Ursula Lewin

Verlegeort
Nassauische Str. 53
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
22. Oktober 2009
Geboren
17. Oktober 1912 in Magdeburg
Deportation
am 10. März 1944 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 28. Oktober 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Ursula Lewin wurde am 17. Oktober 1912 in Magdeburg geboren. Offenbar wohnte die Familie damals dort, bevor sie nach Berlin umzog. Nach Erinnerung der darüber wohnenden Nachbarskinder hatte Ursula Lewin einen Bruder. Sein Schicksal ist nicht bekannt. Ursula Lewin war nicht verheiratet und wohnte bei ihren Eltern in der Nassauischen Straße 53, von Beruf war sie Sekretärin. <br />
Am 10. März 1944 wurde sie aus der Gasteiner Straße 13, wohin sie zwangsweise kurzfristig umziehen mussten, zusammen mit ihren Eltern und insgesamt 56 Menschen nach Theresienstadt deportiert. Bei ihrem Namen wurde wie bei den Eltern der Zusatzvermerk angebracht: “lt. Weisung des R.S.H.A.“ Am 28. Oktober 1944 wurden alle drei in einem Eisenbahnwaggon aus dem Durchgangslager Theresienstadt nach Auschwitz gefahren.<br />
<br />
Ergänzung 2022: <br />
Im Juni 2022 teilte Kay Antonia Sailer, eine Schülerin der 10. Klasse des Lionel-Feininger-Gymnasiums in Halle/Saale mit, dass sie bei einer Arbeit über die Auswirkungen der NS-Rassepolitik auf Angehörige der Martin-Luther-Universität zu Halle im Matrikelbuch 1929-1931 Informationen über Ursula Lewin gefunden habe.<br />
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Demnach hat Ursula Lewin sich am 15. April 1931 an der Martin-Luther-Universität zu Halle für das Fach Jura eingeschrieben und studierte nachweislich bis zum Wintersemester 1932/33. Für das Sommersemester 1933 und das Wintersemester 1933/34 ist sie als "beurlaubt" verzeichnet. Offiziell exmatrikuliert wurde sie am 16. März 1934. Ob diese Unterbrechung des Studiums ggf. mit dem Umzug der Familie von Magdeburg nach Berlin zusammenhing oder bereits dem "Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen" vom 25. April 1933 geschuldet war, konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden. Als gesichert ist aber anzunehmen, dass Ursula Lewin ihr Studium in Berlin wegen der Diskriminierung und des Ausschlusses jüdischer Deutscher aus den Bildungseinrichtungen nicht wieder aufnehmen konnte, und daher ihren Lebensunterhalt als Sekretärin verdienen musste.<br />

Ursula Lewin wurde am 17. Oktober 1912 in Magdeburg geboren. Offenbar wohnte die Familie damals dort, bevor sie nach Berlin umzog. Nach Erinnerung der darüber wohnenden Nachbarskinder hatte Ursula Lewin einen Bruder. Sein Schicksal ist nicht bekannt. Ursula Lewin war nicht verheiratet und wohnte bei ihren Eltern in der Nassauischen Straße 53, von Beruf war sie Sekretärin.
Am 10. März 1944 wurde sie aus der Gasteiner Straße 13, wohin sie zwangsweise kurzfristig umziehen mussten, zusammen mit ihren Eltern und insgesamt 56 Menschen nach Theresienstadt deportiert. Bei ihrem Namen wurde wie bei den Eltern der Zusatzvermerk angebracht: “lt. Weisung des R.S.H.A.“ Am 28. Oktober 1944 wurden alle drei in einem Eisenbahnwaggon aus dem Durchgangslager Theresienstadt nach Auschwitz gefahren.

Ergänzung 2022:
Im Juni 2022 teilte Kay Antonia Sailer, eine Schülerin der 10. Klasse des Lionel-Feininger-Gymnasiums in Halle/Saale mit, dass sie bei einer Arbeit über die Auswirkungen der NS-Rassepolitik auf Angehörige der Martin-Luther-Universität zu Halle im Matrikelbuch 1929-1931 Informationen über Ursula Lewin gefunden habe.

Demnach hat Ursula Lewin sich am 15. April 1931 an der Martin-Luther-Universität zu Halle für das Fach Jura eingeschrieben und studierte nachweislich bis zum Wintersemester 1932/33. Für das Sommersemester 1933 und das Wintersemester 1933/34 ist sie als "beurlaubt" verzeichnet. Offiziell exmatrikuliert wurde sie am 16. März 1934. Ob diese Unterbrechung des Studiums ggf. mit dem Umzug der Familie von Magdeburg nach Berlin zusammenhing oder bereits dem "Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen" vom 25. April 1933 geschuldet war, konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden. Als gesichert ist aber anzunehmen, dass Ursula Lewin ihr Studium in Berlin wegen der Diskriminierung und des Ausschlusses jüdischer Deutscher aus den Bildungseinrichtungen nicht wieder aufnehmen konnte, und daher ihren Lebensunterhalt als Sekretärin verdienen musste.