Herta Wartenburg geb. Moses

Verlegeort
Frankfurter Allee 134
Historischer Name
Frankfurter Allee 120
Bezirk/Ortsteil
Lichtenberg
Verlegedatum
07. Mai 2004
Geboren
11. Juli 1895 in Deutsche Krone (Westpreußen) / Wałcz
Deportation
am 15. August 1942 nach Riga
Tot
18. August 1942 in Riga

Herta Moses wurde am 11. Juli 1895 als Tochter des jüdischen Ehepaares Emma und Herman Moses in Deutsch Krone (polnisch: Wałcz) in der damaligen Provinz Westpreußen geboren. Mit ihrem Mann, dem 1896 in Klein Dreidorf (Dźwierszno Małe) geborenen Kaufmann Max Wartenburg, lebte sie in den 1920er Jahren in Schneidemühl (Piła). Dort brachte sie ihre Söhne Kurt Werner (geboren am 31. März 1923) und Ulrich (geboren am 28. Dezember 1924) zur Welt. <br />
1929 zog die Familie in Herta Wartenburgs Geburtsstadt Deutsch Krone. Sie lebten in gutbürgerlichen Verhältnissen und bezogen im Jahr 1932 eine Fünf-Zimmer-Wohnung in einem Neubau. Während ihr Mann als Bezirksvertreter für eine Berliner Margarine-Firma arbeitete, war Herta Wartenburg Hausfrau und wurde bei der Haushaltführung durch Dienstpersonal unterstützt. 1933 zog ihr damals etwa zwölfjährige Neffe Heinz Simon Beutler bei ihnen ein. Der Sohn ihrer Schwester Erna ging in Deutsch Krone zur Schule und lebte etwa ein Jahr bei Familie Wartenburg. <br />
Bereits kurz nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde Herta Wartenburgs Mann in seiner Erwerbstätigkeit stark eingeschränkt, 1935 verlor er seine Arbeit vollständig. Vorübergehend wohnte die Familie in Groß-Linichen (Świerczyna), wo Max Wartenburg kurzzeitig als Vertreter für Konfektion arbeitete. 1936 folgte dann der Umzug nach Berlin. Zunächst wohnte die Familie in der Rittergutstraße in Lichtenberg, 1938/39 in Charlottenburg in der Eschenallee 13a und anschließend wiederum in Lichtenberg zur Untermiete bei Theodor Holzheim in der Frankfurter Allee 120 (heute Frankfurter Allee 134). Max Wartenburg arbeitete als Hauswart, später als Chauffeur und – nachdem Ende 1938 allen Juden der Führerschein entzogen wurde – als Lokführer in einer Ziegelfabrik. <br />
Herta und Max Wartenburg wurden am 15. August 1942 mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert. Alle 1004 Menschen, die sich auf diesem Transport befanden, wurden nach der Ankunft am 18. August 1942 in den Wäldern von Rumbula und Bikernieki ermordet. <br />
Ihren Söhnen Kurt Werner und Ulrich war es gelungen, das nationalsozialistische Deutschland rechtzeitig zu verlassen. Beide lebten wie auch Herta Wartenburgs Neffe Heinz Simon Beutler später in Israel.<br />
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Herta Moses wurde am 11. Juli 1895 als Tochter des jüdischen Ehepaares Emma und Herman Moses in Deutsch Krone (polnisch: Wałcz) in der damaligen Provinz Westpreußen geboren. Mit ihrem Mann, dem 1896 in Klein Dreidorf (Dźwierszno Małe) geborenen Kaufmann Max Wartenburg, lebte sie in den 1920er Jahren in Schneidemühl (Piła). Dort brachte sie ihre Söhne Kurt Werner (geboren am 31. März 1923) und Ulrich (geboren am 28. Dezember 1924) zur Welt.
1929 zog die Familie in Herta Wartenburgs Geburtsstadt Deutsch Krone. Sie lebten in gutbürgerlichen Verhältnissen und bezogen im Jahr 1932 eine Fünf-Zimmer-Wohnung in einem Neubau. Während ihr Mann als Bezirksvertreter für eine Berliner Margarine-Firma arbeitete, war Herta Wartenburg Hausfrau und wurde bei der Haushaltführung durch Dienstpersonal unterstützt. 1933 zog ihr damals etwa zwölfjährige Neffe Heinz Simon Beutler bei ihnen ein. Der Sohn ihrer Schwester Erna ging in Deutsch Krone zur Schule und lebte etwa ein Jahr bei Familie Wartenburg.
Bereits kurz nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde Herta Wartenburgs Mann in seiner Erwerbstätigkeit stark eingeschränkt, 1935 verlor er seine Arbeit vollständig. Vorübergehend wohnte die Familie in Groß-Linichen (Świerczyna), wo Max Wartenburg kurzzeitig als Vertreter für Konfektion arbeitete. 1936 folgte dann der Umzug nach Berlin. Zunächst wohnte die Familie in der Rittergutstraße in Lichtenberg, 1938/39 in Charlottenburg in der Eschenallee 13a und anschließend wiederum in Lichtenberg zur Untermiete bei Theodor Holzheim in der Frankfurter Allee 120 (heute Frankfurter Allee 134). Max Wartenburg arbeitete als Hauswart, später als Chauffeur und – nachdem Ende 1938 allen Juden der Führerschein entzogen wurde – als Lokführer in einer Ziegelfabrik.
Herta und Max Wartenburg wurden am 15. August 1942 mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert. Alle 1004 Menschen, die sich auf diesem Transport befanden, wurden nach der Ankunft am 18. August 1942 in den Wäldern von Rumbula und Bikernieki ermordet.
Ihren Söhnen Kurt Werner und Ulrich war es gelungen, das nationalsozialistische Deutschland rechtzeitig zu verlassen. Beide lebten wie auch Herta Wartenburgs Neffe Heinz Simon Beutler später in Israel.