Heinz Hornik

Verlegeort
Am Eichenhain 37
Bezirk/Ortsteil
Frohnau
Verlegedatum
23. Juli 2012
Geboren
19. Oktober 1910 in Berlin-Neukölln
Beruf
Gärtner
Deportation
am 11. Juli 1942 nach Auschwitz
Schicksal unbekannt

Heinz Hornik wurde am 19. Oktober 1910 in Berlin-Neukölln geboren. Seine Eltern waren die Kaufleute Max Mayer Hornik und Anna Hornik, geb. Cohn. Er war wie seine Eltern jüdischen Glaubens.<br />
<br />
Er wohnte mit seinen Eltern zunächst in Berlin-Frohnau in der Lodystraße 41, der heutigen Gollanczstraße 3. Anfang der 1930er Jahre errichtete der Vater ein Haus in der Straße Am Eichenhain 37–41, welches seit 1932 im Berliner Adressbuch als das „Hornik’sche Haus“ eingetragen war.<br />
<br />
Heinz Hornik litt schon als Kind unter Anfällen und war schwer erziehbar. Er verließ mit 14 Jahren die Schule. 1925 kam er in eine vorläufige Fürsorgeerziehung, ab 1924 war er in der Heilanstalt Wuhlgarten. Am 31. Oktober 1931 wurde er wegen Geistesschwäche entmündigt, sein Vater war als Vormund eingesetzt. 1934 wurde Heinz Hornik sterilisiert. Er lebte dann weiter bei seinen Eltern in Frohnau.<br />
<br />
Heinz Hornik erlernte zunächst den Beruf des Gärtners. 1941 war er als Arbeiter in der Bau- und Möbeltischlerei Wilhelm Albetzki in Berlin-Spandau, Hasemark 4, beschäftigt.<br />
<br />
Wegen fehlender Papiere geriet er mit seinem Arbeitgeber in einen Streit, der zu einer tätlichen Auseinandersetzung führte. Deswegen musste er sich vor dem Landesgericht Berlin verantworten und wurde verurteilt. Als ursächlich für die tätliche Auseinandersetzung sah das Gericht seine offensichtlichen psychischen Probleme an. In der Urteilsbegründung heißt es u.a.: „Seine Epilepsie und Dämmer- und Verwirrtheitszustände machen eine dauerhafte Unterbringung in einer Heil- und Pflegeanstalt erforderlich.“ Für Heinz Hornik wurde am 8. Dezember 1941 eine Einweisung in die Wittenauer Heilstätten angeordnet.<br />
<br />
Nach einer handschriftlichen Notiz vom 22. November 1941 wollte Heinz Hornik ins Gefängnis und nicht in die Heilanstalt. Dennoch wurde er am 17. April 1942 in die Landesanstalt Brandenburg-Görden eingewiesen.<br />
<br />
Am 11. Juli 1942 wurde Heinz Hornik gemeinsam mit zwei anderen jüdischen Patienten von der Gestapo aus der Landesanstalt Brandenburg-Görden abgeholt. Noch am selben Tage wurde er mit dem „17. Osttransport“ laut Gedenkbuch des Bundesarchivs mutmaßlich ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Über das weitere Schicksal ist nichts bekannt.

Heinz Hornik wurde am 19. Oktober 1910 in Berlin-Neukölln geboren. Seine Eltern waren die Kaufleute Max Mayer Hornik und Anna Hornik, geb. Cohn. Er war wie seine Eltern jüdischen Glaubens.

Er wohnte mit seinen Eltern zunächst in Berlin-Frohnau in der Lodystraße 41, der heutigen Gollanczstraße 3. Anfang der 1930er Jahre errichtete der Vater ein Haus in der Straße Am Eichenhain 37–41, welches seit 1932 im Berliner Adressbuch als das „Hornik’sche Haus“ eingetragen war.

Heinz Hornik litt schon als Kind unter Anfällen und war schwer erziehbar. Er verließ mit 14 Jahren die Schule. 1925 kam er in eine vorläufige Fürsorgeerziehung, ab 1924 war er in der Heilanstalt Wuhlgarten. Am 31. Oktober 1931 wurde er wegen Geistesschwäche entmündigt, sein Vater war als Vormund eingesetzt. 1934 wurde Heinz Hornik sterilisiert. Er lebte dann weiter bei seinen Eltern in Frohnau.

Heinz Hornik erlernte zunächst den Beruf des Gärtners. 1941 war er als Arbeiter in der Bau- und Möbeltischlerei Wilhelm Albetzki in Berlin-Spandau, Hasemark 4, beschäftigt.

Wegen fehlender Papiere geriet er mit seinem Arbeitgeber in einen Streit, der zu einer tätlichen Auseinandersetzung führte. Deswegen musste er sich vor dem Landesgericht Berlin verantworten und wurde verurteilt. Als ursächlich für die tätliche Auseinandersetzung sah das Gericht seine offensichtlichen psychischen Probleme an. In der Urteilsbegründung heißt es u.a.: „Seine Epilepsie und Dämmer- und Verwirrtheitszustände machen eine dauerhafte Unterbringung in einer Heil- und Pflegeanstalt erforderlich.“ Für Heinz Hornik wurde am 8. Dezember 1941 eine Einweisung in die Wittenauer Heilstätten angeordnet.

Nach einer handschriftlichen Notiz vom 22. November 1941 wollte Heinz Hornik ins Gefängnis und nicht in die Heilanstalt. Dennoch wurde er am 17. April 1942 in die Landesanstalt Brandenburg-Görden eingewiesen.

Am 11. Juli 1942 wurde Heinz Hornik gemeinsam mit zwei anderen jüdischen Patienten von der Gestapo aus der Landesanstalt Brandenburg-Görden abgeholt. Noch am selben Tage wurde er mit dem „17. Osttransport“ laut Gedenkbuch des Bundesarchivs mutmaßlich ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Über das weitere Schicksal ist nichts bekannt.