Thekla Skorra geb. Gottliebson

Verlegeort
Lietzenburger Str. 39
Historischer Name
Achenbachstr.18/19
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
01. Juli 2010
Geboren
19. August 1866 in Berlin
Beruf
Schriftstellerin und Publizistin
Deportation
am 14. Januar 1943 nach Theresienstadt
Ermordet
03. Juni 1943 in Theresienstadt

Thekla Gottliebson wurde am 19. August 1866 als zweites Kind des Rittergutsbesitzers Aron Simon Gottliebson und seiner Ehefrau Mariechen Johanna, geb. Filehne, in Berlin geboren. 1873 zog die Familie nach dem Tod des Vaters nach Eberswalde, wo vier Jahre später auch die Mutter starb. Die beiden Kinder wuchsen bei Verwandten in Berlin auf, dort absolvierte Thekla eine Ausbildung auf der Militär-Dolmetscherschule und legte die Dolmetscherprüfung in Französisch und Englisch ab.<br />
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Im Alter von 19 Jahren heiratete sie den Kaufmann Lesser Skorra und zog mit ihm nach Leibitsch, einem kleinen Dorf in Ostpreußen unweit der russischen Grenze. Dort wurde am 25. Juli 1888 ihr Sohn Bruno geboren. Spätestens 1903 kehrte die Familie jedoch nach Berlin zurück und Thekla Skorra wurde Schriftstellerin und Mitglied im Deutschen Schriftstellerinnenbund, wo sie sich auch gesellschaftspolitisch engagierte. 1905 erschien ihr Gedichtband „Wovon mein Herz sich freigesungen“ und die Briefsammlung „Briefe einer Mutter“.<br />
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1915 zogen Thekla Skorra mit ihrem erwachsenen Sohn, inzwischen Architekt, in die Achenbachstraße 18/19, heute Lietzenburger Str. 39, wo sie bis mindestens 1938 wohnhaft blieb. Sie arbeitete als Redakteurin der Zeitschrift „Die Kinderfürsorge“. Am 1. Mai 1916 fiel Bruno während des Ersten Weltkrieges in Frankreich.<br />
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Thekla Skorra war weiterhin als Schriftstellerin und Publizistin sehr aktiv, wobei es neben dem Frau- und Muttersein vor allem jüdische Themen waren, die ihr Werk prägten. Es konnten zahlreiche Gedichte, aber auch Erzählungen und Essays aus ihrer Feder ausfindig gemacht werden. Einige Werke, wie zum Beispiel „Die Dorfhexe“, bleiben jedoch bis heute verschollen.<br />
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Am 14. Januar 1943 wurde Thekla Skorra von den Nationalsozialisten mit dem „81. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 3. Juni 1943 starb.

Thekla Gottliebson wurde am 19. August 1866 als zweites Kind des Rittergutsbesitzers Aron Simon Gottliebson und seiner Ehefrau Mariechen Johanna, geb. Filehne, in Berlin geboren. 1873 zog die Familie nach dem Tod des Vaters nach Eberswalde, wo vier Jahre später auch die Mutter starb. Die beiden Kinder wuchsen bei Verwandten in Berlin auf, dort absolvierte Thekla eine Ausbildung auf der Militär-Dolmetscherschule und legte die Dolmetscherprüfung in Französisch und Englisch ab.

Im Alter von 19 Jahren heiratete sie den Kaufmann Lesser Skorra und zog mit ihm nach Leibitsch, einem kleinen Dorf in Ostpreußen unweit der russischen Grenze. Dort wurde am 25. Juli 1888 ihr Sohn Bruno geboren. Spätestens 1903 kehrte die Familie jedoch nach Berlin zurück und Thekla Skorra wurde Schriftstellerin und Mitglied im Deutschen Schriftstellerinnenbund, wo sie sich auch gesellschaftspolitisch engagierte. 1905 erschien ihr Gedichtband „Wovon mein Herz sich freigesungen“ und die Briefsammlung „Briefe einer Mutter“.

1915 zogen Thekla Skorra mit ihrem erwachsenen Sohn, inzwischen Architekt, in die Achenbachstraße 18/19, heute Lietzenburger Str. 39, wo sie bis mindestens 1938 wohnhaft blieb. Sie arbeitete als Redakteurin der Zeitschrift „Die Kinderfürsorge“. Am 1. Mai 1916 fiel Bruno während des Ersten Weltkrieges in Frankreich.

Thekla Skorra war weiterhin als Schriftstellerin und Publizistin sehr aktiv, wobei es neben dem Frau- und Muttersein vor allem jüdische Themen waren, die ihr Werk prägten. Es konnten zahlreiche Gedichte, aber auch Erzählungen und Essays aus ihrer Feder ausfindig gemacht werden. Einige Werke, wie zum Beispiel „Die Dorfhexe“, bleiben jedoch bis heute verschollen.

Am 14. Januar 1943 wurde Thekla Skorra von den Nationalsozialisten mit dem „81. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 3. Juni 1943 starb.