Clara Wedel

Verlegeort
Sybelstr. 46
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
08. November 2011
Geboren
08. Mai 1898 in Berlin
Deportation
am 29. Januar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Clara Wedel wurde am 8. Mai 1898 in Berlin geboren. Sie war ledig und wohnte bis zum 20. Juni 1941 in der Sybelstraße 46, wo sie Hauptmieterin war. Es ist anzunehmen, dass sie zu diesem Zeitpunkt ihre erlernte Arbeit verloren hatte und sich als Zwangsarbeiterin diese Wohnung nicht mehr leisten konnte. Sie zog nämlich in die Konstanzer Straße 3, wo sie bei Regina Deutsch zur Untermiete ein Leerzimmer in der zweiten Etage des Vorderhauses bezog.<br />
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In ihrer Vermögenserklärung, die sie am Tag ihrer Deportation am 29. Januar 1943 unterschreiben musste, gab sie als Tätigkeit an: „Arbeiterin bei ERO Bau“. Werte, die sich in ihrem Besitz befanden, konnte sie nicht angeben.<br />
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Die Wohnungen, in denen Clara Wedel sowohl in der Sybelstraße als auch in der Konstanzer Straße lebte, wurden zu einem großen Teil von jüdischen Organisationen zur Weitervermietung an wohnungslos gewordene jüdische Berlinerinnen und Berliner vergeben. So auch die Wohnung in der Konstanzer Straße 3, in der Clara Wedel ein nicht möbliertes Zimmer gemietet hatte. Wahrscheinlich, um die Wohnung und das darin befindliche Mobiliar zu schützen, hatte Regina Deutsch die Wohnung und das darin befindliche Mobiliar an Ida Neumann verkauft. Denkbar ist auch, dass dieser Verkauf erzwungen wurde, feststellbar ist das heute nicht mehr.<br />
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Regina Deutsch wurde elf Monate nach dem Verkauf ihrer Wohnung am 9. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und zwanzig Tage später nach Treblinka. Das Vernichtungslager hat sie nicht überlebt. Nach der Deportation war die Wohnung versiegelt worden, was auch das Zimmer Clara Wedels betraf. Die Neueigentümerin Ida Neumann musste deshalb über einen Rechtsanwalt die Freigabe der Wohnung erreichen, was auch Clara Wedel dann wieder die Möglichkeit eröffnete, vorerst dort zu bleiben.<br />
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Clara Wedel wurde am 29. Januar 1943 aus dem Sammellager in der Großen Hamburger Str. 26 über den Güterbahnhof Berlin-Moabit gemeinsam mit mehr als tausend Menschen nach Auschwitz transportiert. Bei Gottwald/Schulle kann man zu diesem Transport lesen: „Der Zug sollte den Güterbahnhof Berlin-Moabit am 29. Januar 1943 um 17.20 Uhr verlassen und den Güterbahnhof von Auschwitz am nächsten Tag um 10.48 erreichen. Für die etwa 570 km lange Strecke benötigte er 17,5 Stunden planmäßige Fahrzeit. Nach einer ‚Selektion‘ auf der ‚alten Judenrampe‘ wurden 140 Männer sowie 140 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen, die übrigen 724 Menschen sogleich in den alten Gaskammern von Birkenau getötet.“ (Gottwaldt/Schulle, S. 403)<br />
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Clara Wedel wurde in Auschwitz ermordet.

Clara Wedel wurde am 8. Mai 1898 in Berlin geboren. Sie war ledig und wohnte bis zum 20. Juni 1941 in der Sybelstraße 46, wo sie Hauptmieterin war. Es ist anzunehmen, dass sie zu diesem Zeitpunkt ihre erlernte Arbeit verloren hatte und sich als Zwangsarbeiterin diese Wohnung nicht mehr leisten konnte. Sie zog nämlich in die Konstanzer Straße 3, wo sie bei Regina Deutsch zur Untermiete ein Leerzimmer in der zweiten Etage des Vorderhauses bezog.

In ihrer Vermögenserklärung, die sie am Tag ihrer Deportation am 29. Januar 1943 unterschreiben musste, gab sie als Tätigkeit an: „Arbeiterin bei ERO Bau“. Werte, die sich in ihrem Besitz befanden, konnte sie nicht angeben.

Die Wohnungen, in denen Clara Wedel sowohl in der Sybelstraße als auch in der Konstanzer Straße lebte, wurden zu einem großen Teil von jüdischen Organisationen zur Weitervermietung an wohnungslos gewordene jüdische Berlinerinnen und Berliner vergeben. So auch die Wohnung in der Konstanzer Straße 3, in der Clara Wedel ein nicht möbliertes Zimmer gemietet hatte. Wahrscheinlich, um die Wohnung und das darin befindliche Mobiliar zu schützen, hatte Regina Deutsch die Wohnung und das darin befindliche Mobiliar an Ida Neumann verkauft. Denkbar ist auch, dass dieser Verkauf erzwungen wurde, feststellbar ist das heute nicht mehr.

Regina Deutsch wurde elf Monate nach dem Verkauf ihrer Wohnung am 9. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und zwanzig Tage später nach Treblinka. Das Vernichtungslager hat sie nicht überlebt. Nach der Deportation war die Wohnung versiegelt worden, was auch das Zimmer Clara Wedels betraf. Die Neueigentümerin Ida Neumann musste deshalb über einen Rechtsanwalt die Freigabe der Wohnung erreichen, was auch Clara Wedel dann wieder die Möglichkeit eröffnete, vorerst dort zu bleiben.

Clara Wedel wurde am 29. Januar 1943 aus dem Sammellager in der Großen Hamburger Str. 26 über den Güterbahnhof Berlin-Moabit gemeinsam mit mehr als tausend Menschen nach Auschwitz transportiert. Bei Gottwald/Schulle kann man zu diesem Transport lesen: „Der Zug sollte den Güterbahnhof Berlin-Moabit am 29. Januar 1943 um 17.20 Uhr verlassen und den Güterbahnhof von Auschwitz am nächsten Tag um 10.48 erreichen. Für die etwa 570 km lange Strecke benötigte er 17,5 Stunden planmäßige Fahrzeit. Nach einer ‚Selektion‘ auf der ‚alten Judenrampe‘ wurden 140 Männer sowie 140 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen, die übrigen 724 Menschen sogleich in den alten Gaskammern von Birkenau getötet.“ (Gottwaldt/Schulle, S. 403)

Clara Wedel wurde in Auschwitz ermordet.