Else Heyn geb. Bielschowsky

Verlegeort
Stühlinger Straße 11 b
Bezirk/Ortsteil
Karlshorst
Verlegedatum
14. September 2007
Geboren
18. Februar 1875 in Breslau (Schlesien) / Wrocław
Deportation
am 03. Oktober 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
02. März 1943 in Theresienstadt

Else Bielschowsky wurde am 18. Februar 1875 als Tochter des jüdischen Ehepaares Berta (geborene Meidner) und Max Bielschowsky in Breslau (polnisch: Wrocław) geboren. Im Alter von 23 Jahren heiratete sie im Dezember 1898 in ihrer Heimatstadt den 13 Jahre älteren Sanitätsrat Dr. Paul Heyn. Im Oktober des folgenden Jahres kam ihr Sohn Max zur Welt, den sie nach ihrem Vater benannte. Drei Jahre später folgte die Geburt ihrer Tochter Hilde. Hilde starb Ende 1921, wenige Tage nach ihrem 19. Geburtstag, die Todesursache ist nicht bekannt. Sieben Jahre später verlor Else Heyn auch ihren Mann Paul, der 1929 im Alter von 67 Jahren starb. <br />
1932 siedelte die damals 57-jährige Witwe von Breslau nach Berlin über, wo auch ihr Sohn Max lebte. Sie ließ sich in Karlshorst nieder. Die ersten Jahre wohnte sie bei Familie Funk in der Weseler Straße 15 zur Untermiete, später dann bei Elly Plonski in der Stühlinger Straße 11b. Else Heyn bezog eine bescheidene Witwenrente der Ärztekammer Schlesien. Im Frühjahr 1939 wurde sie wie alle deutschen Jüdinnen und Juden gezwungen, ihren Schmuck und Edelmetallsachen in einer Pfandleihanstalt abzugeben. Dem Finanzamt Lichtenberg musste sie eine sogenannte Judenvermögensabgabe in Höhe von 4.500 Reichsmark zahlen. <br />
Am 3. Oktober 1942 wurde Else Heyn mit dem 3. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Nach fünf Monaten im Lager starb sie am frühen Morgen des 2. März 1943, angeblich an akutem Darmkatarrh. <br />
Ihr Sohn Max gehörte ab Mai 1943 einer Gruppe akademisch ausgebildeter Juden an, die beim Reichssicherungshauptamt in Berlin-Schöneberg Zwangsarbeit leisten mussten. Ihre Aufgabe war es, die von der SS massenhaft geraubten Bücher und Zeitschriften sowie Werke jüdischer Autoren in Kisten zu verpacken und auf Güterwagen zu verladen. Als einer von wenigen Berliner Juden erlebte Max Heyn im Mai 1945 die Befreiung durch die Alliierten in seiner Heimatstadt. Nach Kriegsende war er in Berlin als Rechtsbeistand für Rückerstattungs- und Entschädigungssachen tätig. <br />
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Else Bielschowsky wurde am 18. Februar 1875 als Tochter des jüdischen Ehepaares Berta (geborene Meidner) und Max Bielschowsky in Breslau (polnisch: Wrocław) geboren. Im Alter von 23 Jahren heiratete sie im Dezember 1898 in ihrer Heimatstadt den 13 Jahre älteren Sanitätsrat Dr. Paul Heyn. Im Oktober des folgenden Jahres kam ihr Sohn Max zur Welt, den sie nach ihrem Vater benannte. Drei Jahre später folgte die Geburt ihrer Tochter Hilde. Hilde starb Ende 1921, wenige Tage nach ihrem 19. Geburtstag, die Todesursache ist nicht bekannt. Sieben Jahre später verlor Else Heyn auch ihren Mann Paul, der 1929 im Alter von 67 Jahren starb.
1932 siedelte die damals 57-jährige Witwe von Breslau nach Berlin über, wo auch ihr Sohn Max lebte. Sie ließ sich in Karlshorst nieder. Die ersten Jahre wohnte sie bei Familie Funk in der Weseler Straße 15 zur Untermiete, später dann bei Elly Plonski in der Stühlinger Straße 11b. Else Heyn bezog eine bescheidene Witwenrente der Ärztekammer Schlesien. Im Frühjahr 1939 wurde sie wie alle deutschen Jüdinnen und Juden gezwungen, ihren Schmuck und Edelmetallsachen in einer Pfandleihanstalt abzugeben. Dem Finanzamt Lichtenberg musste sie eine sogenannte Judenvermögensabgabe in Höhe von 4.500 Reichsmark zahlen.
Am 3. Oktober 1942 wurde Else Heyn mit dem 3. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Nach fünf Monaten im Lager starb sie am frühen Morgen des 2. März 1943, angeblich an akutem Darmkatarrh.
Ihr Sohn Max gehörte ab Mai 1943 einer Gruppe akademisch ausgebildeter Juden an, die beim Reichssicherungshauptamt in Berlin-Schöneberg Zwangsarbeit leisten mussten. Ihre Aufgabe war es, die von der SS massenhaft geraubten Bücher und Zeitschriften sowie Werke jüdischer Autoren in Kisten zu verpacken und auf Güterwagen zu verladen. Als einer von wenigen Berliner Juden erlebte Max Heyn im Mai 1945 die Befreiung durch die Alliierten in seiner Heimatstadt. Nach Kriegsende war er in Berlin als Rechtsbeistand für Rückerstattungs- und Entschädigungssachen tätig.