Ella Goldschmidt geb. Rosenthal

Verlegeort
Barbarossastr. 43
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
19. November 2012
Geboren
06. Juni 1892 in Breslau (Schlesien) / Wrocław
Deportation
am 12. Januar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Ella Goldschmidt wurde am 6. Juni 1892 im schlesischen Breslau (heute: Wrocław/Polen) geboren. Die Eltern waren der Rabbiner Dr. Ferdinand Rosenthal und seine Ehefrau Amalie, geb. Kaufmann.<br />
<br />
Schon mit ca. 17 Jahren heiratete Ella um 1909 den 12 Jahre älteren Kaufmann Harry Goldschmidt (s. dort), der zu dieser Zeit ein Bankgeschäft in der Potsdamer Str.106b, Berlin-Tiergarten, führte.<br />
<br />
Die Familie wohnte zunächst in der Motzstr. 92 in der Nähe der Kurfürstenstraße in Berlin-Schöneberg (heute Else-Lasker-Schüler-Str. 3), ab 1910 in der Schöneberger Starnberger Str. 8 und über eine Zwischenstation in Blumes Hof, einer Privatstraße im Hintergrund der Genthiner Straße in Berlin-Tiergarten, ab 1916/17 in der Barbarossastr. 43, dem sogenannten Bayerischen Viertel, einem großbürgerlichen Schöneberger Wohnquartier mit modernen großzügigen Wohnungen. Dies blieb ihr Wohnort für mehr als zwanzig Jahre.<br />
<br />
Das Ehepaar hatte zwei Töchter: Ilse Amalie, geboren 20. April 1914, und Eva Fanny, geboren 1917.<br />
<br />
Über ihr Leben und ihre finanziellen Verhältnisse gibt es keine Informationen. 1927 verlegte Elsas Mann Harry sein Bankgeschäft von der Potsdamer Str.106b in die Wohnung in der Barbarossastr. 43. Noch bis 1938 konnte er sein Geschäft hier fortführen, danach ist er im Adressbuch nur noch als Kaufmann eingetragen. Den beiden Töchtern gelang die Emigration, Ilse flüchtete nach England, ihre jüngere Schwester Eva über Chile in die USA.<br />
<br />
Vermutlich 1941 wurden Ella Goldschmidt und ihr Mann Harry in ein Zimmer in der Motzstraße 47 zwangseingewiesen. In diesen sehr beengten Verhältnissen lebten sie bis zu ihrer gemeinsamen Deportation am 12. Januar 1943 mit dem „26. Osttransport“ nach Auschwitz. Dort wurden sie vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Das genaue Datum ist nicht bekannt.<br />
<br />
Beide Töchter heirateten in ihrem jeweiligen Emigrationsland und hatten dort Kinder.<br />
Ilse lebte in Manchester und heiratete wahrscheinlich am 28. Juni 1939 Kurt Stolzenberg, allerdings in Zaandam (Niederlande) wo Kurt Stolzenberg seit 28. April 1938 als jüdischer Flüchtling lebte.<br />
Er wurde am 16. April 1910 in Guttstadt, dem heutigen Dobre Miasto in der Woiwodschaft Emsland-Masuren geboren und starb am 22. Juni 2002 in Framingham (Massachusetts, USA). Zu der Zeit lebte seine Frau Ilse noch.<br />
<br />
In den 1960er Jahren stellten die Schwestern Entschädigungsanträge und erhielten Ersatz für den erzwungenen Verkauf des Hausrats aus der Barbarossastr. 43, nicht jedoch für andere Vermögenswerte, die nach der Deportation ihrer Eltern vom Deutschen Reich eingezogen worden waren.

Ella Goldschmidt wurde am 6. Juni 1892 im schlesischen Breslau (heute: Wrocław/Polen) geboren. Die Eltern waren der Rabbiner Dr. Ferdinand Rosenthal und seine Ehefrau Amalie, geb. Kaufmann.

Schon mit ca. 17 Jahren heiratete Ella um 1909 den 12 Jahre älteren Kaufmann Harry Goldschmidt (s. dort), der zu dieser Zeit ein Bankgeschäft in der Potsdamer Str.106b, Berlin-Tiergarten, führte.

Die Familie wohnte zunächst in der Motzstr. 92 in der Nähe der Kurfürstenstraße in Berlin-Schöneberg (heute Else-Lasker-Schüler-Str. 3), ab 1910 in der Schöneberger Starnberger Str. 8 und über eine Zwischenstation in Blumes Hof, einer Privatstraße im Hintergrund der Genthiner Straße in Berlin-Tiergarten, ab 1916/17 in der Barbarossastr. 43, dem sogenannten Bayerischen Viertel, einem großbürgerlichen Schöneberger Wohnquartier mit modernen großzügigen Wohnungen. Dies blieb ihr Wohnort für mehr als zwanzig Jahre.

Das Ehepaar hatte zwei Töchter: Ilse Amalie, geboren 20. April 1914, und Eva Fanny, geboren 1917.

Über ihr Leben und ihre finanziellen Verhältnisse gibt es keine Informationen. 1927 verlegte Elsas Mann Harry sein Bankgeschäft von der Potsdamer Str.106b in die Wohnung in der Barbarossastr. 43. Noch bis 1938 konnte er sein Geschäft hier fortführen, danach ist er im Adressbuch nur noch als Kaufmann eingetragen. Den beiden Töchtern gelang die Emigration, Ilse flüchtete nach England, ihre jüngere Schwester Eva über Chile in die USA.

Vermutlich 1941 wurden Ella Goldschmidt und ihr Mann Harry in ein Zimmer in der Motzstraße 47 zwangseingewiesen. In diesen sehr beengten Verhältnissen lebten sie bis zu ihrer gemeinsamen Deportation am 12. Januar 1943 mit dem „26. Osttransport“ nach Auschwitz. Dort wurden sie vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Das genaue Datum ist nicht bekannt.

Beide Töchter heirateten in ihrem jeweiligen Emigrationsland und hatten dort Kinder.
Ilse lebte in Manchester und heiratete wahrscheinlich am 28. Juni 1939 Kurt Stolzenberg, allerdings in Zaandam (Niederlande) wo Kurt Stolzenberg seit 28. April 1938 als jüdischer Flüchtling lebte.
Er wurde am 16. April 1910 in Guttstadt, dem heutigen Dobre Miasto in der Woiwodschaft Emsland-Masuren geboren und starb am 22. Juni 2002 in Framingham (Massachusetts, USA). Zu der Zeit lebte seine Frau Ilse noch.

In den 1960er Jahren stellten die Schwestern Entschädigungsanträge und erhielten Ersatz für den erzwungenen Verkauf des Hausrats aus der Barbarossastr. 43, nicht jedoch für andere Vermögenswerte, die nach der Deportation ihrer Eltern vom Deutschen Reich eingezogen worden waren.