Szulim Wellner

Verlegeort
Augsburger Str. 29
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
29. März 2008
Geboren
04. August 1919 in Bendzin (Schlesien) / Będzin
Flucht
1939 Flucht nach Belgien
Verhaftet
März 1939 in
Deportation
nach Ghetto Bedzin-Bendsburg / Będzin
Später deportiert
am 01. August 1943 nach Auschwitz
Ermordet
1944 in Auschwitz

Szulim Salomon Wellner wurde am 4. August 1919 in Będzin im oberschlesischen Industriegebiet in Polen geboren. Er war ledig und von Beruf Schneider, er hatte bei seinem Vater gelernt.<br />
<br />
Mit seinem Bruder Motel wollte er im März 1939 nach Belgien fliehen, beide wurden aber an der Grenze festgenommen und in Berlin im Polizeigefängnis Alexanderplatz inhaftiert. Obwohl die Eltern Simon und Malka, die eine gut gehende Maßschneiderei in Berlin betrieben hatten, für eine Ausreise in ein „Überseeland“ gesorgt hatten, wurden die Söhne als polnische Staatsbürger in ihren Geburtsort Będzin, inzwischen von der deutschen Wehrmacht okkupiert und in von den Nationalsozialisten in Bendsburg umbenannt, „abgeschoben“ und dann nach Auschwitz deportiert. Am 1. August 1943 wurde Szulim nach Auschwitz deportiert. Es wurde die Ankunft von 2000 Menschen registriert, von denen mehr als 1600 getötet worden sind. Szulim erhielt die Nummer 132433. Nach Aufzeichnungen im Auschwitz-Archiv war er am 2. und 9. November 1943 im Häftlingskrankenbau. In einer der Gaskammern von Birkenau wurde er im Juli/August 1944 ermordet.<br />
<br />
Eines der vielen Geschwister von Simon Wellner war sein jüngerer Bruder Moszek David Wellner, später Moritz und nach 1945 Martin Wellner. Er war 1928 von Finow/Eberswalde nach Berlin gezogen, wo auch er eine Schneiderei eröffnete. Zu seinem Gedenken wurde ein Stolperstein an der Greifswalder Straße 43 A in Berlin verlegt, an seinem letzten Wohnort vor der Deportation nach Sachsenhausen im September 1939, ebenso für seine Ehefrau Ruth Wellner, geb. Ehrlich (geboren 1909 in Berlin) und seine Tochter Lilian Wellner (geboren 1935 in Berlin). <br />
Zum Gedenken an Simon Wellners Cousin Jakob Herschfeld (geboren 1897 in Będzin), seine Frau Alice geb. Ehrlich (geboren 1901 in Berlin) und Tochter Gerda Herschfeld (geboren 1925 in Berlin) wurden 2006 drei Stolpersteine in der Michaelkirchstraße 24, am Heizkraftwerk Mitte, verlegt – gespendet ebenfalls von Evelyn Grollke.<br />
Auch zum Gedenken an Irma Wellners Mutter, Röschen Paskusz, geb. Wolff, verw. Michaelis, und ihren Stiefvater Salomon Paskusz sind an der Erich-Weinert-Straße 17 in Prenzlauer Berg Stolpersteine verlegt worden. Irma Wellners Ehemann war Simons Cousin Chaim Shlomo Wellner. Er zog auch von Będzin nach Eberswalde zu Simon und Malka Wellner. <br />
<br />
In Będzin gab es bis Ende der 1930er Jahre eine große jüdische Gemeinde; die Stadt war ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Juden, der jüdische Anteil an der Bevölkerung lag bei etwa 45 Prozent. Ab Mai 1942 begann die Deportation der Będziner Juden ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau; ihren Höhepunkt erreichte sie Mitte August 1942, als 5 000 Juden in den Tod geschickt wurden. <br />
<br />
Ein bekannter Sohn der Stadt Będzin war der Historiker, Publizist und Essayist Arno Lustiger (7. Mai 1924-15.Mai 2012), der als junger Mann mehrere Konzentrationslager und Zwangsarbeit überlebt hat. Auf eino vorbei. Die Em Todesmarsch aus dem KZ Buchenwald war ihm im März 1945 die Flucht zu den US-Truppen gelungen, wo er als Dolmetscher arbeitete. Nach seiner Befreiung blieb er in Frankfurt a.M.<br />

Szulim Salomon Wellner wurde am 4. August 1919 in Będzin im oberschlesischen Industriegebiet in Polen geboren. Er war ledig und von Beruf Schneider, er hatte bei seinem Vater gelernt.

Mit seinem Bruder Motel wollte er im März 1939 nach Belgien fliehen, beide wurden aber an der Grenze festgenommen und in Berlin im Polizeigefängnis Alexanderplatz inhaftiert. Obwohl die Eltern Simon und Malka, die eine gut gehende Maßschneiderei in Berlin betrieben hatten, für eine Ausreise in ein „Überseeland“ gesorgt hatten, wurden die Söhne als polnische Staatsbürger in ihren Geburtsort Będzin, inzwischen von der deutschen Wehrmacht okkupiert und in von den Nationalsozialisten in Bendsburg umbenannt, „abgeschoben“ und dann nach Auschwitz deportiert. Am 1. August 1943 wurde Szulim nach Auschwitz deportiert. Es wurde die Ankunft von 2000 Menschen registriert, von denen mehr als 1600 getötet worden sind. Szulim erhielt die Nummer 132433. Nach Aufzeichnungen im Auschwitz-Archiv war er am 2. und 9. November 1943 im Häftlingskrankenbau. In einer der Gaskammern von Birkenau wurde er im Juli/August 1944 ermordet.

Eines der vielen Geschwister von Simon Wellner war sein jüngerer Bruder Moszek David Wellner, später Moritz und nach 1945 Martin Wellner. Er war 1928 von Finow/Eberswalde nach Berlin gezogen, wo auch er eine Schneiderei eröffnete. Zu seinem Gedenken wurde ein Stolperstein an der Greifswalder Straße 43 A in Berlin verlegt, an seinem letzten Wohnort vor der Deportation nach Sachsenhausen im September 1939, ebenso für seine Ehefrau Ruth Wellner, geb. Ehrlich (geboren 1909 in Berlin) und seine Tochter Lilian Wellner (geboren 1935 in Berlin).
Zum Gedenken an Simon Wellners Cousin Jakob Herschfeld (geboren 1897 in Będzin), seine Frau Alice geb. Ehrlich (geboren 1901 in Berlin) und Tochter Gerda Herschfeld (geboren 1925 in Berlin) wurden 2006 drei Stolpersteine in der Michaelkirchstraße 24, am Heizkraftwerk Mitte, verlegt – gespendet ebenfalls von Evelyn Grollke.
Auch zum Gedenken an Irma Wellners Mutter, Röschen Paskusz, geb. Wolff, verw. Michaelis, und ihren Stiefvater Salomon Paskusz sind an der Erich-Weinert-Straße 17 in Prenzlauer Berg Stolpersteine verlegt worden. Irma Wellners Ehemann war Simons Cousin Chaim Shlomo Wellner. Er zog auch von Będzin nach Eberswalde zu Simon und Malka Wellner.

In Będzin gab es bis Ende der 1930er Jahre eine große jüdische Gemeinde; die Stadt war ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Juden, der jüdische Anteil an der Bevölkerung lag bei etwa 45 Prozent. Ab Mai 1942 begann die Deportation der Będziner Juden ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau; ihren Höhepunkt erreichte sie Mitte August 1942, als 5 000 Juden in den Tod geschickt wurden.

Ein bekannter Sohn der Stadt Będzin war der Historiker, Publizist und Essayist Arno Lustiger (7. Mai 1924-15.Mai 2012), der als junger Mann mehrere Konzentrationslager und Zwangsarbeit überlebt hat. Auf eino vorbei. Die Em Todesmarsch aus dem KZ Buchenwald war ihm im März 1945 die Flucht zu den US-Truppen gelungen, wo er als Dolmetscher arbeitete. Nach seiner Befreiung blieb er in Frankfurt a.M.