Anna Bremer geb. Mosheim

Verlegeort
Kurfürstendamm 64
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
09. Juni 2009
Geboren
04. März 1876 in Eldagsen
Deportation
am 12. Januar 1943 nach Theresienstadt
Ermordet
25. März 1943 im Ghetto Theresienstadt

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Anna Bremer geb. Mosheim, die am 4. März 1876 in Eldagsen bei Hannover geboren ist, war seit 1897 mit dem Bankier Georg Bremer, geboren am 12. März 1864 in (Bad) Gandersheim, verheiratet, der die Leitung einer Privatbank übernahm. Von den Mosheims wurde ebenfalls eine Privatbank betrieben. Ob ihr Vater Markus Mosheim damit verbunden war, ist unklar. Ihre Mutter Ida war, wie Georgs Mutter, auch eine geborene Ballin aus Echte, möglicherweise waren Georg und Anna also verwandt. <br />
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Laut Berliner Adressbuch wohnten Bremers zunächst in der Joachimsthaler, später in der Motzstraße. Ab 1907 war kein Eintrag mehr vorhanden – Georg Bremer hatte einen Direktorposten an der Dresdner Bank in München übernommen. 1920 kehrte er in gleicher Funktion nach Berlin zurück. Bremers bezogen eine repräsentative 9-Zimmer-Wohnung am Kurfürstendamm 64, eine Adresse, die sie bis zur Deportation 1943 beibehielten.<br />
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Die beiden jüngeren Kinder, Ernst Adolf und Lisa, emigrierten rechtzeitig in die USA und nach England. Die Eltern bekamen keine Ausreisegenehmigung. Georg und Anna Bremer wurden jedoch Anfang 1943 abgeholt und in das Sammellager in der Gerlachstraße 21 gebracht, ein zum Teil umfunktioniertes jüdisches Altersheim.<br />
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Am 12. Januar 1942 wurden Georg und Anna Bremer dann nach Theresienstadt deportiert. Dort fanden sie nicht die im „Vertrag“ versprochenen Bedingungen eines „Altersheims“vor, sondern KZ-ähnliche Lebensumstände, die dermaßen unerträglich waren, dass sie sie nur kurz überlebten. Georg Bremer starb am 2. März 1943, Anna wenig später am 25. März. <br />
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Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Quellen: Gedenkbuch. Bundesarchiv Koblenz, 2006; Akten des Entschädigungsamtes Berlin; Gedenkbuch Berlin der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus 1995; Berliner Adressbücher; Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Akten der Oberfinanzdirektion.<br />


Anna Bremer geb. Mosheim, die am 4. März 1876 in Eldagsen bei Hannover geboren ist, war seit 1897 mit dem Bankier Georg Bremer, geboren am 12. März 1864 in (Bad) Gandersheim, verheiratet, der die Leitung einer Privatbank übernahm. Von den Mosheims wurde ebenfalls eine Privatbank betrieben. Ob ihr Vater Markus Mosheim damit verbunden war, ist unklar. Ihre Mutter Ida war, wie Georgs Mutter, auch eine geborene Ballin aus Echte, möglicherweise waren Georg und Anna also verwandt.

Laut Berliner Adressbuch wohnten Bremers zunächst in der Joachimsthaler, später in der Motzstraße. Ab 1907 war kein Eintrag mehr vorhanden – Georg Bremer hatte einen Direktorposten an der Dresdner Bank in München übernommen. 1920 kehrte er in gleicher Funktion nach Berlin zurück. Bremers bezogen eine repräsentative 9-Zimmer-Wohnung am Kurfürstendamm 64, eine Adresse, die sie bis zur Deportation 1943 beibehielten.

Die beiden jüngeren Kinder, Ernst Adolf und Lisa, emigrierten rechtzeitig in die USA und nach England. Die Eltern bekamen keine Ausreisegenehmigung. Georg und Anna Bremer wurden jedoch Anfang 1943 abgeholt und in das Sammellager in der Gerlachstraße 21 gebracht, ein zum Teil umfunktioniertes jüdisches Altersheim.

Am 12. Januar 1942 wurden Georg und Anna Bremer dann nach Theresienstadt deportiert. Dort fanden sie nicht die im „Vertrag“ versprochenen Bedingungen eines „Altersheims“vor, sondern KZ-ähnliche Lebensumstände, die dermaßen unerträglich waren, dass sie sie nur kurz überlebten. Georg Bremer starb am 2. März 1943, Anna wenig später am 25. März.

Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Quellen: Gedenkbuch. Bundesarchiv Koblenz, 2006; Akten des Entschädigungsamtes Berlin; Gedenkbuch Berlin der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus 1995; Berliner Adressbücher; Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Akten der Oberfinanzdirektion.