Meta Levinsohn geb. Prager

Verlegeort
Landhausstr. 37
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
21. Mai 2008
Geboren
28. Juli 1858 in Thorn (Westpreußen) / Toruń
Flucht in den Tod
23. Juli 1942 in Berlin

Meta Prager wurde am 28. Juli 1858 in Thorn/Torun/Polen als ältestes von drei Kindern der Eheleute Josef und Friederike Prager geboren. Ihre Schwester Jenny kam 1865 oder 1866 oder 1867 auf die Welt (die Dokumente weisen unterschiedliche Geburtsdaten aus), der Bruder Hermann wurde 1864 geboren. Josef Prager war Kaufmann in Thorn, er zog zu einem nicht bekannten Zeitpunkt nach Berlin, wo er 1905 in Charlottenburg starb. Seine Frau Friederike war eine geborene Aronson, sie starb noch vor dem Umzug nach Berlin in Thorn. <br />
<br />
Metas späterer Ehemann Julius Levinsohn, geb. am 11. August 1849 im westpreußischen Rosenberg, war evangelisch, wie seine Sterbeurkunde dokumentiert. Er lebte in Königsberg, vermutlich fand dort die Hochzeit statt.<br />
<br />
Julius Levinsohn war in Berlin als Landgerichtsrat tätig und wohnte ab 1900 zusammen mit Meta in der Uhlandstraße 31. 1910 starb er im Alter von 60 Jahren an einem Gehirnschlag. Zwei Jahre zuvor war das Ehepaar in die Spichernstraße 16 gezogen. Ob Meta Kinder bekommen hat, ist zwar nicht bekannt, aber wenig wahrscheinlich. Es war ihr Bruder Hermann Prager, der den Sterbefall Julius Levinsohn beim Standesamt meldete. Meta blieb noch einige Jahre in der Spichernstraße wohnen. Sie hatte wohl mit der Pension ihres Mannes ein gutes Auskommen. Ab 1927 finden wir sie im Adressbuch unter Landhausstraße 37 eingetragen. Sie bewohnte eine Wohnung im Gartenhaus. Ihr Bruder Hermann lebte mit seiner Frau Nanny geb. Marasse ganz in ihrer Nähe, in der Trautenaustraße 17. Von ihm wird sie, eine kinderlose Witwe, Unterstützung erfahren haben, besonders als 1938 nach den Novemberpogromen die Diskriminierung der Juden in eine forcierte Verfolgung überging. 1940 nahm Meta ihre jüngere Schwester Jenny Aronson bei sich auf. Diese hatte, ebenfalls verwitwet, Nordhausen in Thüringen verlassen und war ihrer verbliebenen Familie nach Berlin gefolgt. <br />
<br />
Im Juni 1942 wurden die ersten Alterstransporte nach Theresienstadt durchgeführt. Der inzwischen 84jährigen Meta drohte nun die baldige Ankündigung der Deportation in das böhmische Ghetto. <br />
Angesichts dieser ausweglosen Situation nahm sich Meta das Leben. Sie starb am 23. Juli 1942 im Jüdischen Krankenhaus an den Folgen einer Gasvergiftung. Ihre jüngere Schwester Jenny wurde 2 Monate später nach Theresienstadt deportiert und dort ums Leben gebracht. <br />
Hermann und Nanny Pragers Schicksal ist unbekannt.<br />

Meta Prager wurde am 28. Juli 1858 in Thorn/Torun/Polen als ältestes von drei Kindern der Eheleute Josef und Friederike Prager geboren. Ihre Schwester Jenny kam 1865 oder 1866 oder 1867 auf die Welt (die Dokumente weisen unterschiedliche Geburtsdaten aus), der Bruder Hermann wurde 1864 geboren. Josef Prager war Kaufmann in Thorn, er zog zu einem nicht bekannten Zeitpunkt nach Berlin, wo er 1905 in Charlottenburg starb. Seine Frau Friederike war eine geborene Aronson, sie starb noch vor dem Umzug nach Berlin in Thorn.

Metas späterer Ehemann Julius Levinsohn, geb. am 11. August 1849 im westpreußischen Rosenberg, war evangelisch, wie seine Sterbeurkunde dokumentiert. Er lebte in Königsberg, vermutlich fand dort die Hochzeit statt.

Julius Levinsohn war in Berlin als Landgerichtsrat tätig und wohnte ab 1900 zusammen mit Meta in der Uhlandstraße 31. 1910 starb er im Alter von 60 Jahren an einem Gehirnschlag. Zwei Jahre zuvor war das Ehepaar in die Spichernstraße 16 gezogen. Ob Meta Kinder bekommen hat, ist zwar nicht bekannt, aber wenig wahrscheinlich. Es war ihr Bruder Hermann Prager, der den Sterbefall Julius Levinsohn beim Standesamt meldete. Meta blieb noch einige Jahre in der Spichernstraße wohnen. Sie hatte wohl mit der Pension ihres Mannes ein gutes Auskommen. Ab 1927 finden wir sie im Adressbuch unter Landhausstraße 37 eingetragen. Sie bewohnte eine Wohnung im Gartenhaus. Ihr Bruder Hermann lebte mit seiner Frau Nanny geb. Marasse ganz in ihrer Nähe, in der Trautenaustraße 17. Von ihm wird sie, eine kinderlose Witwe, Unterstützung erfahren haben, besonders als 1938 nach den Novemberpogromen die Diskriminierung der Juden in eine forcierte Verfolgung überging. 1940 nahm Meta ihre jüngere Schwester Jenny Aronson bei sich auf. Diese hatte, ebenfalls verwitwet, Nordhausen in Thüringen verlassen und war ihrer verbliebenen Familie nach Berlin gefolgt.

Im Juni 1942 wurden die ersten Alterstransporte nach Theresienstadt durchgeführt. Der inzwischen 84jährigen Meta drohte nun die baldige Ankündigung der Deportation in das böhmische Ghetto.
Angesichts dieser ausweglosen Situation nahm sich Meta das Leben. Sie starb am 23. Juli 1942 im Jüdischen Krankenhaus an den Folgen einer Gasvergiftung. Ihre jüngere Schwester Jenny wurde 2 Monate später nach Theresienstadt deportiert und dort ums Leben gebracht.
Hermann und Nanny Pragers Schicksal ist unbekannt.