Anita Frank

Verlegeort
Auguste-Viktoria-Str. 33
Bezirk/Ortsteil
Schmargendorf
Verlegedatum
20. März 2012
Geboren
09. Juli 1921 in Leipzig
Deportation
am 16. Juni 1943 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 19. Oktober 1944 nach Auschwitz
Ermordet
April 1945 in Bergen-Belsen

Anita Frank wurde am 9.7.1921 in Leipzig geboren.<br />
<br />
Vater: Hermann Frank, * 9.8.1875, † 30.09.1932<br />
<br />
Mutter: Hilde Frank, * 11.10.1894, † 1.8. 1945 in Basel<br />
<br />
Bruder: Reinhard Frank, * 16.9.1928 in Leipzig, † Dezember 2010 (USA)<br />
<br />
Die Mutter siedelte nach dem Tod ihres Mannes mit den Kindern von Leipzig nach Berlin über. Anita besuchte dort das Gymnasium, konnte aber die letzte Klasse nicht abschließen, weil sie es als Jüdin verlassen musste. Sie besuchte dann eine jüdische Schule.<br />
<br />
Anita Frank wählte einen der wenigen Berufe, die für Juden noch offen waren: Krankenschwester.<br />
<br />
Die Mutter heiratete einen Bürger aus der Schweiz. Sie beantragte 1939 Visa für ihre Kinder für Großbritannien. Die englischen Visa trafen ein; die Kinder sollten am 3. September 1939 nach England übersiedeln. Da am 1. September der Krieg ausbrach, wurde daraus nichts, die Grenzen waren zu. Die Mutter zog 1940 allein in die Schweiz und betrieb von dort aus die Einreise ihrer Kinder. Sie hatte erst nach zwei Jahren Erfolg, da war es aber zu spät.<br />
<br />
Die Geschwister waren in der Zwischenzeit in Berlin bei Pflegeeltern untergebracht, die ständig wechselten (Ausreise, Deportation). Anita wohnte zeitweise im Jüdischen Krankenhaus, wo sie arbeitete. Auch Reinhard fand im Jüdischen Krankenhaus Arbeit, als Schlosser. Anita war als Stationsschwester („Schwester Annemarie“) mitverantwortlich für eine Spezial-Krankenstation, in der jüdische Gefangene, die während der Haft und infolge von Verhören durch die Gestapo erkrankt waren, behandelt wurden. Sie soll einigen besonders gefährdeten Patienten die Flucht ermöglicht haben.<br />
<br />
Am 16. Juni 1943 wurden die Geschwister Anita und Reinhard mit dem „91. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Anita arbeitete dort als Säuglingsschwester.<br />
<br />
Am 19. Oktober 1944 wurde Anita Frank nach Auschwitz deportiert. Ihr Bruder war schon im September dorthin verschleppt worden und befand sich getrennt von der Schwester in einem anderen Teil des Lagers. Von Auschwitz wurde Anita nach Bergen-Belsen deportiert. Es gibt zwei unsichere Todesdaten: der 17. oder der 30. April 1945. In beiden Fällen war Bergen-Belsen bereits befreit.<br />
<br />
Ihrem Bruder Reinhard gelang im Januar 1945 bei der Räumung des KZ Auschwitz durch die SS mit einer kleinen Gruppe die Flucht in Richtung Südosten. Die Flucht dauerte bis zum 1. Mai 1945, zu diesem Zeitpunkt befand sich Reinhard Frank in Bukarest. Am 24. März 1946 kam er schließlich in Basel an.

Anita Frank wurde am 9.7.1921 in Leipzig geboren.

Vater: Hermann Frank, * 9.8.1875, † 30.09.1932

Mutter: Hilde Frank, * 11.10.1894, † 1.8. 1945 in Basel

Bruder: Reinhard Frank, * 16.9.1928 in Leipzig, † Dezember 2010 (USA)

Die Mutter siedelte nach dem Tod ihres Mannes mit den Kindern von Leipzig nach Berlin über. Anita besuchte dort das Gymnasium, konnte aber die letzte Klasse nicht abschließen, weil sie es als Jüdin verlassen musste. Sie besuchte dann eine jüdische Schule.

Anita Frank wählte einen der wenigen Berufe, die für Juden noch offen waren: Krankenschwester.

Die Mutter heiratete einen Bürger aus der Schweiz. Sie beantragte 1939 Visa für ihre Kinder für Großbritannien. Die englischen Visa trafen ein; die Kinder sollten am 3. September 1939 nach England übersiedeln. Da am 1. September der Krieg ausbrach, wurde daraus nichts, die Grenzen waren zu. Die Mutter zog 1940 allein in die Schweiz und betrieb von dort aus die Einreise ihrer Kinder. Sie hatte erst nach zwei Jahren Erfolg, da war es aber zu spät.

Die Geschwister waren in der Zwischenzeit in Berlin bei Pflegeeltern untergebracht, die ständig wechselten (Ausreise, Deportation). Anita wohnte zeitweise im Jüdischen Krankenhaus, wo sie arbeitete. Auch Reinhard fand im Jüdischen Krankenhaus Arbeit, als Schlosser. Anita war als Stationsschwester („Schwester Annemarie“) mitverantwortlich für eine Spezial-Krankenstation, in der jüdische Gefangene, die während der Haft und infolge von Verhören durch die Gestapo erkrankt waren, behandelt wurden. Sie soll einigen besonders gefährdeten Patienten die Flucht ermöglicht haben.

Am 16. Juni 1943 wurden die Geschwister Anita und Reinhard mit dem „91. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Anita arbeitete dort als Säuglingsschwester.

Am 19. Oktober 1944 wurde Anita Frank nach Auschwitz deportiert. Ihr Bruder war schon im September dorthin verschleppt worden und befand sich getrennt von der Schwester in einem anderen Teil des Lagers. Von Auschwitz wurde Anita nach Bergen-Belsen deportiert. Es gibt zwei unsichere Todesdaten: der 17. oder der 30. April 1945. In beiden Fällen war Bergen-Belsen bereits befreit.

Ihrem Bruder Reinhard gelang im Januar 1945 bei der Räumung des KZ Auschwitz durch die SS mit einer kleinen Gruppe die Flucht in Richtung Südosten. Die Flucht dauerte bis zum 1. Mai 1945, zu diesem Zeitpunkt befand sich Reinhard Frank in Bukarest. Am 24. März 1946 kam er schließlich in Basel an.