Max Jaspis

Verlegeort
Oranienstraße 207
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
02. Mai 1996
Geboren
15. April 1891 in Berlin
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 01. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Max Jaspis wurde am 15. April 1891 in Berlin geboren. Seine Eltern, Samuel Jaspis und Johanna, geb. Blumenthal, besaßen ein Konfektionsgeschäft, weshalb es Max möglich war, die höhere Schule zu besuchen. Anschließend erlernte er im elterlichen Geschäft und später in der Textilfirma Gaumann & Stern den Beruf des Kaufmanns. 1917 heiratete er die Nicht-Jüdin Frida Schiller, mit der er zwei Jahre später die Tochter Helga bekam.<br />
Durch seine jahrelange Erfahrung in der Konfektionsbranche konnte er sich mit einem eigenen Produktionsbetrieb selbstständig machen. In der Siemensstraße 14 in Oberschöneweide richtete er sich eine große Manufaktur für Damen- und Herrenkonfektion sowie ein Verkaufsgeschäft für Herrenkonfektion ein. Die Damenwäsche verkaufte er unter anderem nach Holland und Schweden. <br />
Vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten bestand sein Betrieb aus sechs Mitarbeitern und einem Leiter, außerdem beschäftigte Max Jaspis eine große Anzahl von Heimarbeitern. 1934 war es jedoch mit seinem Erfolg vorbei, als sein Geschäft bei antisemitischen Ausschreitungen vollkommen zerstört wurde. Daraufhin zog die Familie in eine Fünf-Zimmer-Wohnung in der Alten Jakobstraße 60 in Kreuzberg, wo Max Jaspis weiterhin Damenwäsche produzierte und verkaufte. In der Reichskristallnacht 1938 wurde jedoch auch ihre Wohnung mit den Arbeitsräumen zerstört und der Familie blieben nur noch ihre Ersparnisse. Ihr Grundstück mit Wochenendhaus mussten sie zwangsweise verkaufen, weshalb sie dafür kaum Geld bekamen. <br />
Später musste Max im Wehrmachtsbetrieb Pose als Zuschneider Zwangsarbeit leisten. Seit Januar 1942 wohnte er in der Oranienstraße 207, einem sogenannten Judenhaus, zur Untermiete bei Jacoby. Von seiner Frau Frida war er zu diesem Zeitpunkt geschieden. Ende Februar 1943 wurde er von der Gestapo ins Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 gebracht und von dort aus am 1. März mit dem 31. Osttransport in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.<br />
Seine Tochter Helga schaffte es, sich bis Kriegsende in Berlin zu verstecken und überlebte dadurch den Holocaust. Im Februar 1944 hatte sie ihre Tochter Barbara auf die Welt gebracht. Der Vater war ein „Arier“, mit dem sie zu diesem Zeitpunkt verlobt war und der ihr beim Untertauchen half.

Max Jaspis wurde am 15. April 1891 in Berlin geboren. Seine Eltern, Samuel Jaspis und Johanna, geb. Blumenthal, besaßen ein Konfektionsgeschäft, weshalb es Max möglich war, die höhere Schule zu besuchen. Anschließend erlernte er im elterlichen Geschäft und später in der Textilfirma Gaumann & Stern den Beruf des Kaufmanns. 1917 heiratete er die Nicht-Jüdin Frida Schiller, mit der er zwei Jahre später die Tochter Helga bekam.
Durch seine jahrelange Erfahrung in der Konfektionsbranche konnte er sich mit einem eigenen Produktionsbetrieb selbstständig machen. In der Siemensstraße 14 in Oberschöneweide richtete er sich eine große Manufaktur für Damen- und Herrenkonfektion sowie ein Verkaufsgeschäft für Herrenkonfektion ein. Die Damenwäsche verkaufte er unter anderem nach Holland und Schweden.
Vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten bestand sein Betrieb aus sechs Mitarbeitern und einem Leiter, außerdem beschäftigte Max Jaspis eine große Anzahl von Heimarbeitern. 1934 war es jedoch mit seinem Erfolg vorbei, als sein Geschäft bei antisemitischen Ausschreitungen vollkommen zerstört wurde. Daraufhin zog die Familie in eine Fünf-Zimmer-Wohnung in der Alten Jakobstraße 60 in Kreuzberg, wo Max Jaspis weiterhin Damenwäsche produzierte und verkaufte. In der Reichskristallnacht 1938 wurde jedoch auch ihre Wohnung mit den Arbeitsräumen zerstört und der Familie blieben nur noch ihre Ersparnisse. Ihr Grundstück mit Wochenendhaus mussten sie zwangsweise verkaufen, weshalb sie dafür kaum Geld bekamen.
Später musste Max im Wehrmachtsbetrieb Pose als Zuschneider Zwangsarbeit leisten. Seit Januar 1942 wohnte er in der Oranienstraße 207, einem sogenannten Judenhaus, zur Untermiete bei Jacoby. Von seiner Frau Frida war er zu diesem Zeitpunkt geschieden. Ende Februar 1943 wurde er von der Gestapo ins Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 gebracht und von dort aus am 1. März mit dem 31. Osttransport in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Seine Tochter Helga schaffte es, sich bis Kriegsende in Berlin zu verstecken und überlebte dadurch den Holocaust. Im Februar 1944 hatte sie ihre Tochter Barbara auf die Welt gebracht. Der Vater war ein „Arier“, mit dem sie zu diesem Zeitpunkt verlobt war und der ihr beim Untertauchen half.