Max Matschke

Verlegeort
Friedrichstr. 34
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
08. Dezember 2006
Geboren
27. Januar 1897 in Weißagk (Niederlausitz)
Beruf
Arbeiter, Schutzpolizist (vor 1933), Kostümverleih
Flucht in den Tod
19. Februar 1939 in Berlin

Max Matschke war der uneheliche Sohn eines Rittergutbesitzers, bei dem seine Mutter als Magd tätig gewesen war. Sie heiratete wenig später einen Tagelöhner. Nach der Schule arbeitete Max als Hausdiener in verschiedenen Stellungen und wurde dann Arbeiter, bis er 1916 in den Krieg an die Westfront musste. Danach verschlug es ihn nach Berlin. Er wurde Polizist, gab jedoch 1923 seinen Dienst bei der Sicherheitspolizei auf. Seine Neigung zu Männern hatte ihn in Gewissenskonflikte gebracht. Aus seiner Überwachungstätigkeit kannte er die besondere Kundschaft des Restaurants Klausener in der Friedrichstraße, wo er nunmehr privat als Stammgast verkehrte und seinen ersten festen Freund fand. Auch seinen zweiten Freund lernte er dort kennen und lieben. Max wurde dessen Teilhaber, nach seinem Tod erbte er den Kostümverleih in der Friedrichstraße. Seine Firma war in der Filmbranche bekannt und bei den Stars gefragt. 1937/38 kostümierte er Zarah Leander für den Film Heimat, auch Brigitte Horney ließ sich bei ihm für den Film Ziel in den Wolken ausstatten.<br />
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Mit seinem dritten Freund führte er derweil eine Wochenendbeziehung. Fritz K. war Richter am Amtsgericht in Senftenberg. Beide schrieben Briefe und Karten während ihrer wöchentlichen Trennung, fuhren gemeinsam in den Urlaub und waren so vorsichtig wie möglich, um nicht aufzufallen.<br />
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Durch einen Hausbewohner wurde Max Matschke im Juli 1939 bei der Gestapo denunziert. Er hatte eine Postkarte an Max gelesen, die mit den Worten endete: Dein dich liebender Fritz. Beide wurden verhaftet und nach ihrem Geständnis entlassen. Am 16. September 1939 wurden sie zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Vor Strafantritt beschlossen sie, den gemeinsamen Freitod der bevorstehenden Haft, der Trennung und Vernichtung ihrer Existenz vorzuziehen. Am 20. September 1939 fand eine Angestellte des Kostümverleihs die beiden Männer mit einer Gasvergiftung in der Küche nebeneinander liegend.

Max Matschke war der uneheliche Sohn eines Rittergutbesitzers, bei dem seine Mutter als Magd tätig gewesen war. Sie heiratete wenig später einen Tagelöhner. Nach der Schule arbeitete Max als Hausdiener in verschiedenen Stellungen und wurde dann Arbeiter, bis er 1916 in den Krieg an die Westfront musste. Danach verschlug es ihn nach Berlin. Er wurde Polizist, gab jedoch 1923 seinen Dienst bei der Sicherheitspolizei auf. Seine Neigung zu Männern hatte ihn in Gewissenskonflikte gebracht. Aus seiner Überwachungstätigkeit kannte er die besondere Kundschaft des Restaurants Klausener in der Friedrichstraße, wo er nunmehr privat als Stammgast verkehrte und seinen ersten festen Freund fand. Auch seinen zweiten Freund lernte er dort kennen und lieben. Max wurde dessen Teilhaber, nach seinem Tod erbte er den Kostümverleih in der Friedrichstraße. Seine Firma war in der Filmbranche bekannt und bei den Stars gefragt. 1937/38 kostümierte er Zarah Leander für den Film Heimat, auch Brigitte Horney ließ sich bei ihm für den Film Ziel in den Wolken ausstatten.

Mit seinem dritten Freund führte er derweil eine Wochenendbeziehung. Fritz K. war Richter am Amtsgericht in Senftenberg. Beide schrieben Briefe und Karten während ihrer wöchentlichen Trennung, fuhren gemeinsam in den Urlaub und waren so vorsichtig wie möglich, um nicht aufzufallen.

Durch einen Hausbewohner wurde Max Matschke im Juli 1939 bei der Gestapo denunziert. Er hatte eine Postkarte an Max gelesen, die mit den Worten endete: Dein dich liebender Fritz. Beide wurden verhaftet und nach ihrem Geständnis entlassen. Am 16. September 1939 wurden sie zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Vor Strafantritt beschlossen sie, den gemeinsamen Freitod der bevorstehenden Haft, der Trennung und Vernichtung ihrer Existenz vorzuziehen. Am 20. September 1939 fand eine Angestellte des Kostümverleihs die beiden Männer mit einer Gasvergiftung in der Küche nebeneinander liegend.