Jakob Joelsohn

Verlegeort
Rosa-Luxemburg-Str. 18
Historischer Name
Kaiser-Wilhelm-Str. 24
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
Juli 2008
Geboren
02. Februar 1877 in Pammin im Kreis Arnswalde (Pommern) / Powiat Choszczeński
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 01. November 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
am 09. Mai 1942 nach Chełmno / Kulmhof
Ermordet
in Chełmno / Kulmhof

Jakob Joelsohn wird am 2. Februar 1877 in Pammin bei Arnswalde geboren. Er lebte bis zum 6. März 1934 im Kreis Arnswalde. Die dortige Sparkasse führt den Inhaber eines kleinen Sparguthabens als „Kaufmann“.

Im März 1934 zog er - wahrscheinlich zusammen mit seiner Ehefrau Minna, geb. Jonas, die am 10. Oktober 1872 geboren war - nach Berlin-Charlottenburg in eine Wohnung in der Küstriner Str. 10.

In dieser selbstgewählten Wohnung im gutbürgerlichen Charlottenburg scheint das Ehepaar drei Jahre gelebt zu haben. Am 1.4.1937 beziehen Jakob und Minna Joelsohn dann – vermutlich gezwungenermaßen - ihre letzte Wohnung: in der Kaiser-Wilhelm-Str. 24. Unweit der Volksbühne leben sie in höchst beengten Verhältnissen in einer Einzimmerwohnung. Der 64-jährige Jakob Joelsohn ging - wie auch seine Ehefrau Minna - zum Zeitpunkt der Deportation keiner beruflichen Tätigkeit nach. In den letzten Oktobertagen 1941 erhält das Ehepaar die Aufforderung, sich in der Sammelstelle Levetzowstr. 7 einzufinden. Mitnehmen nach Osten dürfen sie Kleidung und persönliche Gegenstände sowie Proviant für mehrere Tage. Die zugestellte „Vermögenserklärung“ füllten Jakob und Minna Joelsohn noch kurz vor dem Verlassen ihrer Wohnung aus. Als sie die Erklärung am 30.10.1941 im Sammellager abgeben, erhalten sie im Gegenzug umgehend die „Verfügung“ über die Einziehung allen zurückgelassenen Besitzes „zugunsten des Deutschen Reiches“ durch den Obergerichtsvollzieher ausgehändigt. Zwei Tage später werden sie mit dem 18. Osttransport ins Ghetto Lodz - Litzmannstadt.

Im Ghetto Litzmannstadt überlebte die fast 70-jährige Minna Joelsohn die katastrophalen Zustände - völlig überfüllte Quartiere, Kälte, Hunger, Epidemien - nur wenige Monate ; sie starb am 17.März 1942. Wenige Wochen später - am 9. Mai 1942 - wurde Jakob Joelsohn zusammen mit Hunderten anderer Ghetto-Insassen in das nahegelegene Vernichtungslager Kulmhof / Chełmno deportiert. Dort wurden im Zeitraum von Januar bis September 1942 über siebzigtausend Menschen aus dem Ghetto durch Gas getötet. So wohl auch Jakob Joelsohn, der bei Kriegsende nicht mehr am Leben war.

Jakob Joelsohn wird am 2. Februar 1877 in Pammin bei Arnswalde geboren. Er lebte bis zum 6. März 1934 im Kreis Arnswalde. Die dortige Sparkasse führt den Inhaber eines kleinen Sparguthabens als „Kaufmann“.

Im März 1934 zog er - wahrscheinlich zusammen mit seiner Ehefrau Minna, geb. Jonas, die am 10. Oktober 1872 geboren war - nach Berlin-Charlottenburg in eine Wohnung in der Küstriner Str. 10.

In dieser selbstgewählten Wohnung im gutbürgerlichen Charlottenburg scheint das Ehepaar drei Jahre gelebt zu haben. Am 1.4.1937 beziehen Jakob und Minna Joelsohn dann – vermutlich gezwungenermaßen - ihre letzte Wohnung: in der Kaiser-Wilhelm-Str. 24. Unweit der Volksbühne leben sie in höchst beengten Verhältnissen in einer Einzimmerwohnung. Der 64-jährige Jakob Joelsohn ging - wie auch seine Ehefrau Minna - zum Zeitpunkt der Deportation keiner beruflichen Tätigkeit nach. In den letzten Oktobertagen 1941 erhält das Ehepaar die Aufforderung, sich in der Sammelstelle Levetzowstr. 7 einzufinden. Mitnehmen nach Osten dürfen sie Kleidung und persönliche Gegenstände sowie Proviant für mehrere Tage. Die zugestellte „Vermögenserklärung“ füllten Jakob und Minna Joelsohn noch kurz vor dem Verlassen ihrer Wohnung aus. Als sie die Erklärung am 30.10.1941 im Sammellager abgeben, erhalten sie im Gegenzug umgehend die „Verfügung“ über die Einziehung allen zurückgelassenen Besitzes „zugunsten des Deutschen Reiches“ durch den Obergerichtsvollzieher ausgehändigt. Zwei Tage später werden Minna und Jakob Joelsohn in das Ghetto Litzmannstadt deportiert.


Im Ghetto Litzmannstadt überlebte die fast 70-jährige Minna Joelsohn die katastrophalen Zustände - völlig überfüllte Quartiere, Kälte, Hunger, Epidemien - nur wenige Monate ; sie starb am 17.März 1942. Wenige Wochen später - am 9. Mai 1942 - wurde Jakob Joelsohn zusammen mit Hunderten anderer Ghetto-Insassen in das nahegelegene Vernichtungslager Kulmhof / Chełmno deportiert. Dort wurden im Zeitraum von Januar bis September 1942 über siebzigtausend Menschen aus dem Ghetto durch Gas getötet. So wohl auch Jakob Joelsohn, der bei Kriegsende nicht mehr am Leben war.