Emma Wallach geb. Isaac

Verlegeort
Penzberger Str. 5
Historischer Name
Speyerer Str. 21
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
18. April 2012
Geboren
29. November 1880 in Berlin
Flucht in den Tod
01. November 1941 in Berlin

Emma Isaac wurde am 29. November 1880 als älteste Tochter von Hermann Isaac und seiner Frau Gertrud geb. Levy in Berlin geboren. Sie hatte noch zwei jüngere Schwestern, Hedwig (* 21. Mai 1893) und Margarete (* 10. August 1886) und einen älteren Bruder, Heinrich (*16. November 1879). Ihre Ehe mit dem Schriftsteller Dr. phil. Martin Wallach blieb vermutlich kinderlos. Um 1930 wohnte das Ehepaar in der Xantener Straße 16 in Wilmersdorf. Nach dem Tod ihres Mannes 1932 zog Emma Wallach nach Schöneberg in die Speyerer Straße 21 (heute Penzberger Straße 5). <br />
Am 1. November 1941 nahm sich die 60-Jährige in ihrer Wohnung durch eine Überdosis Veronal das Leben. Beigesetzt wurde Emma Wallach auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee im Grab Nr. 106734.<br />
Einen Tag später, am 2. November 1941, starb auch ihre gleichaltrige Schwägerin Meta Wallach (* 15. Mai 1880), die in der Konstanzer Straße 8 in Wilmersdorf wohnte, an einer Überdosis Schlaftabletten. Ihr Mann Julius, der Bruder von Martin Wallach, veröffentlichte im Jüdischen Nachrichtenblatt Nr. 70/1941 eine Todesanzeige für seine Frau. Darin wurden allerdings die Todesumstände verschleiert, denn die jüdischen Religionsgesetze verbieten den Freitod – das Leben bleibe Eigentum des Schöpfers: „Am 2. November verschied nach 34jähriger überaus glücklicher Ehe am Herzschlag meine innigstgeliebte Frau, Schwester, unsere Nichte, Schwägerin Meta Sara Wallach geb. Plessner.“ Er selbst nahm sich fünf Monate später, am 2. April 1942, das Leben. <br />
Auch Emma Wallachs zwei Schwestern sahen wohl angesichts der drohenden Deportation keinen anderen Ausweg und begingen ebenfalls Suizid. Hedwig Galliner starb am 2. Januar 1943 im Jüdischen Krankenhaus an einer Überdosis Veronal, wenige Tage nach dem Suizid ihres Mannes, Rechtsanwalt Dr. Moritz Galliner, am 28. Dezember 1942. Auch die jüngere, verwitwete Schwester Margarete Schwarzstein hatte bereits am 19. Januar 1942 in Berlin Suizid begangen. Der Bruder, Heinrich Isaac, starb ebenfalls keines natürlichen Todes: er wurde am 16. Oktober 1942 nach Riga deportiert und sofort nach der Ankunft in den umliegenden Wäldern ermordet.<br />
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Emma Isaac wurde am 29. November 1880 als älteste Tochter von Hermann Isaac und seiner Frau Gertrud geb. Levy in Berlin geboren. Sie hatte noch zwei jüngere Schwestern, Hedwig (* 21. Mai 1893) und Margarete (* 10. August 1886) und einen älteren Bruder, Heinrich (*16. November 1879). Ihre Ehe mit dem Schriftsteller Dr. phil. Martin Wallach blieb vermutlich kinderlos. Um 1930 wohnte das Ehepaar in der Xantener Straße 16 in Wilmersdorf. Nach dem Tod ihres Mannes 1932 zog Emma Wallach nach Schöneberg in die Speyerer Straße 21 (heute Penzberger Straße 5).
Am 1. November 1941 nahm sich die 60-Jährige in ihrer Wohnung durch eine Überdosis Veronal das Leben. Beigesetzt wurde Emma Wallach auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee im Grab Nr. 106734.
Einen Tag später, am 2. November 1941, starb auch ihre gleichaltrige Schwägerin Meta Wallach (* 15. Mai 1880), die in der Konstanzer Straße 8 in Wilmersdorf wohnte, an einer Überdosis Schlaftabletten. Ihr Mann Julius, der Bruder von Martin Wallach, veröffentlichte im Jüdischen Nachrichtenblatt Nr. 70/1941 eine Todesanzeige für seine Frau. Darin wurden allerdings die Todesumstände verschleiert, denn die jüdischen Religionsgesetze verbieten den Freitod – das Leben bleibe Eigentum des Schöpfers: „Am 2. November verschied nach 34jähriger überaus glücklicher Ehe am Herzschlag meine innigstgeliebte Frau, Schwester, unsere Nichte, Schwägerin Meta Sara Wallach geb. Plessner.“ Er selbst nahm sich fünf Monate später, am 2. April 1942, das Leben.
Auch Emma Wallachs zwei Schwestern sahen wohl angesichts der drohenden Deportation keinen anderen Ausweg und begingen ebenfalls Suizid. Hedwig Galliner starb am 2. Januar 1943 im Jüdischen Krankenhaus an einer Überdosis Veronal, wenige Tage nach dem Suizid ihres Mannes, Rechtsanwalt Dr. Moritz Galliner, am 28. Dezember 1942. Auch die jüngere, verwitwete Schwester Margarete Schwarzstein hatte bereits am 19. Januar 1942 in Berlin Suizid begangen. Der Bruder, Heinrich Isaac, starb ebenfalls keines natürlichen Todes: er wurde am 16. Oktober 1942 nach Riga deportiert und sofort nach der Ankunft in den umliegenden Wäldern ermordet.