Else Lehmann geb. Joel

Verlegeort
Falterweg 13
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
08. September 2009
Geboren
11. Februar 1872 in Berlin
Deportation
am 02. Februar 1943 nach Theresienstadt
Ermordet
1944 in Auschwitz

Else (Elsbeth) Lehmann wurde am 11. Februar 1872 als Else Joel geboren. Sie war verheiratet mit Richard Lehmann, der Direktor einer Wollfabrik und Besitzer des Theater-Kinos „Elysium“ war. Das Ehepaar wohnte seit 1935, nach der Enteignung ihrer Villa in Niederschönweide, in der Siedlung Eichkamp, Falterweg 13. Beide waren gebürtige Berliner und „konfessionslos“, in der Sprache des Naziregimes „nichtarisch“. Tochter Edith konnte nach London fliehen. Die Lehmanns mussten das Haus vermutlich nach dem Verkauf 1939 verlassen, waren zunächst noch in Lankwitz, dann im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße 2 (Wedding) gemeldet. Große Teile ihres Vermögens mussten als „Sühnesteuer“ an das Finanzamt bezahlt werden.<br />
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Mit dem „85. Alterstransport“ vom 2. Februar 1943 kamen beide nach Theresienstadt. Vier Monate später starb dort Richard Lehmann 79-jährig am 4. Juni 1943. Elsbeth Lehmann wurde weiter nach Auschwitz deportiert, wo sie mit 72 Jahren ermordet wurde.<br />
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Vor den Lehmanns gehörte das Haus im Falterweg 13 dem Rechtsanwalt Louis (Ludwig) Hayn und seiner Frau Meta. Die Hayns, damals beide Anfang fünfzig, und ihr knapp 10-jähriger Sohn Rolf verließen das Land rechtzeitig 1933. Die Emigrationsodyssee führte sie über Paris und Barcelona schließlich in die USA. 1939 wurde der übliche „Notverkauf“ des Grundbesitzes aktenkundig.

Else (Elsbeth) Lehmann wurde am 11. Februar 1872 als Else Joel geboren. Sie war verheiratet mit Richard Lehmann, der Direktor einer Wollfabrik und Besitzer des Theater-Kinos „Elysium“ war. Das Ehepaar wohnte seit 1935, nach der Enteignung ihrer Villa in Niederschönweide, in der Siedlung Eichkamp, Falterweg 13. Beide waren gebürtige Berliner und „konfessionslos“, in der Sprache des Naziregimes „nichtarisch“. Tochter Edith konnte nach London fliehen. Die Lehmanns mussten das Haus vermutlich nach dem Verkauf 1939 verlassen, waren zunächst noch in Lankwitz, dann im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße 2 (Wedding) gemeldet. Große Teile ihres Vermögens mussten als „Sühnesteuer“ an das Finanzamt bezahlt werden.

Mit dem „85. Alterstransport“ vom 2. Februar 1943 kamen beide nach Theresienstadt. Vier Monate später starb dort Richard Lehmann 79-jährig am 4. Juni 1943. Elsbeth Lehmann wurde weiter nach Auschwitz deportiert, wo sie mit 72 Jahren ermordet wurde.

Vor den Lehmanns gehörte das Haus im Falterweg 13 dem Rechtsanwalt Louis (Ludwig) Hayn und seiner Frau Meta. Die Hayns, damals beide Anfang fünfzig, und ihr knapp 10-jähriger Sohn Rolf verließen das Land rechtzeitig 1933. Die Emigrationsodyssee führte sie über Paris und Barcelona schließlich in die USA. 1939 wurde der übliche „Notverkauf“ des Grundbesitzes aktenkundig.