Paula Budnick geb. Buxbaum

Verlegeort
Adalbertstraße 87
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Geboren
05. Oktober 1894 in Fischern bei Karlsbad / Rybáře
Beruf
Verkäuferin
Deportation
am 09. Februar 1944 nach Theresienstadt
Überlebt

Paula Budnick kam am 5. Oktober 1894 im böhmischen Fischen (Rybáře) bei Karlsbad als Tochter des Kaufmanns Nathan Buxbaum und seiner Frau Dorothea Buxbaum, geb. Cohn, zur Welt. 1913 ging sie nach Berlin und machte eine Ausbildung als Spezialschuhverkäuferin bei Leiser. Nach Beendigung der Lehre trat sie eine Stelle als Strumpfverkäuferin bei der Schuhfirma Salamander an und behielt diese mit Unterbrechungen bis 1935. Am 8. März 1918 heiratete sie den Magistratsangestellten Johannes Budnick, Tochter Ursula wurde am 16. Februar 1919 in Berlin geboren. Die kleine Familie wohnte in Berlin-Köpenick.<br />
Im Juni 1935 wurde die Ehe zwischen Paula Budnick und ihrem inzwischen bei der Polizeiverwaltung tätigen „arischen“ Ehemann geschieden. Als sogenannte Volljüdin musste Paula Budnick ihre Stelle aufgeben, war eine Zeitlang arbeitslos und auf Wohlfahrtshilfe angewiesen. Ab diesem Zeitpunkt arbeitete sie in verschiedenen Haushalten als Haushaltshilfe. Mit ihrer Tochter Ursula lebte sie in Kreuzberg, in der Adalbertstraße 87. <br />
Ab 1939 musste Paula Budnick den Zwangsnamen Sara zu ihrem Vornamen hinzufügen und eine mit einem gelben „J“ markierte Kennkarte mit sich führen. Von Mai 1943 an war sie als Zwangsarbeiterin in der chemischen Reinigung und Berufskleidungswäscherei „Wulff & Pottien (WUPO)“ in der Späthstraße 50 in Berlin-Britz beschäftigt. Am 3. Februar 1944 nahm die Gestapo sie fest und brachte sie in das Sammellager an der Großen Hamburger Straße 26. Von dort wurde sie am 9. Februar 1944 vom Anhalter Bahnhof mit dem „101. Alterstransport“ unter der laufenden Nummer 19 nach Theresienstadt deportiert. In dem 100 Personen umfassenden Transport waren nur Personen, die früher in einer sogenannten privilegierten Mischehe gelebt hatten. Paula Budnick wurde in Theresienstadt als Häftling Nr. 14462 registriert, erhielt am 27. Februar 1944 einen Arbeitsausweis des Ghettos Theresienstadt und leistete schwere körperliche Arbeit, die zu erheblichen Gesundheitsschäden führte. Am 8. Mai 1945 erlebte sie die Befreiung des Lagers. Aufgrund ihrer schlechten körperlichen Verfassung blieb sie bis zum 9. Juni 1945 in Theresienstadt und kehrte dann nach Berlin zurück. Ihre Tochter Ursula (verheiratete Winter) war ab der sogenannten Mischlingsaktion im September 1944 als „Mischling I. Grades“ zur Zwangsarbeit eingesetzt worden. <br />

Paula Budnick kam am 5. Oktober 1894 im böhmischen Fischen (Rybáře) bei Karlsbad als Tochter des Kaufmanns Nathan Buxbaum und seiner Frau Dorothea Buxbaum, geb. Cohn, zur Welt. 1913 ging sie nach Berlin und machte eine Ausbildung als Spezialschuhverkäuferin bei Leiser. Nach Beendigung der Lehre trat sie eine Stelle als Strumpfverkäuferin bei der Schuhfirma Salamander an und behielt diese mit Unterbrechungen bis 1935. Am 8. März 1918 heiratete sie den Magistratsangestellten Johannes Budnick, Tochter Ursula wurde am 16. Februar 1919 in Berlin geboren. Die kleine Familie wohnte in Berlin-Köpenick.
Im Juni 1935 wurde die Ehe zwischen Paula Budnick und ihrem inzwischen bei der Polizeiverwaltung tätigen „arischen“ Ehemann geschieden. Als sogenannte Volljüdin musste Paula Budnick ihre Stelle aufgeben, war eine Zeitlang arbeitslos und auf Wohlfahrtshilfe angewiesen. Ab diesem Zeitpunkt arbeitete sie in verschiedenen Haushalten als Haushaltshilfe. Mit ihrer Tochter Ursula lebte sie in Kreuzberg, in der Adalbertstraße 87.
Ab 1939 musste Paula Budnick den Zwangsnamen Sara zu ihrem Vornamen hinzufügen und eine mit einem gelben „J“ markierte Kennkarte mit sich führen. Von Mai 1943 an war sie als Zwangsarbeiterin in der chemischen Reinigung und Berufskleidungswäscherei „Wulff & Pottien (WUPO)“ in der Späthstraße 50 in Berlin-Britz beschäftigt. Am 3. Februar 1944 nahm die Gestapo sie fest und brachte sie in das Sammellager an der Großen Hamburger Straße 26. Von dort wurde sie am 9. Februar 1944 vom Anhalter Bahnhof mit dem „101. Alterstransport“ unter der laufenden Nummer 19 nach Theresienstadt deportiert. In dem 100 Personen umfassenden Transport waren nur Personen, die früher in einer sogenannten privilegierten Mischehe gelebt hatten. Paula Budnick wurde in Theresienstadt als Häftling Nr. 14462 registriert, erhielt am 27. Februar 1944 einen Arbeitsausweis des Ghettos Theresienstadt und leistete schwere körperliche Arbeit, die zu erheblichen Gesundheitsschäden führte. Am 8. Mai 1945 erlebte sie die Befreiung des Lagers. Aufgrund ihrer schlechten körperlichen Verfassung blieb sie bis zum 9. Juni 1945 in Theresienstadt und kehrte dann nach Berlin zurück. Ihre Tochter Ursula (verheiratete Winter) war ab der sogenannten Mischlingsaktion im September 1944 als „Mischling I. Grades“ zur Zwangsarbeit eingesetzt worden.