Dr. Hugo Germer

Verlegeort
Lehmbruckstr. 20
Historischer Name
Beymestr. 20
Bezirk/Ortsteil
Friedrichshain
Geboren
10. Januar 1869 in Schloppe (Westpreußen) / Człopa
Deportation
am 17. August 1942 nach Theresienstadt
Tot
13. November 1942 in Theresienstadt

Dr. Hugo Germer wurde am 10. Januar 1869 als eines von vier Kindern des Ehepaars Hirsch und Emilie Germer, geb. Lesser, in Schloppe in Westpreußen (heute: Człopa/Polen) geboren. Mit 19 Jahren kam er nach Berlin, wo er sein Studium als Doktor der Medizin (Dr. med.) abschloss und sich schließlich 1894 als Arzt niederließ. Obwohl er wohl schon früh am grünen Star litt und erblindete, praktizierte er mit großem Erfolg. Zunächst wohnte Dr. Hugo Germer, der Zeit seines Lebens nicht heiratete, in der Stralauer Allee 25A im Bezirk Friedrichshain. Dort hatte er auch seine Praxisräume und beherbergte eine große medizinische Fachbibliothek.<br />
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Am 31. Dezember 1935 zog Dr. Hugo Germer in die Beymestr. 20 (heute: Lehmbruckstraße) um. Seine berufliche Laufbahn wurde endgültig beendet, als die Nationalsozialisten 1938 Ärzten jüdischer Herkunft die Approbation und den Doktortitel entzogen. Bis zuletzt unterstützte er seine ebenfalls in Berlin wohnhafte, zwei Jahre jüngere und mittellose Schwester Meta Lebbin, geb. Germer, finanziell. Bereits 1939 hatte er seiner langjährigen nichtjüdischen Haushälterin sein umfangreiches Mobiliar überschrieben. Kurz vor seiner Deportation vermachte er ihr zudem einen Teil seines Vermögens.<br />
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Am 17. August 1942 wurde der 73-jährige Dr. Hugo Germer mit dem 1. „Großen Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Nur drei Tage später erlitt seine Schwester Meta Lebbin das gleiche Schicksal. Am 13. November 1942 starb Dr. Hugo Germer im Lager Theresienstadt; seine Schwester war bereits am 14. Oktober 1942 ums Leben gekommen. Vermutlich hatten die katastrophalen Lebensbedingungen im Lager zum Tod der Geschwister geführt.

Dr. Hugo Germer wurde am 10. Januar 1869 als eines von vier Kindern des Ehepaars Hirsch und Emilie Germer, geb. Lesser, in Schloppe in Westpreußen (heute: Człopa/Polen) geboren. Mit 19 Jahren kam er nach Berlin, wo er sein Studium als Doktor der Medizin (Dr. med.) abschloss und sich schließlich 1894 als Arzt niederließ. Obwohl er wohl schon früh am grünen Star litt und erblindete, praktizierte er mit großem Erfolg. Zunächst wohnte Dr. Hugo Germer, der Zeit seines Lebens nicht heiratete, in der Stralauer Allee 25A im Bezirk Friedrichshain. Dort hatte er auch seine Praxisräume und beherbergte eine große medizinische Fachbibliothek.

Am 31. Dezember 1935 zog Dr. Hugo Germer in die Beymestr. 20 (heute: Lehmbruckstraße) um. Seine berufliche Laufbahn wurde endgültig beendet, als die Nationalsozialisten 1938 Ärzten jüdischer Herkunft die Approbation und den Doktortitel entzogen. Bis zuletzt unterstützte er seine ebenfalls in Berlin wohnhafte, zwei Jahre jüngere und mittellose Schwester Meta Lebbin, geb. Germer, finanziell. Bereits 1939 hatte er seiner langjährigen nichtjüdischen Haushälterin sein umfangreiches Mobiliar überschrieben. Kurz vor seiner Deportation vermachte er ihr zudem einen Teil seines Vermögens.

Am 17. August 1942 wurde der 73-jährige Dr. Hugo Germer mit dem 1. „Großen Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Nur drei Tage später erlitt seine Schwester Meta Lebbin das gleiche Schicksal. Am 13. November 1942 starb Dr. Hugo Germer im Lager Theresienstadt; seine Schwester war bereits am 14. Oktober 1942 ums Leben gekommen. Vermutlich hatten die katastrophalen Lebensbedingungen im Lager zum Tod der Geschwister geführt.