Bertha Cohn

Verlegeort
Czarnikauer Str. 12
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
18. März 2011
Geboren
01. November 1878 in Czempin (Posen) / Czempiń
Deportation
am 29. Oktober 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Ermordet
05. Mai 1942 in Chełmno / Kulmhof

Bertha Cohn entstammte der weit verzweigten Familie Korytowski, die im damaligen Posen, im sächsischen Vogtland und in Berlin beheimatet war. Sie wurde am 1. November 1878 als achtes und jüngstes Kind des Kaufmanns Leib (Louis od. Ludwig) Korytowski und seiner Frau Rieke, geb. Rothholz, in Czempin (heute: Czempiń/Polen, 1940-1945 Karlshausen) geboren. Im Alter von 23 Jahren kam sie im Juli 1901 nach Falkenstein im Vogtland, wo sie als Verkäuferin im Geschäft ihrer zu der Zeit ledigen Schwester Auguste arbeitete, einem „Haushalts- und Spielwarenbasar“. Im Jahr 1906 übersiedelte sie zu Lina Brandt, der Zwillingsschwester ihrer Schwägerin Martha, nach Markneukirchen. Ein Jahr später heiratete sie den Bürogehilfen John Cohn, den Sohn des Hamburger Kaufmanns Georg Cohn. Ihre erste Tochter Ruth wurde 1908 geboren. Mit dem Kind zog die Familie nach Frankfurt am Main und dann nach Berlin, wo sie zunächst in der Friesenstr. 13 wohnte. Dort brachte Bertha Cohn 1910 die Zwillinge Helene und Helga und 1914 den einzigen Sohn Harry zur Welt. Der Ehemann von Bertha Cohn verstarb im Jahr 1923. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee in Berlin. Im Jahr 1928 heiratete ihre älteste Tochter Ruth ihren Cousin Alfred Korytowski, den Sohn des Bruders von Bertha Cohn, und zog mit ihm zu seiner Familie nach Breslau. Ihr Sohn Harry war in erster Ehe mit Liselotte Bütow (geb. 1916) verheiratet und emigrierte 1938 nach Belgien. Ihm folgte 1939 auch seine Schwester Ruth Korytowski mit Familie aus Breslau. In Berlin blieb Bertha Cohn mit ihren beiden ledigen Töchtern, den Zwillingen Helene und Helga. Sie bewohnten zuletzt zusammen eine Wohnung in der Czarnikauer Straße 12. Am 29. Oktober 1941 wurden Bertha Cohn und ihre Töchter von Berlin über den Güterbahnhof Berlin-Grünewald ins Ghetto Litzmannstadt (Łodz) deportiert, wo sie in der Reiterstraße 21/23 untergebracht wurden. Am 5. Mai 1942 verschleppte man sie nach Kulmhof (Chełmno), wo alle drei ermordet wurden. Bertha Cohn war zu diesem Zeitpunkt 63 Jahre alt. Auch die nach Belgien emigrierte Tochter Ruth fiel mit ihrer Familie den Nationalsozialisten zum Opfer. Am 24. Oktober 1942 wurde sie mit ihrem 13-jährigen Sohn und der 11-jährigen Tochter aus Mecheln nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Als einziger aus der Familie von Bertha Cohn überlebte ihr Sohn Harry, dem die Flucht aus dem Internierungslager gelang.

Bertha Cohn entstammte der weit verzweigten Familie Korytowski, die im damaligen Posen, im sächsischen Vogtland und in Berlin beheimatet war. Sie wurde am 1. November 1878 als achtes und jüngstes Kind des Kaufmanns Leib (Louis od. Ludwig) Korytowski und seiner Frau Rieke, geb. Rothholz, in Czempin (heute: Czempiń/Polen, 1940-1945 Karlshausen) geboren. Im Alter von 23 Jahren kam sie im Juli 1901 nach Falkenstein im Vogtland, wo sie als Verkäuferin im Geschäft ihrer zu der Zeit ledigen Schwester Auguste arbeitete, einem „Haushalts- und Spielwarenbasar“. Im Jahr 1906 übersiedelte sie zu Lina Brandt, der Zwillingsschwester ihrer Schwägerin Martha, nach Markneukirchen. Ein Jahr später heiratete sie den Bürogehilfen John Cohn, den Sohn des Hamburger Kaufmanns Georg Cohn. Ihre erste Tochter Ruth wurde 1908 geboren. Mit dem Kind zog die Familie nach Frankfurt am Main und dann nach Berlin, wo sie zunächst in der Friesenstr. 13 wohnte. Dort brachte Bertha Cohn 1910 die Zwillinge Helene und Helga und 1914 den einzigen Sohn Harry zur Welt. Der Ehemann von Bertha Cohn verstarb im Jahr 1923. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee in Berlin. Im Jahr 1928 heiratete ihre älteste Tochter Ruth ihren Cousin Alfred Korytowski, den Sohn des Bruders von Bertha Cohn, und zog mit ihm zu seiner Familie nach Breslau. Ihr Sohn Harry war in erster Ehe mit Liselotte Bütow (geb. 1916) verheiratet und emigrierte 1938 nach Belgien. Ihm folgte 1939 auch seine Schwester Ruth Korytowski mit Familie aus Breslau. In Berlin blieb Bertha Cohn mit ihren beiden ledigen Töchtern, den Zwillingen Helene und Helga. Sie bewohnten zuletzt zusammen eine Wohnung in der Czarnikauer Straße 12. Am 29. Oktober 1941 wurden Bertha Cohn und ihre Töchter von Berlin über den Güterbahnhof Berlin-Grünewald ins Ghetto Litzmannstadt (Łodz) deportiert, wo sie in der Reiterstraße 21/23 untergebracht wurden. Am 5. Mai 1942 verschleppte man sie nach Kulmhof (Chełmno), wo alle drei ermordet wurden. Bertha Cohn war zu diesem Zeitpunkt 63 Jahre alt. Auch die nach Belgien emigrierte Tochter Ruth fiel mit ihrer Familie den Nationalsozialisten zum Opfer. Am 24. Oktober 1942 wurde sie mit ihrem 13-jährigen Sohn und der 11-jährigen Tochter aus Mecheln nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Als einziger aus der Familie von Bertha Cohn überlebte ihr Sohn Harry, dem die Flucht aus dem Internierungslager gelang.