Marga Mannheimer

Verlegeort
Kommandantenstraße 57
Historischer Name
Kommandantenstraße 58-59
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
16. Mai 2006
Geboren
10. März 1921 in Bad Wildungen
Deportation
am 19. Oktober 1942 nach Riga
Ermordet
22. Oktober 1942 in Riga

Marga Mannheimer kam am 10. März 1921 in Bad Wildungen als Tochter des jüdischen Handelsmanns Isaak Mannheimer und seiner Frau Lina, geb. Lilienstein, zur Welt. Sie hatte zwei jüngere Geschwister: Erika, geb. 1923, und Herbert, geb. 1927.<br />
1936 ging sie zur Ausbildung in das Kaufhaus der Gebrüder Wallach in Schwalmstadt-Treysa. Laut dem Neffen von Marga Mannheimer wurde sie 1938 von ihrem Arbeitgeber vergewaltigt. <br />
Die unverheiratete junge Frau zog nach der Vergewaltigung nach Frankfurt und brachte dort am 29. September 1938 ihre Tochter Lane zur Welt. Sie war erst 17 Jahre alt. Zweieinhalb Monate betreute sie ihre Tochter im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg, bevor sie wieder nach Bad Wildungen zurückkehrte. <br />
Im März 1941 wurde Marga Mannheimer von der Gestapo zur Zwangsarbeit nach Berlin gebracht. Sie war Maschinen-Arbeiterin für die Siemens-Schuckertwerke und wohnte zuerst in der Johann-Georg-Straße 19 in Halensee und später in der Kommandantenstraße 58-59 (heute Nr. 57) in Kreuzberg. <br />
Lane lebte bis März 1942 in Neu-Isenburg, dann wurde sie in das Baruch Auerbachsche Waisenhaus in Berlin geschickt. <br />
Marga und Lane Mannheimer wurden am 19. Oktober 1942 mit dem 21. Osttransport nach Riga deportiert. Dort wurden sie am 22. Oktober 1942 im Wald von Biķernieki an bereits ausgehobenen Gruben erschossen. Marga starb im Alter von 21 Jahren, ihre Tochter wurde nur vier Jahre alt.<br />
<br />
Margas Eltern und ihre Geschwister wurden am 9. Dezember 1941 von Kassel in das Rigaer Ghetto deportiert. Ihr Vater Isaak Mannheimer wurde dort am 26. März 1942 ermordet. Auch ihr Bruder Herbert überlebte die Shoah nicht, wahrscheinlich wurde er im KZ Riga-Kaiserwald ermordet.<br />
1944 wurden Erika und ihre Mutter Lina Mannheimer im Zuge der Auflösung des Rigaer Ghettos in das KZ Stutthof in der Nähe von Danzig verschleppt. Ende Januar 1945 mussten sie sich auf einen der Todesmärsche in Richtung Westen begeben. Beide überlebten die Shoah. Sie erreichten im Oktober 1945 ihre Heimatstadt Bad Wildungen und wanderten im August 1946 in die USA aus.

Marga Mannheimer kam am 10. März 1921 in Bad Wildungen als Tochter des jüdischen Handelsmanns Isaak Mannheimer und seiner Frau Lina, geb. Lilienstein, zur Welt. Sie hatte zwei jüngere Geschwister: Erika, geb. 1923, und Herbert, geb. 1927.
1936 ging sie zur Ausbildung in das Kaufhaus der Gebrüder Wallach in Schwalmstadt-Treysa. Laut dem Neffen von Marga Mannheimer wurde sie 1938 von ihrem Arbeitgeber vergewaltigt.
Die unverheiratete junge Frau zog nach der Vergewaltigung nach Frankfurt und brachte dort am 29. September 1938 ihre Tochter Lane zur Welt. Sie war erst 17 Jahre alt. Zweieinhalb Monate betreute sie ihre Tochter im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg, bevor sie wieder nach Bad Wildungen zurückkehrte.
Im März 1941 wurde Marga Mannheimer von der Gestapo zur Zwangsarbeit nach Berlin gebracht. Sie war Maschinen-Arbeiterin für die Siemens-Schuckertwerke und wohnte zuerst in der Johann-Georg-Straße 19 in Halensee und später in der Kommandantenstraße 58-59 (heute Nr. 57) in Kreuzberg.
Lane lebte bis März 1942 in Neu-Isenburg, dann wurde sie in das Baruch Auerbachsche Waisenhaus in Berlin geschickt.
Marga und Lane Mannheimer wurden am 19. Oktober 1942 mit dem 21. Osttransport nach Riga deportiert. Dort wurden sie am 22. Oktober 1942 im Wald von Biķernieki an bereits ausgehobenen Gruben erschossen. Marga starb im Alter von 21 Jahren, ihre Tochter wurde nur vier Jahre alt.

Margas Eltern und ihre Geschwister wurden am 9. Dezember 1941 von Kassel in das Rigaer Ghetto deportiert. Ihr Vater Isaak Mannheimer wurde dort am 26. März 1942 ermordet. Auch ihr Bruder Herbert überlebte die Shoah nicht, wahrscheinlich wurde er im KZ Riga-Kaiserwald ermordet.
1944 wurden Erika und ihre Mutter Lina Mannheimer im Zuge der Auflösung des Rigaer Ghettos in das KZ Stutthof in der Nähe von Danzig verschleppt. Ende Januar 1945 mussten sie sich auf einen der Todesmärsche in Richtung Westen begeben. Beide überlebten die Shoah. Sie erreichten im Oktober 1945 ihre Heimatstadt Bad Wildungen und wanderten im August 1946 in die USA aus.