Olga Blumenthal geb. Potlitzer

Verlegeort
Christburger Straße 41
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
24. Oktober 2012
Geboren
03. Dezember 1868 in Vandsburg / Więcbork (Polen)
Deportation
am 18. März 1943 nach Theresienstadt
Überlebt
in Theresienstadt

Olga Blumenthal kam am 3. Dezember 1868 als Tochter des Kaufmanns Lewin Potlitzer und seiner Ehefrau Eva, geb. Jakobson im westpreußischen Vandsburg (heute: Więcbork / Polen) zur Welt. 1870 heiratete sie den aus Bütow (Bytów) stammenden Buchhalter Julius Blumenthal. 1896 zog das Ehepaar nach Berlin. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: ein 1896 geborener Sohn, der bereits im Alter von eineinhalb Jahren verstarb, sowie drei Töchter: Wally (*1897), Lilli (*1900) und Erna (*1901). Zur Zeit der Geburt der beiden jüngeren Töchter lebte die Familie in der Großen Hamburger Straße 1.<br />
<br />
Julius Blumenthal verstarb am 13. August 1915. Die Töchter Erna, die als Buchhalterin tätig war, und Lilli, die als Korrespondentin beschäftigt war, lebten weiterhin bei ihrer Mutter in einer 2-Zimmer-Wohnung in der Christburger Straße 41. Wally heiratete den Diplomingenieur Hermann Lintzel und zog aus der elterlichen Wohnung aus. Während Olga Blumenthal sich um den Haushalt der gemeinsamen Wohnung kümmerte, sorgten die beiden Töchter für die finanzielle Absicherung der Familie. Weitere finanzielle Unterstützung bezog Olga Blumenthal aus ihrer Witwenrente sowie von ihrem in Amerika lebenden Bruder.<br />
<br />
Als Erna und Lilli Blumenthal aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ihre Anstellungen verloren und zur Zwangsarbeit herangezogen wurden, verschlechterte sich die finanzielle Lage der drei Frauen drastisch. Aufgrund der schweren Verhältnisse und der im alltäglichen Leben erlittenen Schikanen verschlechterte sich Olga Blumenthals Gesundheitszustand. Ende 1942 oder Anfang 1943 wurde sie ins Jüdische Krankenhaus Berlin eingeliefert, wo ein Herzleiden festgestellt wurde.<br />
<br />
Am 28. Februar 1943 wurden Lilli und Erna im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion von der Gestapo verhaftet und beide mit dem „31. Osttransport“ am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden.<br />
<br />
Olga Blumenthal wurde kurz darauf, am 17. März 1943, über das Lager Gerlachstraße mit dem „4. Alterstransport“ in das KZ Theresienstadt deportiert. Die dort herrschenden katastrophalen Bedingungen führten dazu, dass sich ihr Herzleiden weiter verschlimmerte. Sie befand sich in ständiger ärztlicher Behandlung und wurde in der Folge nicht zur Zwangsarbeit herangezogen. <br />
<br />
Olga Blumenthal überlebte die Shoah. Nach dem Krieg hatte sie ihren Wohnsitz zunächst in der Nonnendammallee 85a in Berlin und zog schließlich in das Jüdische Altenheim in der Iranischen Straße 3. Mit den Folgen der in der Zeit der Shoah erlittenen Erkrankungen hatte sie bis zu ihrem Lebensende zu kämpfen.<br />
<br />
Am 12. April 1961 verstarb Olga Blumenthal im Alter von 92 Jahren in Berlin.<br />
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Aus der Ehe ihrer 1944 unter nicht geklärten Umständen verstorbenen Tochter Wally gingen drei Kinder hervor. Allen gelang die Flucht ins Ausland.<br />
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Olga Blumenthal kam am 3. Dezember 1868 als Tochter des Kaufmanns Lewin Potlitzer und seiner Ehefrau Eva, geb. Jakobson im westpreußischen Vandsburg (heute: Więcbork / Polen) zur Welt. 1870 heiratete sie den aus Bütow (Bytów) stammenden Buchhalter Julius Blumenthal. 1896 zog das Ehepaar nach Berlin. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: ein 1896 geborener Sohn, der bereits im Alter von eineinhalb Jahren verstarb, sowie drei Töchter: Wally (*1897), Lilli (*1900) und Erna (*1901). Zur Zeit der Geburt der beiden jüngeren Töchter lebte die Familie in der Großen Hamburger Straße 1.

Julius Blumenthal verstarb am 13. August 1915. Die Töchter Erna, die als Buchhalterin tätig war, und Lilli, die als Korrespondentin beschäftigt war, lebten weiterhin bei ihrer Mutter in einer 2-Zimmer-Wohnung in der Christburger Straße 41. Wally heiratete den Diplomingenieur Hermann Lintzel und zog aus der elterlichen Wohnung aus. Während Olga Blumenthal sich um den Haushalt der gemeinsamen Wohnung kümmerte, sorgten die beiden Töchter für die finanzielle Absicherung der Familie. Weitere finanzielle Unterstützung bezog Olga Blumenthal aus ihrer Witwenrente sowie von ihrem in Amerika lebenden Bruder.

Als Erna und Lilli Blumenthal aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ihre Anstellungen verloren und zur Zwangsarbeit herangezogen wurden, verschlechterte sich die finanzielle Lage der drei Frauen drastisch. Aufgrund der schweren Verhältnisse und der im alltäglichen Leben erlittenen Schikanen verschlechterte sich Olga Blumenthals Gesundheitszustand. Ende 1942 oder Anfang 1943 wurde sie ins Jüdische Krankenhaus Berlin eingeliefert, wo ein Herzleiden festgestellt wurde.

Am 28. Februar 1943 wurden Lilli und Erna im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion von der Gestapo verhaftet und beide mit dem „31. Osttransport“ am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden.

Olga Blumenthal wurde kurz darauf, am 17. März 1943, über das Lager Gerlachstraße mit dem „4. Alterstransport“ in das KZ Theresienstadt deportiert. Die dort herrschenden katastrophalen Bedingungen führten dazu, dass sich ihr Herzleiden weiter verschlimmerte. Sie befand sich in ständiger ärztlicher Behandlung und wurde in der Folge nicht zur Zwangsarbeit herangezogen.

Olga Blumenthal überlebte die Shoah. Nach dem Krieg hatte sie ihren Wohnsitz zunächst in der Nonnendammallee 85a in Berlin und zog schließlich in das Jüdische Altenheim in der Iranischen Straße 3. Mit den Folgen der in der Zeit der Shoah erlittenen Erkrankungen hatte sie bis zu ihrem Lebensende zu kämpfen.

Am 12. April 1961 verstarb Olga Blumenthal im Alter von 92 Jahren in Berlin.

Aus der Ehe ihrer 1944 unter nicht geklärten Umständen verstorbenen Tochter Wally gingen drei Kinder hervor. Allen gelang die Flucht ins Ausland.