Dr. Hanna Tworoger

Verlegeort
Barbarossastr. 40
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
25. April 2012
Geboren
22. Januar 1891 in Kobylagora (Posen) / Kobyla Góra
Beruf
Fachärztin für HNO-Krankheiten
Zwangsarbeit
Montiererin (Electrica)
Deportation
am 03. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Hanna Tworoger wurde am 22. Januar 1891 in Haideberg/Posen (heute: Kobyla Góra/Polen) geboren, das zu dieser Zeit durch die Teilungen Polens zum Deutschen Reich gehörte. <br />
<br />
Daher studierte sie Medizin in München und Breslau und gehörte damit zu den ersten weiblichen Studierenden auf deutschen Universitäten. Ihr Studium beendete sie im Jahre 1918 mit einer Dissertation zum Thema „Über den Blutzuckerspiegel bei Diphtherie“. Im gleichen Jahr noch erhielt sie ihre Approbation und wurde Mitglied im „Bund deutscher Ärzte“. Nach der Facharztausbildung eröffnete sie 1926 ihre eigene HNO-Praxis in der Kurfürstenstraße 75 in Berlin-Tiergarten. <br />
<br />
Von 1931 bis 1938 praktizierte sie in der Ansbacher Straße 16 (damals Berlin-Charlottenburg, heute Schöneberg), seit 1933 unter sehr erschwerten Bedingungen: Seit Mai des Jahres durfte sie mit den privaten Krankenversicherungen nur noch die Behandlung von „nichtarischen“ Patientinnen und Patienten abrechnen. Am 1. Juli 1933 wurde ihr als Jüdin auch die Kassenzulassung entzogen. 1938 schließlich wurde ihre Approbation wie die aller anderen jüdischen Ärzte und Ärztinnen annulliert. <br />
<br />
1939 musste Hanna Tworoger ihre Wohnung und Praxis aufgeben, sie zog als Untermieterin in die Nachodstr. 20 in Berlin-Wilmersdorf. Vier Jahre später, Anfang 1943, musste sie dann, zusammen mit der Familie Friedländer, ihren Vermietern, zwangsweise in die Barbarossastraße 40 umziehen. <br />
<br />
Bereits kurze Zeit später, am 3. März 1943, wurde sie mit dem „33. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Dort leistete sie als Montiererin für die Firma „Electrica“ Zwangsarbeit. Da man nie wieder etwas von ihr gehört hat, ist anzunehmen, dass sie ermordet wurde, sobald sie als Arbeitskraft nicht mehr ‚verwendet‘ werden konnte.

Hanna Tworoger wurde am 22. Januar 1891 in Haideberg/Posen (heute: Kobyla Góra/Polen) geboren, das zu dieser Zeit durch die Teilungen Polens zum Deutschen Reich gehörte.

Daher studierte sie Medizin in München und Breslau und gehörte damit zu den ersten weiblichen Studierenden auf deutschen Universitäten. Ihr Studium beendete sie im Jahre 1918 mit einer Dissertation zum Thema „Über den Blutzuckerspiegel bei Diphtherie“. Im gleichen Jahr noch erhielt sie ihre Approbation und wurde Mitglied im „Bund deutscher Ärzte“. Nach der Facharztausbildung eröffnete sie 1926 ihre eigene HNO-Praxis in der Kurfürstenstraße 75 in Berlin-Tiergarten.

Von 1931 bis 1938 praktizierte sie in der Ansbacher Straße 16 (damals Berlin-Charlottenburg, heute Schöneberg), seit 1933 unter sehr erschwerten Bedingungen: Seit Mai des Jahres durfte sie mit den privaten Krankenversicherungen nur noch die Behandlung von „nichtarischen“ Patientinnen und Patienten abrechnen. Am 1. Juli 1933 wurde ihr als Jüdin auch die Kassenzulassung entzogen. 1938 schließlich wurde ihre Approbation wie die aller anderen jüdischen Ärzte und Ärztinnen annulliert.

1939 musste Hanna Tworoger ihre Wohnung und Praxis aufgeben, sie zog als Untermieterin in die Nachodstr. 20 in Berlin-Wilmersdorf. Vier Jahre später, Anfang 1943, musste sie dann, zusammen mit der Familie Friedländer, ihren Vermietern, zwangsweise in die Barbarossastraße 40 umziehen.

Bereits kurze Zeit später, am 3. März 1943, wurde sie mit dem „33. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Dort leistete sie als Montiererin für die Firma „Electrica“ Zwangsarbeit. Da man nie wieder etwas von ihr gehört hat, ist anzunehmen, dass sie ermordet wurde, sobald sie als Arbeitskraft nicht mehr ‚verwendet‘ werden konnte.