Herta Wegfraß geb. Wegfraß

Verlegeort
Weitlingstr. 24
Bezirk/Ortsteil
Rummelsburg
Verlegedatum
17. November 2009
Geboren
12. Dezember 1909 in Hamburg
Beruf
Sekretärin
Zwangsarbeit
Kleberin und Handnäherin (Deutsche Schlauchbootfabrik und Beha GmbH)
Überlebt
29. Oktober 1981

Herta Wegfraß war die Tochter von Arthur und Sophie Wegfraß. Sie besuchte ab 1915 eine Privatschule in Hamburg-Rahstedt. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1921 zog sie mit ihrer Mutter nach Berlin. Dort setzte Herta Wegfraß ihre Schullaufbahn auf dem Cecilien-Lyceum fort. Nach ihrem Abschluss 1926 ließ sie sich bis 1928 zur kaufmännischen Angestellten im Lette-Haus ausbilden. Anschließend nahm sie eine Anstellung als Sekretärin bei der Glutina Leimfabrik an.<br />
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Da ihr verstorbener Vater nicht jüdisch gewesen war und ihre Mutter, die aus einer jüdischen Familie stammte, sich dem evangelischen Glauben angeschlossen hatte, war Herta Wegfraß längere Zeit vor drastischen Verfolgungsmaßnahmen durch die Nationalsozialisten geschützt. Von Januar 1943 an wurde sie zwangsverpflichtet und arbeitete als Sekretärin in Dux (heute Duchcov, Tschechische Republik). Da sie einer sogenannten privilegierten Mischehe entstammte, musste sie ab dem 11. Januar 1945 im Zuge der „Mischlings-Aktion“ Zwangsarbeit als Kleberin in der Deutschen Schlauchbootfabrik (Köpenicker Str. 52a) leisten, ab dem 19. Februar 1945 bei der Beha GmbH (Möllendorffstraße 9) als Handnäherin.<br />
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Herta Wegfraß wieder mit ihrer Mutter vereint, die 1944 nach Theresienstadt deportiert worden war. Beide zogen wieder zurück in die Weitlingstraße 24.<br />
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Trotz Erwerbsunfähigkeit musste sie als Stenotypistin Geld zur Aufbesserung ihrer geringen Rente verdienen. Sie heiratete am 15. Februar 1951, ließ sich von ihrem Mann aber bereits wenige Monate später wieder scheiden.<br />
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Herta Wegfraß lebte zuletzt in der Bornitzstraße 26 in Berlin-Lichtenberg.

Herta Wegfraß war die Tochter von Arthur und Sophie Wegfraß. Sie besuchte ab 1915 eine Privatschule in Hamburg-Rahstedt. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1921 zog sie mit ihrer Mutter nach Berlin. Dort setzte Herta Wegfraß ihre Schullaufbahn auf dem Cecilien-Lyceum fort. Nach ihrem Abschluss 1926 ließ sie sich bis 1928 zur kaufmännischen Angestellten im Lette-Haus ausbilden. Anschließend nahm sie eine Anstellung als Sekretärin bei der Glutina Leimfabrik an.

Da ihr verstorbener Vater nicht jüdisch gewesen war und ihre Mutter, die aus einer jüdischen Familie stammte, sich dem evangelischen Glauben angeschlossen hatte, war Herta Wegfraß längere Zeit vor drastischen Verfolgungsmaßnahmen durch die Nationalsozialisten geschützt. Von Januar 1943 an wurde sie zwangsverpflichtet und arbeitete als Sekretärin in Dux (heute Duchcov, Tschechische Republik). Da sie einer sogenannten privilegierten Mischehe entstammte, musste sie ab dem 11. Januar 1945 im Zuge der „Mischlings-Aktion“ Zwangsarbeit als Kleberin in der Deutschen Schlauchbootfabrik (Köpenicker Str. 52a) leisten, ab dem 19. Februar 1945 bei der Beha GmbH (Möllendorffstraße 9) als Handnäherin.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Herta Wegfraß wieder mit ihrer Mutter vereint, die 1944 nach Theresienstadt deportiert worden war. Beide zogen wieder zurück in die Weitlingstraße 24.

Trotz Erwerbsunfähigkeit musste sie als Stenotypistin Geld zur Aufbesserung ihrer geringen Rente verdienen. Sie heiratete am 15. Februar 1951, ließ sich von ihrem Mann aber bereits wenige Monate später wieder scheiden.

Herta Wegfraß lebte zuletzt in der Bornitzstraße 26 in Berlin-Lichtenberg.