Gertrude Loeser geb. Grünberger

Verlegeort
Mehringdamm 86
Historischer Name
Belle-Alliance-Straße 30
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Geboren
10. Juni 1890 in Graudenz (Westpreußen) / Grudziądz
Deportation
am 02. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Gertrude Loeser wurde am 10. Juni 1890 im westpreußischen Graudenz (heute: Grudziądz / Polen) in der Nähe von Bromberg (Bydgoszcz) unter ihrem Mädchennamen Grünberger geboren. Ihr Vater hieß Siegmund Grünberger, ihre Mutter Jenny stammte aus der Graudenzer Kaufmannsfamilie Israel. Der Großvater mütterlicherseits war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Inhaber eines Geschäfts für Materialwaren in der Unterthorner Straße in Graudenz, das nach dessen Tod eine Tante von Frau Löser, Adele Israel, verheiratete Benjamin, fortführte. <br />
Der weitere Verbleib der Familienmitglieder und insbesondere der Lebensweg von Gertrude Loeser konnte bisher nicht ermittelt werden. Ihr letztes Lebensjahr verbrachte sie an der Seite von Abraham Loeser in der Kreuzberger Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm). Das Paar hatte am 8. Januar 1942 geheiratet. Ihr Mann war bis zur Enteignung im Jahr 1941 Eigentümer der Haus-Nr. 30, vorher hatte der bereits 85-jährige Kaufmann jahrzehntelang in der näheren Umgebung Kreuzbergs gelebt. <br />
Am 2. März 1943 wurde Gertrude Loeser mit dem dritten Großtransport nach der „Fabrik-Aktion“ nach Auschwitz deportiert. Bei dieser Aktion wurden die bis dahin noch in Berlin durch zu leistende Zwangsarbeit vor der Deportation geschützten Juden verschleppt. Unter den 1.500 Männern, Frauen und Kindern dieses Transportes befand sich auch die erst nach ihrem Tod in Auschwitz bekannt gewordene Schriftstellerin Gertrud Kolmar, die unter ihrem bürgerlichen Namen Gertrud Käthe Chodziesner in der Deportationsliste zu finden ist.<br />
Nur 45 Frauen aus diesem Transport wurden nach der Ankunft in Auschwitz zunächst als Häftlinge im Konzentrationslager aufgenommen, alle anderen wurden zu den Gaskammern gebracht und dort ermordet. <br />
Wenige Tage später wurde auch der Mann von Gertrude Loeser deportiert. Er überstand die schrecklichen Bedingungen im Ghetto nur kurze Zeit und kam am 17. März 1943 in Theresienstadt ums Leben.

Gertrude Loeser wurde am 10. Juni 1890 im westpreußischen Graudenz (heute: Grudziądz / Polen) in der Nähe von Bromberg (Bydgoszcz) unter ihrem Mädchennamen Grünberger geboren. Ihr Vater hieß Siegmund Grünberger, ihre Mutter Jenny stammte aus der Graudenzer Kaufmannsfamilie Israel. Der Großvater mütterlicherseits war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Inhaber eines Geschäfts für Materialwaren in der Unterthorner Straße in Graudenz, das nach dessen Tod eine Tante von Frau Löser, Adele Israel, verheiratete Benjamin, fortführte.
Der weitere Verbleib der Familienmitglieder und insbesondere der Lebensweg von Gertrude Loeser konnte bisher nicht ermittelt werden. Ihr letztes Lebensjahr verbrachte sie an der Seite von Abraham Loeser in der Kreuzberger Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm). Das Paar hatte am 8. Januar 1942 geheiratet. Ihr Mann war bis zur Enteignung im Jahr 1941 Eigentümer der Haus-Nr. 30, vorher hatte der bereits 85-jährige Kaufmann jahrzehntelang in der näheren Umgebung Kreuzbergs gelebt.
Am 2. März 1943 wurde Gertrude Loeser mit dem dritten Großtransport nach der „Fabrik-Aktion“ nach Auschwitz deportiert. Bei dieser Aktion wurden die bis dahin noch in Berlin durch zu leistende Zwangsarbeit vor der Deportation geschützten Juden verschleppt. Unter den 1.500 Männern, Frauen und Kindern dieses Transportes befand sich auch die erst nach ihrem Tod in Auschwitz bekannt gewordene Schriftstellerin Gertrud Kolmar, die unter ihrem bürgerlichen Namen Gertrud Käthe Chodziesner in der Deportationsliste zu finden ist.
Nur 45 Frauen aus diesem Transport wurden nach der Ankunft in Auschwitz zunächst als Häftlinge im Konzentrationslager aufgenommen, alle anderen wurden zu den Gaskammern gebracht und dort ermordet.
Wenige Tage später wurde auch der Mann von Gertrude Loeser deportiert. Er überstand die schrecklichen Bedingungen im Ghetto nur kurze Zeit und kam am 17. März 1943 in Theresienstadt ums Leben.