Elise Levinsky

Verlegeort
Fasanenstr. 55
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
12. April 2010
Geboren
10. Juli 1897 in Odessa
Deportation
am 27. November 1941 nach Riga
Ermordet
30. November 1941 im Ghetto Riga

Elise Levinsky wurde am 10. Juli 1897 in Odessa geboren. <br />
Wer war diese Frau, die 44jährig grausam ermordet wurde?<br />
Über ihre Eltern, eventuelle Geschwister und sonstige Lebensumstände ist nichts dokumentiert. Auch die Umstände ihrer Umsiedlung nach Berlin sind nicht bekannt. Floh sie vielleicht vor den Pogromen, denen 1905 in Odessa 400 Juden zum Opfer fielen?<br />
<br />
Elise Levinsky lebte in Berlin in der Fasanenstraße 55 mit Judesa Levinskeite zusammen. Diese war ihre Vermieterin. Die Wohnung befand sich im Seitenflügel in der 2. Etage. Elise musste für ihr Zimmer 45 RM Miete bezahlen. Judesa Levinskeite war Jüdin und kam ebenfalls aus Odessa. Sie war zwei Jahre jünger als Elise.<br />
<br />
Elise Levinsky war eine sehr arme Frau. In der Vermögenserklärung, die sie vor ihrer Deportation ausfüllen musste, gab sie als einzigen Besitz wenige Teile Unterwäsche an. Ihr Zimmer war so armselig eingerichtet, dass die meisten Teile als schadhaft, wertlos, stark beschädigt oder nicht schätzbar bezeichnet wurden, lediglich ihre Nähmaschine hatte noch einen Wert von 20 RM.<br />
<br />
Sie war zudem sehr krank. In der Chemiefabrik Riedel in Britz hatte sie Zwangsarbeit leisteten müssen und erkrankte so schwer, vermutlich durch den Umgang mit gefährlichen Chemikalien, dass sie entlassen wurde.<br />
<br />
Am 27. November 1941 wurde Elise Levinsky zusammen mit ihrer Mitbewohnerin Judesa Levinskeite und mehr als 1000 anderen Juden vom Bahnhof Grunewald aus nach Riga deportiert. Sie hatten sich zuvor in der als Sammelstelle umfunktionierten Synagoge in der Levetzowstraße einfinden müssen. Nach dreitägigem Transport wurden die Menschen in den Wald von Rumbula gebracht und sofort erschossen. Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD zwangen die Opfer, sich trotz des eiskalten Wetters zu entkleiden. Sie wurden aus kurzer Distanz in ausgehobenen Gruben in den Hinterkopf geschossen. Lettische Polizeieinheiten waren bei diesem Massenmord beteiligt, dem insgesamt 27000 Juden zum Opfer fielen.<br />

Elise Levinsky wurde am 10. Juli 1897 in Odessa geboren.
Wer war diese Frau, die 44jährig grausam ermordet wurde?
Über ihre Eltern, eventuelle Geschwister und sonstige Lebensumstände ist nichts dokumentiert. Auch die Umstände ihrer Umsiedlung nach Berlin sind nicht bekannt. Floh sie vielleicht vor den Pogromen, denen 1905 in Odessa 400 Juden zum Opfer fielen?

Elise Levinsky lebte in Berlin in der Fasanenstraße 55 mit Judesa Levinskeite zusammen. Diese war ihre Vermieterin. Die Wohnung befand sich im Seitenflügel in der 2. Etage. Elise musste für ihr Zimmer 45 RM Miete bezahlen. Judesa Levinskeite war Jüdin und kam ebenfalls aus Odessa. Sie war zwei Jahre jünger als Elise.

Elise Levinsky war eine sehr arme Frau. In der Vermögenserklärung, die sie vor ihrer Deportation ausfüllen musste, gab sie als einzigen Besitz wenige Teile Unterwäsche an. Ihr Zimmer war so armselig eingerichtet, dass die meisten Teile als schadhaft, wertlos, stark beschädigt oder nicht schätzbar bezeichnet wurden, lediglich ihre Nähmaschine hatte noch einen Wert von 20 RM.

Sie war zudem sehr krank. In der Chemiefabrik Riedel in Britz hatte sie Zwangsarbeit leisteten müssen und erkrankte so schwer, vermutlich durch den Umgang mit gefährlichen Chemikalien, dass sie entlassen wurde.

Am 27. November 1941 wurde Elise Levinsky zusammen mit ihrer Mitbewohnerin Judesa Levinskeite und mehr als 1000 anderen Juden vom Bahnhof Grunewald aus nach Riga deportiert. Sie hatten sich zuvor in der als Sammelstelle umfunktionierten Synagoge in der Levetzowstraße einfinden müssen. Nach dreitägigem Transport wurden die Menschen in den Wald von Rumbula gebracht und sofort erschossen. Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD zwangen die Opfer, sich trotz des eiskalten Wetters zu entkleiden. Sie wurden aus kurzer Distanz in ausgehobenen Gruben in den Hinterkopf geschossen. Lettische Polizeieinheiten waren bei diesem Massenmord beteiligt, dem insgesamt 27000 Juden zum Opfer fielen.