Erna Fromm geb. Wolff

Verlegeort
Immanuelkirchstr. 5
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
27. April 2012
Geboren
24. Mai 1892 in
Beruf
Verkäuferin
Zwangsarbeit
Spulenwicklerin (Siemens & Halske )
Deportation
am 10. Januar 1944 nach Theresienstadt
Überlebt

Erna Fromm kam am 24. Mai 1892 als Tochter des Kaufmanns Julius Wolff und dessen Ehefrau Henriette Wolff, geb. Philippsberg, zur Welt. Sie hatte fünf Geschwister. Erna Fromms Vater Julius Wolff war als Kaufmann tätig. Ihre Mutter Henriette starb im Jahr 1919 in Folge einer Magenblutung.<br />
<br />
Erna Fromm besuchte acht Jahre lang die Volksschule und absolvierte anschließend eine kaufmännische Ausbildung. Von 1909 bis 1922 war sie als Verkäuferin in dem Damen-Konfektionsgeschäft Max Götz tätig. 1922 heiratete sie den Tabakwarenkaufmann Hans Heinrich Fromm (*1898), gab ihren Beruf auf und war von da an als Hausfrau tätig. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: 1924 Ingeborg und 1927 Waltraudt. Die Familie lebte in der Boddinstraße 31 in Berlin-Neukölln. <br />
<br />
In der Anfangszeit des Naziregimes waren Erna Fromm und ihre Töchter noch von den schlimmsten Auswirkungen der nationalsozialistischen Verfolgung verschont geblieben, da Hans Heinrich Fromm nach den Rassegesetzen als „Arier“ galt und die Kinder christlich erzogen wurden. Im Jahre 1937 verstarb Hans Heinrich Fromm während einer Operation am Magen, woraufhin Erna Fromm 1938 mit ihren beiden Töchtern in die Immanuelkirchstraße 5 umzog. Erna Fromm bemühte sich um eine Arbeitsstelle, blieb jedoch erfolglos. Sie arbeitete von zu Hause aus und verdiente sich ihren Lebensunterhalt damit, Etiketten für Werbematerial und Preisauszeichnungen auszustanzen.<br />
<br />
Schließlich wurde Erna Fromm zur Zwangsarbeit herangezogen und musste von 1939 bis 1943 als Spulenwicklerin bei Siemens & Halske arbeiten. Aufgrund der hohen Belastung verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Im Februar 1943 wurde sie zu der Firma Wulff und Bettin in Britz geschickt, wo sie in der Reinigungsanstalt als Ausbessererin, Färberin und Expedientin arbeiten musste.<br />
<br />
Erna Fromm versteckte trotz des ungemein hohen Risikos zahlreiche jüdische Bekannte in ihrer Wohnung und bewahrte diese vor Verhaftung und Tod. Dies tat sie über einen längeren Zeitraum hinweg, bis sie am 6. Januar 1944 von der Gestapo verhaftet und in der Folge nach Theresienstadt deportiert wurde.<br />
<br />
Erna Fromm überlebte das KZ Theresienstadt und kehrte nach ihrer Befreiung nach Berlin zurück. Dort lebte sie mit ihren beiden Töchtern in der Gervinusstraße 4. Infolge der ungewohnt schweren Arbeit, die sie im KZ hatte leisten müssen, und wegen eines dabei erlittenen Kälteschadens trug sie erhebliche gesundheitliche Schäden davon, mit denen sie bis an ihr Lebensende zu kämpfen hatte. Erna Fromm verstarb am 2. November 1969.<br />
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Erna Fromm kam am 24. Mai 1892 als Tochter des Kaufmanns Julius Wolff und dessen Ehefrau Henriette Wolff, geb. Philippsberg, zur Welt. Sie hatte fünf Geschwister. Erna Fromms Vater Julius Wolff war als Kaufmann tätig. Ihre Mutter Henriette starb im Jahr 1919 in Folge einer Magenblutung.

Erna Fromm besuchte acht Jahre lang die Volksschule und absolvierte anschließend eine kaufmännische Ausbildung. Von 1909 bis 1922 war sie als Verkäuferin in dem Damen-Konfektionsgeschäft Max Götz tätig. 1922 heiratete sie den Tabakwarenkaufmann Hans Heinrich Fromm (*1898), gab ihren Beruf auf und war von da an als Hausfrau tätig. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: 1924 Ingeborg und 1927 Waltraudt. Die Familie lebte in der Boddinstraße 31 in Berlin-Neukölln.

In der Anfangszeit des Naziregimes waren Erna Fromm und ihre Töchter noch von den schlimmsten Auswirkungen der nationalsozialistischen Verfolgung verschont geblieben, da Hans Heinrich Fromm nach den Rassegesetzen als „Arier“ galt und die Kinder christlich erzogen wurden. Im Jahre 1937 verstarb Hans Heinrich Fromm während einer Operation am Magen, woraufhin Erna Fromm 1938 mit ihren beiden Töchtern in die Immanuelkirchstraße 5 umzog. Erna Fromm bemühte sich um eine Arbeitsstelle, blieb jedoch erfolglos. Sie arbeitete von zu Hause aus und verdiente sich ihren Lebensunterhalt damit, Etiketten für Werbematerial und Preisauszeichnungen auszustanzen.

Schließlich wurde Erna Fromm zur Zwangsarbeit herangezogen und musste von 1939 bis 1943 als Spulenwicklerin bei Siemens & Halske arbeiten. Aufgrund der hohen Belastung verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Im Februar 1943 wurde sie zu der Firma Wulff und Bettin in Britz geschickt, wo sie in der Reinigungsanstalt als Ausbessererin, Färberin und Expedientin arbeiten musste.

Erna Fromm versteckte trotz des ungemein hohen Risikos zahlreiche jüdische Bekannte in ihrer Wohnung und bewahrte diese vor Verhaftung und Tod. Dies tat sie über einen längeren Zeitraum hinweg, bis sie am 6. Januar 1944 von der Gestapo verhaftet und in der Folge nach Theresienstadt deportiert wurde.

Erna Fromm überlebte das KZ Theresienstadt und kehrte nach ihrer Befreiung nach Berlin zurück. Dort lebte sie mit ihren beiden Töchtern in der Gervinusstraße 4. Infolge der ungewohnt schweren Arbeit, die sie im KZ hatte leisten müssen, und wegen eines dabei erlittenen Kälteschadens trug sie erhebliche gesundheitliche Schäden davon, mit denen sie bis an ihr Lebensende zu kämpfen hatte. Erna Fromm verstarb am 2. November 1969.