Wilhelm Kroner

Verlegeort
Kurfürstendamm 146
Bezirk/Ortsteil
Halensee
Verlegedatum
08. Mai 2012
Geboren
14. August 1870 in Aurich (Hannover)
Beruf
Jurist
Deportation
am 03. Oktober 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
15. Oktober 1942 in Theresienstadt

In dem zerstörten, in den 1970er Jahren durch einen Neubaukomplex ersetzten, einst prächtigen Haus am Kurfürstendamm 146 lebten in den 1930er Jahren Wilhelm Kroner (geboren am 14. August 1870 in Aurich) und seine Frau Adelheid Kroner, geb. Simon (geboren am 1. August 1887 in Bromberg). Kroner war von 1911 bis 1925 Landgerichtsrat und von 1925 bis Juni 1933 Oberverwaltungsgerichtsrat am Oberverwaltungsgericht Berlin, dann wurde er auf Grund der Rassegesetze der Nationalsozialisten aus dem Justizdienst entlassen.<br />
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Der liberale Jurist war Vorsitzender des der SPD nahestehenden Republikanischen Richterbundes, der sich zur demokratischen Republik der Weimarer Verfassung und zur sozialen Gerechtigkeit bekannte, sowie Mitherausgeber und leitender Redakteur der Publikation „Die Justiz, Zeitschrift für Erneuerung des Deutschen Rechtswesens“. Der Republikanische Richterbund wurde am 14. März 1933, kurz nach Adolf Hitlers Machtantritt, amtlich für aufgelöst erklärt, nachdem er einem Verbot durch formale Selbstauflösung zuvorgekommen war. Das Büro und die Redaktion wurden von der Geheimen Staatspolizei durchsucht, zahlreiche Schriftstücke wurden beschlagnahmt.<br />
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Im Mai 1939 mussten die Eheleute Kroner, er war inzwischen im Pensionsalter, die repräsentative Wohnung am Kurfürstendamm zwangsweise verlassen und in die Wernerstraße 8 nach Wannsee umziehen, wo sie bis zu ihrer Deportation in einem Zimmer lebten. Am 2. Oktober 1942 registrierten die Nazibehörden bei einer Inventarbewertung: „Keine Vermögenswerte vorgefunden“. Die drei Kinder Ruth, Ernst und Adelheid Kroner konnten aus Deutschland flüchten und überlebten in der Schweiz.<br />
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Am 3. Oktober 1942 wurden Wilhelm und Adelheid Kroner mit dem sogenannten „3. großen Alterstransport“ in einem mit 1021 Menschen überfüllten Zug zum Ghetto Theresienstadt deportiert. Adelheid Kroner überstand diese Zugfahrt nicht oder wurde sofort nach der Ankunft am 4. Oktober 1942 umgebracht. Das Todesdatum von Wilhelm Kroner war der 15. Oktober 1942.

In dem zerstörten, in den 1970er Jahren durch einen Neubaukomplex ersetzten, einst prächtigen Haus am Kurfürstendamm 146 lebten in den 1930er Jahren Wilhelm Kroner (geboren am 14. August 1870 in Aurich) und seine Frau Adelheid Kroner, geb. Simon (geboren am 1. August 1887 in Bromberg). Kroner war von 1911 bis 1925 Landgerichtsrat und von 1925 bis Juni 1933 Oberverwaltungsgerichtsrat am Oberverwaltungsgericht Berlin, dann wurde er auf Grund der Rassegesetze der Nationalsozialisten aus dem Justizdienst entlassen.

Der liberale Jurist war Vorsitzender des der SPD nahestehenden Republikanischen Richterbundes, der sich zur demokratischen Republik der Weimarer Verfassung und zur sozialen Gerechtigkeit bekannte, sowie Mitherausgeber und leitender Redakteur der Publikation „Die Justiz, Zeitschrift für Erneuerung des Deutschen Rechtswesens“. Der Republikanische Richterbund wurde am 14. März 1933, kurz nach Adolf Hitlers Machtantritt, amtlich für aufgelöst erklärt, nachdem er einem Verbot durch formale Selbstauflösung zuvorgekommen war. Das Büro und die Redaktion wurden von der Geheimen Staatspolizei durchsucht, zahlreiche Schriftstücke wurden beschlagnahmt.

Im Mai 1939 mussten die Eheleute Kroner, er war inzwischen im Pensionsalter, die repräsentative Wohnung am Kurfürstendamm zwangsweise verlassen und in die Wernerstraße 8 nach Wannsee umziehen, wo sie bis zu ihrer Deportation in einem Zimmer lebten. Am 2. Oktober 1942 registrierten die Nazibehörden bei einer Inventarbewertung: „Keine Vermögenswerte vorgefunden“. Die drei Kinder Ruth, Ernst und Adelheid Kroner konnten aus Deutschland flüchten und überlebten in der Schweiz.

Am 3. Oktober 1942 wurden Wilhelm und Adelheid Kroner mit dem sogenannten „3. großen Alterstransport“ in einem mit 1021 Menschen überfüllten Zug zum Ghetto Theresienstadt deportiert. Adelheid Kroner überstand diese Zugfahrt nicht oder wurde sofort nach der Ankunft am 4. Oktober 1942 umgebracht. Das Todesdatum von Wilhelm Kroner war der 15. Oktober 1942.