Helene Wassermann geb. Grünfeld

Verlegeort
Köpenicker Str. 108
Historischer Name
Köpenicker Str. 111
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
Oktober 2012
Geboren
22. Dezember 1874 in Tarnau (Galizien) / Tarnów
Beruf
Hausfrau
Abgeschoben
Oktober 1938 nach Polen
Verhaftet
in Bentschen / Zbąszyń
Tot
17. September 1942 in Tarnów

Helene Wassermann, geborene Grünfeld, wurde am 22. Dezember 1874 im galizischen Tarnau (poln. Tarnów) geboren. Sie war verheiratet mit Moritz Wassermann, der am 16. Februar 1874 im österreichischen Salzberg geboren war (heutiges Bochnia in Polen). Von Beruf war Moritz Wassermann Textilkaufmann, Helene war Hausfrau. Wann genau es die Eheleute nach Berlin zog, ist unbekannt, sie dürften aber bereits in den 1920er Jahren in der Hauptstadt gewohnt und gearbeitet haben. Spätestens seit Mitte der 1930er Jahre betrieb Moritz Wassermann eine Trikotagengroßhandlung in der Poststraße 20a in Berlin-Mitte. Das Paar wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Köpenicker Straße 111 (die heutige Hausnummer 108). Im Oktober 1938 wurde der 64-Jährige mit seiner gleichaltrigen Frau in der sogenannten „Polenaktion“ – der kurzfristig und gewaltsam durchgeführten Ausweisung von 17 000 jüdischen Polen aus dem Deutschen Reich - nach Polen abgeschoben und im Grenzort Bentschen (poln. Zbąszyń) interniert. Laut dem Gedenkblatt der Angehörigen (Yad Vashem) befand sich das Paar während der Krieges in Kraków, das am 6. September 1939 von der Wehrmacht besetzt wurde. 1941 errichteten die deutschen Besatzer das Ghetto Krakau, in dem das jüdische Paar sehr wahrscheinlich festgesetzt war. Zum 20. März 1941 mussten alle jüdischen Bewohner Krakaus in dieses Ghetto umgezogen sein. In dem Stadtteil Podgórze, südlich der Weichsel, wo das Ghetto entstand, waren 15 000 Menschen auf einem Raum zusammengepfercht, auf dem zuvor 3000 Einwohner gelebt hatten. Nachdem 1942 weitere Deportationen erfolgten, begann im März 1943 die endgültige Liquidation des Ghettos durch Deportationen in verschiedene Vernichtungslager. Der Zeitpunkt des Todes der Eheleute Wassermann war laut den Angehörigen bereits im Sommer 1942, der Todesort die Geburtsstadt von Helene Wassermann Tarnau (poln. Tarnów).

Helene Wassermann, geborene Grünfeld, wurde am 22. Dezember 1874 im galizischen Tarnau (poln. Tarnów) geboren. Sie war verheiratet mit Moritz Wassermann, der am 16. Februar 1874 im österreichischen Salzberg geboren war (heutiges Bochnia in Polen). Von Beruf war Moritz Wassermann Textilkaufmann, Helene war Hausfrau. Wann genau es die Eheleute nach Berlin zog, ist unbekannt, sie dürften aber bereits in den 1920er Jahren in der Hauptstadt gewohnt und gearbeitet haben. Spätestens seit Mitte der 1930er Jahre betrieb Moritz Wassermann eine Trikotagengroßhandlung in der Poststraße 20a in Berlin-Mitte. Das Paar wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Köpenicker Straße 111 (die heutige Hausnummer 108). Im Oktober 1938 wurde der 64-Jährige mit seiner gleichaltrigen Frau in der sogenannten „Polenaktion“ – der kurzfristig und gewaltsam durchgeführten Ausweisung von 17 000 jüdischen Polen aus dem Deutschen Reich - nach Polen abgeschoben und im Grenzort Bentschen (poln. Zbąszyń) interniert. Laut dem Gedenkblatt der Angehörigen (Yad Vashem) befand sich das Paar während der Krieges in Kraków, das am 6. September 1939 von der Wehrmacht besetzt wurde. 1941 errichteten die deutschen Besatzer das Ghetto Krakau, in dem das jüdische Paar sehr wahrscheinlich festgesetzt war. Zum 20. März 1941 mussten alle jüdischen Bewohner Krakaus in dieses Ghetto umgezogen sein. In dem Stadtteil Podgórze, südlich der Weichsel, wo das Ghetto entstand, waren 15 000 Menschen auf einem Raum zusammengepfercht, auf dem zuvor 3000 Einwohner gelebt hatten. Nachdem 1942 weitere Deportationen erfolgten, begann im März 1943 die endgültige Liquidation des Ghettos durch Deportationen in verschiedene Vernichtungslager. Der Zeitpunkt des Todes der Eheleute Wassermann war laut den Angehörigen bereits im Sommer 1942, der Todesort die Geburtsstadt von Helene Wassermann Tarnau (poln. Tarnów).