Margarete Bruck geb. Hahlo

Verlegeort
Eschenallee 13 A
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
17. Juli 2007
Geboren
20. Dezember 1887 in Berlin
Deportation
am 26. Juni 1942 nach Minsk
Ermordet
in Minsk

Margarete Bruck, geb. Hahlo, geboren am 20. Dezember 1887 in Berlin, war mit Martin Bruck, geboren am 12. April 1878 in Neisse (Schlesien) verheiratet. Sie war Künstler, er Jurist.<br />
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Der Sohn von Dr. Martin und Margarete Bruck, Vernon Brooks, schrieb über seine Kindheit in Berlin: <br />
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Ich wurde 1923 als Werner Bruck in Berlin geboren. Mein Vater war Anwalt, spielte zudem gut Klavier und machte zu Hause Kammermusik. Als ich fünf Jahre alt war, zogen wir aus unserer Stadtwohnung in ein großzügiges Haus in der Eschenallee 13a in Neu-Westend. Wir führten ein ruhiges Leben. Ich spielte mit den Nachbarskindern, und meine Mutter begann, mit mir Museen und Kunstgalerien zu besuchen. Sie war ein feinsinniger Mensch, war Malerin gewesen und schrieb Kindergeschichten. In meinem letzten Volksschuljahr, es war 1933, fand eine große Versammlung statt, auf der uns der Klassenlehrer erklärte, heute sei ein großer Tag für Deutschland, Adolf Hitler sei zum Kanzler gewählt worden. Danach änderte sich vieles.<br />
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Mit Verwunderung stellte ich fest, dass meine Spielkameraden wegblieben und mir meine Eltern erklären mussten, dass wir zwar nicht religiös, aber für die neuen Machthaber Juden seien. Kulturelle Assimilation über Generationen, glühender Patriotismus, Teilnahme als Offizier am ersten Weltkrieg, all diese Dinge galten auf einmal nichts mehr. In den darauf folgenden Jahren wurde alles deutlich schlimmer. Nach der Rückkehr meines Vaters im November oder Dezember 1938 aus Sachsenhausen gelang es meiner Mutter, mich mit einem Kindertransport nach England zu schicken, wo ich im Januar 1939 ankam.<br />
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Martin und Margarete Bruck sind nach Minsk deportiert und dort nach der Ankunft des Zuges am 26. Juni 1942, der aus Berlin kam und über Königsberg fuhr, ermordet worden.

Margarete Bruck, geb. Hahlo, geboren am 20. Dezember 1887 in Berlin, war mit Martin Bruck, geboren am 12. April 1878 in Neisse (Schlesien) verheiratet. Sie war Künstler, er Jurist.

Der Sohn von Dr. Martin und Margarete Bruck, Vernon Brooks, schrieb über seine Kindheit in Berlin:

Ich wurde 1923 als Werner Bruck in Berlin geboren. Mein Vater war Anwalt, spielte zudem gut Klavier und machte zu Hause Kammermusik. Als ich fünf Jahre alt war, zogen wir aus unserer Stadtwohnung in ein großzügiges Haus in der Eschenallee 13a in Neu-Westend. Wir führten ein ruhiges Leben. Ich spielte mit den Nachbarskindern, und meine Mutter begann, mit mir Museen und Kunstgalerien zu besuchen. Sie war ein feinsinniger Mensch, war Malerin gewesen und schrieb Kindergeschichten. In meinem letzten Volksschuljahr, es war 1933, fand eine große Versammlung statt, auf der uns der Klassenlehrer erklärte, heute sei ein großer Tag für Deutschland, Adolf Hitler sei zum Kanzler gewählt worden. Danach änderte sich vieles.

Mit Verwunderung stellte ich fest, dass meine Spielkameraden wegblieben und mir meine Eltern erklären mussten, dass wir zwar nicht religiös, aber für die neuen Machthaber Juden seien. Kulturelle Assimilation über Generationen, glühender Patriotismus, Teilnahme als Offizier am ersten Weltkrieg, all diese Dinge galten auf einmal nichts mehr. In den darauf folgenden Jahren wurde alles deutlich schlimmer. Nach der Rückkehr meines Vaters im November oder Dezember 1938 aus Sachsenhausen gelang es meiner Mutter, mich mit einem Kindertransport nach England zu schicken, wo ich im Januar 1939 ankam.

Martin und Margarete Bruck sind nach Minsk deportiert und dort nach der Ankunft des Zuges am 26. Juni 1942, der aus Berlin kam und über Königsberg fuhr, ermordet worden.