Eva Rita Berger

Verlegeort
Nollendorfstr. 19
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
21. März 2011
Geboren
29. März 1923 in Leipzig
Flucht
nach Belgien
Verhaftet
in Mechelen (Belgien)
Deportation
am 04. April 1944 nach Auschwitz
Ermordet
02. Oktober 1944 in Auschwitz

Eva Rita Berger kam am 29. März 1923 in Leipzig zur Welt. Sie war die Tochter des Kaufmanns Leon Berger (* 1. Juni 1890 in Leipzig) und seiner Ehefrau Paula (Perl) geb. Schiffmann (* 28. Januar 1895), die aus Lopianka, etwa 70 km nordöstlich von Warschau, stammte. Eva hatte noch eine ältere Schwester, Etta, die am 18. Dezember 1919 in Dresden geboren wurde.<br />
Spätestens 1926 zog die Familie nach Berlin und wohnte zunächst im Bezirk Charlottenburg und ab etwa 1932 in der Nollendorfstraße 19 in Schöneberg. Leon Berger führte ein Tapisseriewarengeschäft, er handelte also mit Möbelstoffen und Wandteppichen.<br />
Im Oktober 1929 wurde Eva Berger in der Volksschule Wilhelmstraße eingeschult (in welchem Bezirk sich die Schule befand, ist nicht bekannt). Anschließend besuchte sie die zionistisch ausgerichtete Privatschule in der Klopstockstraße 58 in Tiergarten. Diese war 1920 vom Jüdischen Schulverein gegründet worden und erfuhr nach 1933 einen regelrechten Ansturm, da viele Schülerinnen und Schüler jüdischer Herkunft an den staatlichen Schulen verstärkten Schikanen ausgesetzt waren. Da die Räumlichkeiten in der Klopstockstraße bald nicht mehr ausreichten, zog die Theodor-Herzl-Schule, wie sie nun hieß, Anfang 1934 an den Kaiserdamm 78 um. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde sie verwüstet. Danach fand faktisch kein Unterricht mehr statt. Am 31. März 1939 schloss die Schule offiziell.<br />
Familie Berger war um 1935 in den Bezirk Friedrichshain umgezogen und wohnte – nachweislich der Adressbücher bis 1939 – in der Barnimstraße 22. Vermutlich verließ die Familie in den ersten Monaten des Jahres 1939 Berlin und flüchtete nach Belgien. Unter welchen Bedingungen Eva Berger, ihre Schwester Etta und die Eltern nach der Besetzung des Landes durch die deutsche Wehrmacht dort lebten, ist nicht bekannt.<br />
Belegt ist lediglich, dass die Familie in dem belgischen SS-Sammellager Mechelen (frz. Malines), das sich seit Juni 1942 in einer Kaserne befand, festgehalten und am 4. April 1944 mit dem 24. Transport nach Auschwitz deportiert wurde. <br />
Im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau trug Eva Berger die Häftlingsnummer 76606, wie eine Namensliste über Laboruntersuchungen, datiert vom 28. September 1944 und ausgestellt von einem Lagerarzt, belegt. Am 2. Oktober 1944 wurde sie im Alter von 21 Jahren in Auschwitz umgebracht. Auch ihre Eltern kamen dort ums Leben. Ihrer Schwester Etta gelang es, die Monate bis zur Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 zu überstehen.<br />

Eva Rita Berger kam am 29. März 1923 in Leipzig zur Welt. Sie war die Tochter des Kaufmanns Leon Berger (* 1. Juni 1890 in Leipzig) und seiner Ehefrau Paula (Perl) geb. Schiffmann (* 28. Januar 1895), die aus Lopianka, etwa 70 km nordöstlich von Warschau, stammte. Eva hatte noch eine ältere Schwester, Etta, die am 18. Dezember 1919 in Dresden geboren wurde.
Spätestens 1926 zog die Familie nach Berlin und wohnte zunächst im Bezirk Charlottenburg und ab etwa 1932 in der Nollendorfstraße 19 in Schöneberg. Leon Berger führte ein Tapisseriewarengeschäft, er handelte also mit Möbelstoffen und Wandteppichen.
Im Oktober 1929 wurde Eva Berger in der Volksschule Wilhelmstraße eingeschult (in welchem Bezirk sich die Schule befand, ist nicht bekannt). Anschließend besuchte sie die zionistisch ausgerichtete Privatschule in der Klopstockstraße 58 in Tiergarten. Diese war 1920 vom Jüdischen Schulverein gegründet worden und erfuhr nach 1933 einen regelrechten Ansturm, da viele Schülerinnen und Schüler jüdischer Herkunft an den staatlichen Schulen verstärkten Schikanen ausgesetzt waren. Da die Räumlichkeiten in der Klopstockstraße bald nicht mehr ausreichten, zog die Theodor-Herzl-Schule, wie sie nun hieß, Anfang 1934 an den Kaiserdamm 78 um. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde sie verwüstet. Danach fand faktisch kein Unterricht mehr statt. Am 31. März 1939 schloss die Schule offiziell.
Familie Berger war um 1935 in den Bezirk Friedrichshain umgezogen und wohnte – nachweislich der Adressbücher bis 1939 – in der Barnimstraße 22. Vermutlich verließ die Familie in den ersten Monaten des Jahres 1939 Berlin und flüchtete nach Belgien. Unter welchen Bedingungen Eva Berger, ihre Schwester Etta und die Eltern nach der Besetzung des Landes durch die deutsche Wehrmacht dort lebten, ist nicht bekannt.
Belegt ist lediglich, dass die Familie in dem belgischen SS-Sammellager Mechelen (frz. Malines), das sich seit Juni 1942 in einer Kaserne befand, festgehalten und am 4. April 1944 mit dem 24. Transport nach Auschwitz deportiert wurde.
Im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau trug Eva Berger die Häftlingsnummer 76606, wie eine Namensliste über Laboruntersuchungen, datiert vom 28. September 1944 und ausgestellt von einem Lagerarzt, belegt. Am 2. Oktober 1944 wurde sie im Alter von 21 Jahren in Auschwitz umgebracht. Auch ihre Eltern kamen dort ums Leben. Ihrer Schwester Etta gelang es, die Monate bis zur Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 zu überstehen.