Egon Jacks

Verlegeort
Otto-Braun-Str. 87
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
27. April 2012
Geboren
05. Oktober 1923 in Hohen Neuendorf (Brandenburg)
Deportation
am 15. August 1942 nach Riga
Ermordet
18. August 1942 in Riga

Egon Jacks kam am 5. Oktober 1923 als Sohn des Lagerverwalters Adolf Jacks und dessen Ehefrau Rahel Editha, geb. Seelig im brandenburgischen Hohen Neuendorf zur Welt. Zusammen mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder Wilhelm (*1925) wuchs er zunächst in Hohen Neuendorf auf, wo die Großeltern Jacks ein Haus hatten. Egon Jacks hatte eine große Verwandtschaft, allein der Vater hatte sieben Geschwister, die engen Kontakt miteinander hatten. Zu Geburtstagen und Festtagen kam die ganze Familie zum Feiern zusammen. <br />
1930 wurde Egon Jacks in Hohen Neuendorf eingeschult. 1936 wechselte er in die 161. Volksschule in Berlin, die Familie bezog zu dieser Zeit eine Wohnung in der Neuen Königstraße 4 (heute Otto-Braun-Straße). <br />
<br />
Am 1. März 1938 beendete Egon Jacks mit 14 Jahren die Schule. Ob er danach noch eine Ausbildung beginnen konnte, ist nicht bekannt. Vielleicht arbeitete er im Familienbetrieb Jacks mit, einem Abrissunternehmen mit angegliederter Alteisen- und Metallhandlung. Der Betrieb wurde jedoch Anfang 1939 geschlossen.<br />
Egon Jacks wurde als erster aus seiner Familie deportiert. Die Umstände seiner Verhaftung werden unterschiedlich geschildert: Im Entschädigungsverfahren gibt sein Onkel Alfred Jacks, dass Egon am 29. Juli 1942 wegen Verstoßes gegen § 175, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, festgenommen und ohne weiteres Gerichtsverfahren deportiert wurde. Seine Cousine Ruth Westermann schreibt dagegen, Egon sei verhaftet worden, als er einen Laden betrat – eine Viertelstunde vor der Zeit, die Juden zum Einkaufen nutzen durften, das war zwischen vier und fünf Uhr nachmittags. Fest steht, dass er am 15. August 1942 nach Riga deportiert wurde. Laut Gedenkbuch wurde er am 18. August in den umliegenden Wäldern ermordet. Seine Cousine Ruth Winkelmann gibt an, dass er zunächst ins Ghetto verschleppt wurde und später weiter deportiert und ermordet wurde.<br />
<br />
Aus der gesamten direkten Familie Egon Jacks’ überlebte nur Wilhelm. Die Eltern wurden 1943 nach Auschwitz deportiert und kehrten nicht zurück.<br />

Egon Jacks kam am 5. Oktober 1923 als Sohn des Lagerverwalters Adolf Jacks und dessen Ehefrau Rahel Editha, geb. Seelig im brandenburgischen Hohen Neuendorf zur Welt. Zusammen mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder Wilhelm (*1925) wuchs er zunächst in Hohen Neuendorf auf, wo die Großeltern Jacks ein Haus hatten. Egon Jacks hatte eine große Verwandtschaft, allein der Vater hatte sieben Geschwister, die engen Kontakt miteinander hatten. Zu Geburtstagen und Festtagen kam die ganze Familie zum Feiern zusammen.
1930 wurde Egon Jacks in Hohen Neuendorf eingeschult. 1936 wechselte er in die 161. Volksschule in Berlin, die Familie bezog zu dieser Zeit eine Wohnung in der Neuen Königstraße 4 (heute Otto-Braun-Straße).

Am 1. März 1938 beendete Egon Jacks mit 14 Jahren die Schule. Ob er danach noch eine Ausbildung beginnen konnte, ist nicht bekannt. Vielleicht arbeitete er im Familienbetrieb Jacks mit, einem Abrissunternehmen mit angegliederter Alteisen- und Metallhandlung. Der Betrieb wurde jedoch Anfang 1939 geschlossen.
Egon Jacks wurde als erster aus seiner Familie deportiert. Die Umstände seiner Verhaftung werden unterschiedlich geschildert: Im Entschädigungsverfahren gibt sein Onkel Alfred Jacks, dass Egon am 29. Juli 1942 wegen Verstoßes gegen § 175, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, festgenommen und ohne weiteres Gerichtsverfahren deportiert wurde. Seine Cousine Ruth Westermann schreibt dagegen, Egon sei verhaftet worden, als er einen Laden betrat – eine Viertelstunde vor der Zeit, die Juden zum Einkaufen nutzen durften, das war zwischen vier und fünf Uhr nachmittags. Fest steht, dass er am 15. August 1942 nach Riga deportiert wurde. Laut Gedenkbuch wurde er am 18. August in den umliegenden Wäldern ermordet. Seine Cousine Ruth Winkelmann gibt an, dass er zunächst ins Ghetto verschleppt wurde und später weiter deportiert und ermordet wurde.

Aus der gesamten direkten Familie Egon Jacks’ überlebte nur Wilhelm. Die Eltern wurden 1943 nach Auschwitz deportiert und kehrten nicht zurück.