verheiratete Mamlok) wurde eine bekannte Komponistin. Sie lehrte über vierzig Jahre an der New York University und an der Manhattan School of Music. 2006 kehrte sie in ihre Geburtsstadt Berlin zurück, wo sie die letzten zehn Jahre ihres Lebens verbrachte.