Hedwig Secklmann geb. Lewinsohn

Verlegeort
Bamberger Str. 16
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
19. Juni 2012
Geboren
30. Oktober 1865 in Chemnitz (Sachsen)
Deportation
am 14. Januar 1943 nach Theresienstadt
Ermordet
06. März 1943 in Theresienstadt

Die beiden Stolpersteine wurden von Gisela Seckleman, der in der Schweiz lebenden Schwiegertochter von Max und Hedwig Secklmann und Ehefrau des Sohnes Peter, gespendet. Bei der Verlegung am 19. Juni 2012 waren auch die Enkel Kartharina Schatt, geb. Seckleman, und Oliver Seckleman anwesend, der diese Ansprache hielt:<br />
<br />
„Wir sind heute hier, um für Hedwig und Max Secklmann, Opfer des Naziregimes, Gedenksteine vor ihrem ehemaligen Wohnhaus zu legen. Sie waren ehrenvolle deutsche Staatsbürger.<br />
<br />
Der Sanitätsrat Dr. Max Secklmann war praktizierender Arzt der Allgemeinmedizin, seine Praxis war hier in der Bamberger Straße 16. Von den minderbemittelten kranken Menschen, die zu ihm zur Behandlung kamen, nahm er kein Geld für seine Leistungen. Und zu Hausbesuchen brachte er seinen Patienten Blumen aus seinem Garten ans Krankenbett mit.<br />
<br />
Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier in der Armee. Im August 1933 wählte er wegen der – auf Grund seiner jüdischen Vorfahren – Aussichtslosigkeit, seine Praxis weiterzuführen, die Flucht in den Tod. Am 13. August 1933 beging Max Secklmann Selbstmord.<br />
<br />
Seine Frau Hedwig, geboren am 30. Oktober 1865 in Chemnitz, war die einzige Tochter des Ingenieurs, Erfinders und Fotografen Louis Liebmann Lewinsohn. Sie war eine kunstliebende, Chopin spielende Frau. „Oma Hut“ nannten die Enkel sie, denn sie ging nie ohne Hut aus dem Haus und war immer sehr gepflegt gekleidet.<br />
<br />
Secklmanns hatten zwei Söhne. Fritz, wie der Vater ein begeisterter Bergsteiger, stürzte in den Tiroler Alpen in den Tod. Peter, der jüngere Bruder, emigrierte 1938 nach England. Seine Versuche, die Mutter nachzuholen, scheiterten. Am 14. Januar 1943 wurde sie im Viehwagen nach Theresienstadt ins Ghetto deportiert, wo sie am 6. März starb.<br />
<br />
Ihr Schicksal schmerzt uns sehr, aber wir sind stolz auf diese wunderbaren Menschen.“

Die beiden Stolpersteine wurden von Gisela Seckleman, der in der Schweiz lebenden Schwiegertochter von Max und Hedwig Secklmann und Ehefrau des Sohnes Peter, gespendet. Bei der Verlegung am 19. Juni 2012 waren auch die Enkel Kartharina Schatt, geb. Seckleman, und Oliver Seckleman anwesend, der diese Ansprache hielt:

„Wir sind heute hier, um für Hedwig und Max Secklmann, Opfer des Naziregimes, Gedenksteine vor ihrem ehemaligen Wohnhaus zu legen. Sie waren ehrenvolle deutsche Staatsbürger.

Der Sanitätsrat Dr. Max Secklmann war praktizierender Arzt der Allgemeinmedizin, seine Praxis war hier in der Bamberger Straße 16. Von den minderbemittelten kranken Menschen, die zu ihm zur Behandlung kamen, nahm er kein Geld für seine Leistungen. Und zu Hausbesuchen brachte er seinen Patienten Blumen aus seinem Garten ans Krankenbett mit.

Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier in der Armee. Im August 1933 wählte er wegen der – auf Grund seiner jüdischen Vorfahren – Aussichtslosigkeit, seine Praxis weiterzuführen, die Flucht in den Tod. Am 13. August 1933 beging Max Secklmann Selbstmord.

Seine Frau Hedwig, geboren am 30. Oktober 1865 in Chemnitz, war die einzige Tochter des Ingenieurs, Erfinders und Fotografen Louis Liebmann Lewinsohn. Sie war eine kunstliebende, Chopin spielende Frau. „Oma Hut“ nannten die Enkel sie, denn sie ging nie ohne Hut aus dem Haus und war immer sehr gepflegt gekleidet.

Secklmanns hatten zwei Söhne. Fritz, wie der Vater ein begeisterter Bergsteiger, stürzte in den Tiroler Alpen in den Tod. Peter, der jüngere Bruder, emigrierte 1938 nach England. Seine Versuche, die Mutter nachzuholen, scheiterten. Am 14. Januar 1943 wurde sie im Viehwagen nach Theresienstadt ins Ghetto deportiert, wo sie am 6. März starb.

Ihr Schicksal schmerzt uns sehr, aber wir sind stolz auf diese wunderbaren Menschen.“