Gertrud Kaufmann geb. Seligmann

Verlegeort
Markgraf-Albrecht-Str. 14
Bezirk/Ortsteil
Halensee
Verlegedatum
17. März 2011
Geboren
21. Oktober 1887 in Berlin
Deportation
am 19. Mai 1943 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 09. Oktober 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Gertrud Kaufmann, geb. Seligmann, geboren am 21. Oktober 1887 in Berlin, war Krankenhausfürsorgerin und lebte in der Markgraf-Albrecht-Straße 14. Seit vielen Jahren arbeitete sie, zuletzt für 121 Reichsmark Nettoverdienst, im Jüdischen Krankenhaus an der Iranischen Straße 2-4. Es wurde von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland betrieben. Am 1. Januar 1942, als die Verhältnisse dort immer komplizierter wurden und ihre Arbeitskraft rund um die Uhr gebraucht wurde, bezog sie ein Zimmer im Wirtschaftsgebäude dieses Krankenhauses.<br />
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Ihr Sohn aus einer geschiedenen Ehe, Herbert Kaufmann, geboren am 5. April 1915 in Berlin, konnte aus Deutschland entkommen, bevor die Deportationswelle begann. Er lebte in Palästina im Kibuz Hasoreia bei Haifa.<br />
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Bevor Getrud Kaufmann am 19. Mai 1943 nach Theresienstadt deportiert wurde, füllte sie eine allen Juden vorgelegte Vermögenserklärung aus. Allerdings tat sie dies absichtlich ungenau. Ihren Bargeldbestand gab sie mit „etwa 10.- RM“ an, außerdem habe sie „einige hundert Mark in bar“ auf einem Konto bei der Deutschen Bank, Zweigstelle Kurfürstendamm 92, dort seien auch „einige tausend Mark“ Wertpapiere verwahrt. Von wem diese Papiere ausgegeben seien, könne sie „nicht auswendig“ beantworten. Als ihren Besitz gab sie außerdem einige Möbelstücke an und eine Nähmaschine. Die Höhe ihres Gesamtvermögens sei „nicht genau festzustellen“, schrieb sie. Als sie schon längst in Theresienstadt war, schätzte ein Obergerichtsvollzieher am 13.7.1943 die hinterlassene Habe von Gertrud Kaufmann auf 150 RM, wovon er 10%, also 15 RM, als Honorar einbehielt.<br />
<br />
Im Ghetto Theresienstadt wurde sie, weil ihre Fähigkeiten gebraucht wurden, als Helferin in der Krankenpflegestation eingesetzt. Am 9. Oktober 1944 wurde sie nach Auschwitz weitertransportiert. Dort ist sie ums Leben gebracht worden.<br />

Gertrud Kaufmann, geb. Seligmann, geboren am 21. Oktober 1887 in Berlin, war Krankenhausfürsorgerin und lebte in der Markgraf-Albrecht-Straße 14. Seit vielen Jahren arbeitete sie, zuletzt für 121 Reichsmark Nettoverdienst, im Jüdischen Krankenhaus an der Iranischen Straße 2-4. Es wurde von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland betrieben. Am 1. Januar 1942, als die Verhältnisse dort immer komplizierter wurden und ihre Arbeitskraft rund um die Uhr gebraucht wurde, bezog sie ein Zimmer im Wirtschaftsgebäude dieses Krankenhauses.

Ihr Sohn aus einer geschiedenen Ehe, Herbert Kaufmann, geboren am 5. April 1915 in Berlin, konnte aus Deutschland entkommen, bevor die Deportationswelle begann. Er lebte in Palästina im Kibuz Hasoreia bei Haifa.

Bevor Getrud Kaufmann am 19. Mai 1943 nach Theresienstadt deportiert wurde, füllte sie eine allen Juden vorgelegte Vermögenserklärung aus. Allerdings tat sie dies absichtlich ungenau. Ihren Bargeldbestand gab sie mit „etwa 10.- RM“ an, außerdem habe sie „einige hundert Mark in bar“ auf einem Konto bei der Deutschen Bank, Zweigstelle Kurfürstendamm 92, dort seien auch „einige tausend Mark“ Wertpapiere verwahrt. Von wem diese Papiere ausgegeben seien, könne sie „nicht auswendig“ beantworten. Als ihren Besitz gab sie außerdem einige Möbelstücke an und eine Nähmaschine. Die Höhe ihres Gesamtvermögens sei „nicht genau festzustellen“, schrieb sie. Als sie schon längst in Theresienstadt war, schätzte ein Obergerichtsvollzieher am 13.7.1943 die hinterlassene Habe von Gertrud Kaufmann auf 150 RM, wovon er 10%, also 15 RM, als Honorar einbehielt.

Im Ghetto Theresienstadt wurde sie, weil ihre Fähigkeiten gebraucht wurden, als Helferin in der Krankenpflegestation eingesetzt. Am 9. Oktober 1944 wurde sie nach Auschwitz weitertransportiert. Dort ist sie ums Leben gebracht worden.