Wilhelm Machold

Verlegeort
Mehringdamm 88
Historischer Name
Belle-Alliance-Straße 31
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
30. Juli 2005
Geboren
07. Mai 1896 in Frankfurt/Main
Beruf
Kaufmann
Ermordet
10. Juli 1942 in Sachsenhausen

Wilhelm Machold wurde am 7. Mai 1896 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine dreijährige Lehre im kaufmännischen Bereich. Ab 1913 war er als Büroangestellter für verschiedene Unternehmen tätig. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Soldat. Nach seiner Entlassung aus der Armee im November 1918 schloss sich der damals arbeitslose Wilhelm Machold dem Freikorps Hülsen an. Mit diesem kam er nach Berlin, wo er sich schließlich dauerhaft niederließ. Dort wohnte er zuletzt in der Belle-Alliance-Straße 31 (heute: Mehringdamm 88) im Bezirk Kreuzberg bei der jüdischen Familie Friede zur Untermiete.<br />
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In Berlin fand Wilhelm Machold zunächst eine Anstellung bei der Mitteleuropäischen Schlafwagen- und Speisewagen Aktiengesellschaft (MITROPA), wo er als kaufmännischer Angestellter beschäftigt war. Nach drei Jahren wechselte er zum Versorgungsamt und war dann bei verschiedenen privaten Unternehmen beschäftigt. 1928/29 arbeitete er als Justizangestellter in den Amtsgerichten Lichterfelde und Wedding. Im Anschluss hieran wechselte er erneut die Branche und wurde Reisevertreter für Bücher. Zuletzt war er als kaufmännischer Angestellter beim Verlag Rudolf Lenz in Charlottenburg tätig.<br />
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Wilhelm Machold war ein selbstbewusster Homosexueller. Während der Weimarer Republik engagierte er sich im 1923 gegründeten Bund für Menschenrecht e.V.“, der sich für die Rechte homosexueller Menschen einsetzte. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann auch für ihn die Zeit der Verfolgung. Bereits 1933 und 1936 war er aufgrund seiner Homosexualität ins Visier der Polizei geraten. Am 28. Februar 1937 sprach Wilhelm Machold am Halleschen Tor einen Mann an, der sich als Kriminalbeamter entpuppte. Als dieser ihn verhaften wollte, versuchte Machold zu fliehen und wurde hierbei angeschossen. Noch während seines Aufenthaltes im Kreuzberger Urbankrankenhaus durchsuchte die Gestapo Wilhelm Macholds Wohnung. Im Anschluss wurde er von der Gestapo verhört. Im Juni 1937 wurde Wilhelm Machold nach § 175 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Haftverbüßung im Zuchthaus Tegel wurde er am 9. Mai 1939 entlassen. <br />
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Doch währte seine neu gewonnene Freiheit nur kurz. Drei Jahre später wurde Wilhelm Machold erneut verhaftet und im Juni 1942 ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, wo der 46-Jährige am 10. Juli 1942 im Rahmen einer gezielten Mordaktion gegen Homosexuelle ermordet wurde.

Wilhelm Machold wurde am 7. Mai 1896 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine dreijährige Lehre im kaufmännischen Bereich. Ab 1913 war er als Büroangestellter für verschiedene Unternehmen tätig. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Soldat. Nach seiner Entlassung aus der Armee im November 1918 schloss sich der damals arbeitslose Wilhelm Machold dem Freikorps Hülsen an. Mit diesem kam er nach Berlin, wo er sich schließlich dauerhaft niederließ. Dort wohnte er zuletzt in der Belle-Alliance-Straße 31 (heute: Mehringdamm 88) im Bezirk Kreuzberg bei der jüdischen Familie Friede zur Untermiete.

In Berlin fand Wilhelm Machold zunächst eine Anstellung bei der Mitteleuropäischen Schlafwagen- und Speisewagen Aktiengesellschaft (MITROPA), wo er als kaufmännischer Angestellter beschäftigt war. Nach drei Jahren wechselte er zum Versorgungsamt und war dann bei verschiedenen privaten Unternehmen beschäftigt. 1928/29 arbeitete er als Justizangestellter in den Amtsgerichten Lichterfelde und Wedding. Im Anschluss hieran wechselte er erneut die Branche und wurde Reisevertreter für Bücher. Zuletzt war er als kaufmännischer Angestellter beim Verlag Rudolf Lenz in Charlottenburg tätig.

Wilhelm Machold war ein selbstbewusster Homosexueller. Während der Weimarer Republik engagierte er sich im 1923 gegründeten Bund für Menschenrecht e.V.“, der sich für die Rechte homosexueller Menschen einsetzte. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann auch für ihn die Zeit der Verfolgung. Bereits 1933 und 1936 war er aufgrund seiner Homosexualität ins Visier der Polizei geraten. Am 28. Februar 1937 sprach Wilhelm Machold am Halleschen Tor einen Mann an, der sich als Kriminalbeamter entpuppte. Als dieser ihn verhaften wollte, versuchte Machold zu fliehen und wurde hierbei angeschossen. Noch während seines Aufenthaltes im Kreuzberger Urbankrankenhaus durchsuchte die Gestapo Wilhelm Macholds Wohnung. Im Anschluss wurde er von der Gestapo verhört. Im Juni 1937 wurde Wilhelm Machold nach § 175 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Haftverbüßung im Zuchthaus Tegel wurde er am 9. Mai 1939 entlassen.

Doch währte seine neu gewonnene Freiheit nur kurz. Drei Jahre später wurde Wilhelm Machold erneut verhaftet und im Juni 1942 ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, wo der 46-Jährige am 10. Juli 1942 im Rahmen einer gezielten Mordaktion gegen Homosexuelle ermordet wurde.