Erich Rosenberg

Verlegeort
Pariser Str. 51
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
12. April 2010
Geboren
04. Juni 1896 in Dorstfeld / Dortmund-Dorstfeld
Deportation
am 02. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Erich Walther Rosenberg kam am 9. Juni 1896 in Dortmund - Dorstfeld auf die Welt. Dorstfeld, ein innerstädtischer Ortsteil Dortmunds, war damals ohne eigene Straßennamen. So war die Adresse der Familie einfach mit der Nummer 66 gekennzeichnet. Erichs Vater war der Kaufmann Emil Rosenberg, seine Mutter war Rika Rosenberg geborene Eichwald. Erich war das jüngste von drei Kindern. Die Schwester Bertha war 10 Jahre älter, geboren am 13. März 1886. Auf den Tag genau 2 Jahre später kam der Bruder Ludwig auf die Welt. Dieser starb 1932 in Straßburg. Über Erichs Kindheit und Jugendjahre gibt es keinerlei Erkenntnisse. Zu welchem Zeitpunkt und unter welchen Umständen er nach Berlin zog ist unbekannt.<br />
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Er war in Berlin als Versicherungsvermittler tätig und wohnte zum Zeitpunkt der Volkszählung im Jahr 1939 in der Pariser Straße 51. Ab dem 1. Dezember desselben Jahres war Erich unter der Adresse Bleibtreustraße 41 gemeldet. Als die Verfolgung der Juden in Deutschland auf ihren Höhepunkt zusteuerte, heiratete Erich am 17. Dezember 1940 die 18 Jahre jüngere Ilse Heinemann (*20. September 1914). Das Ehepaar wohnte gemeinsam zur Untermiete „bei Wilde“ in der Bleibtreustraße 41 im 3. Stock des Vorderhauses.<br />
<br />
Erich Rosenberg war bis zum Februar 1943 bei der Gruppenfahrbereitschaft Berlin eingesetzt und zur Zwangsarbeit in der Sackfabrik des Robert Brubacher in Heinersdorf für einen Wochenlohn von 50 RM herangezogen worden. Die Gruppenfahrbereitschaft teilte angesichts der allgemeinen Knappheit an Autos, Fahrzeugen und Arbeitskräften Privatfirmen und öffentlichen Einrichtungen bei dringendem Bedarf Autos und auch jüdische Zwangsarbeiter zu. <br />
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Wenige Tage vor der Deportation musste Erich Rosenberg für sich und seine Frau Ilse eine „Vermögenserklärung“ ausfüllen, in der die wenigen Habseligkeiten, die sie noch besaßen, akribisch aufgeführt werden sollten. Erich gab an, mit seiner Frau ein Leerzimmer bewohnt zu haben. Da nicht geklärt werden konnte, ob die Möbel dem Ehepaar Rosenberg oder dem Vermieter Wilde gehörten, konnte der Obergerichtsvollzieher keine Inventarliste aufstellen. Allerdings versuchte das Fernsprechamt vom Oberfinanzpräsidenten noch die Kosten des Telefonanschlusses einzufordern - nachdem den Juden bereits ab Juli 1940 der Besitz eines Telefons untersagt war.<br />
<br />
Am 2. März 1943 wurden Erich und Ilse Rosenberg im Rahmen der „Fabrikaktion“ verhaftet und mit dem sogenannten 32. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Es waren etwa 1500 Menschen, die mit diesem Transport in Birkenau ankamen; 535 Männer und 45 Frauen wurden nach der Selektion als Häftlinge in das Lager eingewiesen, die übrigen Menschen sofort in den Gaskammern ermordet.<br />

Erich Walther Rosenberg kam am 9. Juni 1896 in Dortmund - Dorstfeld auf die Welt. Dorstfeld, ein innerstädtischer Ortsteil Dortmunds, war damals ohne eigene Straßennamen. So war die Adresse der Familie einfach mit der Nummer 66 gekennzeichnet. Erichs Vater war der Kaufmann Emil Rosenberg, seine Mutter war Rika Rosenberg geborene Eichwald. Erich war das jüngste von drei Kindern. Die Schwester Bertha war 10 Jahre älter, geboren am 13. März 1886. Auf den Tag genau 2 Jahre später kam der Bruder Ludwig auf die Welt. Dieser starb 1932 in Straßburg. Über Erichs Kindheit und Jugendjahre gibt es keinerlei Erkenntnisse. Zu welchem Zeitpunkt und unter welchen Umständen er nach Berlin zog ist unbekannt.

Er war in Berlin als Versicherungsvermittler tätig und wohnte zum Zeitpunkt der Volkszählung im Jahr 1939 in der Pariser Straße 51. Ab dem 1. Dezember desselben Jahres war Erich unter der Adresse Bleibtreustraße 41 gemeldet. Als die Verfolgung der Juden in Deutschland auf ihren Höhepunkt zusteuerte, heiratete Erich am 17. Dezember 1940 die 18 Jahre jüngere Ilse Heinemann (*20. September 1914). Das Ehepaar wohnte gemeinsam zur Untermiete „bei Wilde“ in der Bleibtreustraße 41 im 3. Stock des Vorderhauses.

Erich Rosenberg war bis zum Februar 1943 bei der Gruppenfahrbereitschaft Berlin eingesetzt und zur Zwangsarbeit in der Sackfabrik des Robert Brubacher in Heinersdorf für einen Wochenlohn von 50 RM herangezogen worden. Die Gruppenfahrbereitschaft teilte angesichts der allgemeinen Knappheit an Autos, Fahrzeugen und Arbeitskräften Privatfirmen und öffentlichen Einrichtungen bei dringendem Bedarf Autos und auch jüdische Zwangsarbeiter zu.

Wenige Tage vor der Deportation musste Erich Rosenberg für sich und seine Frau Ilse eine „Vermögenserklärung“ ausfüllen, in der die wenigen Habseligkeiten, die sie noch besaßen, akribisch aufgeführt werden sollten. Erich gab an, mit seiner Frau ein Leerzimmer bewohnt zu haben. Da nicht geklärt werden konnte, ob die Möbel dem Ehepaar Rosenberg oder dem Vermieter Wilde gehörten, konnte der Obergerichtsvollzieher keine Inventarliste aufstellen. Allerdings versuchte das Fernsprechamt vom Oberfinanzpräsidenten noch die Kosten des Telefonanschlusses einzufordern - nachdem den Juden bereits ab Juli 1940 der Besitz eines Telefons untersagt war.

Am 2. März 1943 wurden Erich und Ilse Rosenberg im Rahmen der „Fabrikaktion“ verhaftet und mit dem sogenannten 32. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Es waren etwa 1500 Menschen, die mit diesem Transport in Birkenau ankamen; 535 Männer und 45 Frauen wurden nach der Selektion als Häftlinge in das Lager eingewiesen, die übrigen Menschen sofort in den Gaskammern ermordet.