Lilly Rahel Krzesny

Verlegeort
Gotenstr. 73
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
17. März 2011
Geboren
25. Februar 1914 in Filehne (Posen) / Wieleń
Zwangsarbeit
Arbeiterin (der Firma Feinmaschinen- und Gerätebau Willy Krauspe, Kiehlufer 47)
Deportation
am 06. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Lilly Baum kam am 25. Februar 1914 als Tochter von Bernhard und Johanna Baum, geborene Lebenstein, in Filehne (heute: Wieleń) zur Welt. Heute ein Ort in Polen, war Filehne zu jener Zeit eine Stadt im Regierungsbezirk Bromberg der preußischen Provinz Posen. Der 1879 geborene Vater stammte aus Ostpreußen, die 1889 geborene Mutter aus Dirschau (heute: Tczew / Polen), nicht weit von der Mündung der Weichsel in die Ostsee entfernt. Die Eltern hatten am 15. April 1913 in Berlin-Schöneberg standesamtlich geheiratet. In Filehne war Bernhard Baum ein wohlhabender Textilkaufmann. Fünf Jahre nach der Geburt von Lilly kam am 25. März 1919 die jüngere Schwester Erna Pauline auf die Welt. <br />
<br />
Im Januar 1920 wurde Filehne nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags polnisch. Bernhard Baum zog mit seiner Familie in die kleine Stadt Putzig an der Danziger Bucht. Nach 13 Jahren, im Herbst 1933, zog die Familie weiter in die nahe Stadt Schönlanke (heute: Trzcianka) im Netzekreis. Genauere Informationen über Kindheit und Jugend von Lilly Baum fehlen uns. Da der Vater wohlhabend war, wird sie zumindest in gesicherten finanziellen Verhältnissen aufgewachsen sein. <br />
<br />
Auch der Zeitpunkt ihres Umzugs nach Berlin ist nicht bekannt. Lilly Baum heiratete den Kürschner Rudi Krzesny. Das Ehepaar wohnte in der Mommsenstraße 8 im Bezirk Charlottenburg. Die Ehe war nur kurz. Vermutlich Anfang der 1940er Jahre geschieden, lebte Lilly Baum – so viel wir wissen – zuletzt mit ihren Eltern in einer Dreizimmer-Wohnung in der Gotenstraße 73. <br />
<br />
Vater Bernhard Baum war im Februar 1940 in Schneidemühl festgenommen und inhaftiert worden und hatte dann in der ostwestfälischen Stadt Bielefeld Zwangsarbeit leisten müssen. Im Dezember 1940 wurde er entlassen und ging nach Berlin, wo inzwischen auch seine Ehefrau Johanna Baum lebte. Die jüngere Tochter Erna Pauline war emigriert. <br />
<br />
Vater und Tochter leisteten Zwangsarbeit: Bernhard Baum arbeitete bei der Reichsbahn am Anhalter Bahnhof, Lilly Krzesny arbeitete bei der Neuköllner Firma Willy Krauspe, Feinmaschinen- und Gerätebau, am Kiehlufer 47. Gemeinsam konnten sie mit ihren geringen Löhnen die monatliche Miete der Wohnung in der Gotenstraße von ca. 74,– RM tragen. <br />
<br />
Im Zusammenhang mit der „Fabrikaktion“ Ende Februar / Anfang März 1943 wurde Lilly Krzesny festgenommen und am 6. März 1943 vom Güterbahnhof Putlitzstraße aus gemeinsam mit ihrer Mutter Johanna Baum in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Der Vater/Ehemann Bernhard Baum war bereits am 4. März 1943 nach Auschwitz verschleppt worden. Dort fanden Eltern und Tochter den Tod.

Lilly Baum kam am 25. Februar 1914 als Tochter von Bernhard und Johanna Baum, geborene Lebenstein, in Filehne (heute: Wieleń) zur Welt. Heute ein Ort in Polen, war Filehne zu jener Zeit eine Stadt im Regierungsbezirk Bromberg der preußischen Provinz Posen. Der 1879 geborene Vater stammte aus Ostpreußen, die 1889 geborene Mutter aus Dirschau (heute: Tczew / Polen), nicht weit von der Mündung der Weichsel in die Ostsee entfernt. Die Eltern hatten am 15. April 1913 in Berlin-Schöneberg standesamtlich geheiratet. In Filehne war Bernhard Baum ein wohlhabender Textilkaufmann. Fünf Jahre nach der Geburt von Lilly kam am 25. März 1919 die jüngere Schwester Erna Pauline auf die Welt.

Im Januar 1920 wurde Filehne nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags polnisch. Bernhard Baum zog mit seiner Familie in die kleine Stadt Putzig an der Danziger Bucht. Nach 13 Jahren, im Herbst 1933, zog die Familie weiter in die nahe Stadt Schönlanke (heute: Trzcianka) im Netzekreis. Genauere Informationen über Kindheit und Jugend von Lilly Baum fehlen uns. Da der Vater wohlhabend war, wird sie zumindest in gesicherten finanziellen Verhältnissen aufgewachsen sein.

Auch der Zeitpunkt ihres Umzugs nach Berlin ist nicht bekannt. Lilly Baum heiratete den Kürschner Rudi Krzesny. Das Ehepaar wohnte in der Mommsenstraße 8 im Bezirk Charlottenburg. Die Ehe war nur kurz. Vermutlich Anfang der 1940er Jahre geschieden, lebte Lilly Baum – so viel wir wissen – zuletzt mit ihren Eltern in einer Dreizimmer-Wohnung in der Gotenstraße 73.

Vater Bernhard Baum war im Februar 1940 in Schneidemühl festgenommen und inhaftiert worden und hatte dann in der ostwestfälischen Stadt Bielefeld Zwangsarbeit leisten müssen. Im Dezember 1940 wurde er entlassen und ging nach Berlin, wo inzwischen auch seine Ehefrau Johanna Baum lebte. Die jüngere Tochter Erna Pauline war emigriert.

Vater und Tochter leisteten Zwangsarbeit: Bernhard Baum arbeitete bei der Reichsbahn am Anhalter Bahnhof, Lilly Krzesny arbeitete bei der Neuköllner Firma Willy Krauspe, Feinmaschinen- und Gerätebau, am Kiehlufer 47. Gemeinsam konnten sie mit ihren geringen Löhnen die monatliche Miete der Wohnung in der Gotenstraße von ca. 74,– RM tragen.

Im Zusammenhang mit der „Fabrikaktion“ Ende Februar / Anfang März 1943 wurde Lilly Krzesny festgenommen und am 6. März 1943 vom Güterbahnhof Putlitzstraße aus gemeinsam mit ihrer Mutter Johanna Baum in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Der Vater/Ehemann Bernhard Baum war bereits am 4. März 1943 nach Auschwitz verschleppt worden. Dort fanden Eltern und Tochter den Tod.