Richard Ems

Verlegeort
Schützenstr. 46
Historischer Name
Schützenstr. 46/ 47
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
Oktober 2012
Geboren
01. August 1892 in Berlin
Flucht
Flucht nach Belgien
Verhaftet
10. Mai 1940 in Belgien
Verhaftet
Mai 1940 im Lager Saint Cyprien
Verhaftet
bis September 1942 im Sammellager Drancy
Deportation
am 16. September 1942 nach Auschwitz
Später deportiert
am 10. Februar 1945 nach Buchenwald
Ermordet
1945 im KZ Buchenwald

,,Immer und immer habe ich Glück gehabt, um zum Schluss dann doch noch das unsagbare Leid zu erfahren, daß Richard nicht wiedergekommen ist." Aus den Aufzeichnungen der Mutter von Richard Ems, 1947 <br />
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Richard Ems wurde am 1. August 1892 in Berlin geboren. Er war der Sohn von Otto Ems und seiner Frau Hedwig, geb. Frank. Richard Ems war verheiratet, ließ sich jedoch spätestens vor seiner Emigration nach Belgien scheiden. Er lebte Mitte der 1930er Jahre in Berlin-Mitte in der Schützenstr. 46/47. In den 1930er Jahren gründete Richard eine Firma, die am 30. Juni 1938 ihren Gewerbebetrieb einstellte, weil sich Richard den nationalsozialistischen Verfolgungen im Deutschen Reich durch Auswanderung nach Belgien entzog. Er lebte in Brüssel in einer Wohnung in der Straße Place de la Liberté. Nach der Eroberung Belgiens wurde er am 10. Mai 1940 verhaftet. Im Mai oder Juni 1940 wurde er zunächst über Le Vigeant in das Internierungslager Saint Cyprien in Südfrankreich deportiert und dann weiter in das Sammellager Drancy. Am 16. September 1942 deportierte man ihn in das Vernichtungslager Auschwitz. Nach zweieinhalb Jahren in Auschwitz wurde Richard Ems mit dem erzwungenen Rückzug der deutschen Truppen auf einen der Todesmärsche geschickt, mit denen die frontnahen Konzentrationslager aufgelöst wurden. Am 10. Februar 1945 erreichte er das Konzentrationslager Buchenwald. Dort wurde der 52-Jährige einen Tag vor der Befreiung des Lagers ermordet. Zu Richard Ems Mutter schreibt die Cousine von Richard Ems : „<i>Sie war 73, als sie nach Theresienstadt kam und 76, als sie nach dem Krieg befreit wurde. Sie war eine große Hilfe und Unterstützung für Andere in Theresienstadt. Ich glaube, was sie am meisten aufrechterhielt, war die Sorge um meinen Vater </i>(ihren Bruder)<i> und ihren Sohn Richard. Sie fürchtete, beide könnten dort hin geschickt werden und dann wäre sie wenigstens da, um ihnen zu helfen. Aus diesem Grund weigerte sie sich auch, sich einer Gruppe von alten Leuten anzuschließen, die in die Schweiz gelassen wurden </i>(Friedenszug) ... “

,,Immer und immer habe ich Glück gehabt, um zum Schluss dann doch noch das unsagbare Leid zu erfahren, daß Richard nicht wiedergekommen ist." Aus den Aufzeichnungen der Mutter von Richard Ems, 1947

Richard Ems wurde am 1. August 1892 in Berlin geboren. Er war der Sohn von Otto Ems und seiner Frau Hedwig, geb. Frank. Richard Ems war verheiratet, ließ sich jedoch spätestens vor seiner Emigration nach Belgien scheiden. Er lebte Mitte der 1930er Jahre in Berlin-Mitte in der Schützenstr. 46/47. In den 1930er Jahren gründete Richard eine Firma, die am 30. Juni 1938 ihren Gewerbebetrieb einstellte, weil sich Richard den nationalsozialistischen Verfolgungen im Deutschen Reich durch Auswanderung nach Belgien entzog. Er lebte in Brüssel in einer Wohnung in der Straße Place de la Liberté. Nach der Eroberung Belgiens wurde er am 10. Mai 1940 verhaftet. Im Mai oder Juni 1940 wurde er zunächst über Le Vigeant in das Internierungslager Saint Cyprien in Südfrankreich deportiert und dann weiter in das Sammellager Drancy. Am 16. September 1942 deportierte man ihn in das Vernichtungslager Auschwitz. Nach zweieinhalb Jahren in Auschwitz wurde Richard Ems mit dem erzwungenen Rückzug der deutschen Truppen auf einen der Todesmärsche geschickt, mit denen die frontnahen Konzentrationslager aufgelöst wurden. Am 10. Februar 1945 erreichte er das Konzentrationslager Buchenwald. Dort wurde der 52-Jährige einen Tag vor der Befreiung des Lagers ermordet. Zu Richard Ems Mutter schreibt die Cousine von Richard Ems : „Sie war 73, als sie nach Theresienstadt kam und 76, als sie nach dem Krieg befreit wurde. Sie war eine große Hilfe und Unterstützung für Andere in Theresienstadt. Ich glaube, was sie am meisten aufrechterhielt, war die Sorge um meinen Vater (ihren Bruder) und ihren Sohn Richard. Sie fürchtete, beide könnten dort hin geschickt werden und dann wäre sie wenigstens da, um ihnen zu helfen. Aus diesem Grund weigerte sie sich auch, sich einer Gruppe von alten Leuten anzuschließen, die in die Schweiz gelassen wurden (Friedenszug) ... “