Steffi Levy

Verlegeort
Martin-Luther-Str. 42
Historischer Name
Martin-Luther-Str. 10
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
06. Mai 2013
Geboren
30. Mai 1924 in Berlin
Zwangsarbeit
Löterin (der Dr. Seibt AG, Ebersstr. 80 a)
Deportation
am 29. Januar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Steffi Levy wurde am 30. Mai 1924 in Berlin geboren. Als sie noch ein kleines Kind war, starb ihr Vater. Ab etwa 1930 betrieb Steffis Mutter Trude Levy zusammen mit ihrer Schwester Else Lubranczyk einen Modesalon in der Gervinusstraße 14 in Charlottenburg, aus dem Trude Levy aber 1932 wieder ausstieg. Ihre Schwester führte den Salon weiter unter dem Namen „Else Lubranczyk Modesalon“, zunächst in der Gervinusstraße und später in der nahe gelegenen Sybelstraße 14 in einer 7-Zimmer-Wohnung, in der sie ab 1934 auch privat wohnten. Ebenfalls ab 1934 lebten auch Steffi Levy und ihre Mutter zeitweise bei Else Lubranczyk und deren Mann Arnold sowie der Tochter Helga, die fünf Jahre älter war als Steffi. Arnold Lubranczyk wanderte 1935 nach Großbritannien aus, 1939 folgte ihm die Tochter Helga nach. Steffi und ihre Mutter lebten später am Reichskanzlerplatz (heute Theodor-Heuss-Platz).<br />
Als Steffi 14 Jahre alt war, 1938, beging ihre Mutter Selbstmord. Ihre Tante Else übernahm die Vormundschaft und holte das Mädchen zu sich. Am 1. Oktober 1938 zog sie mit ihrer Tante und ihrer Cousine Helga in die Martin-Luther-Straße 10 (heute 42) in Schöneberg, wo die Familie drei Zimmer zur Untermiete bei Max Littauer bewohnte. Die Einnahmen des Modesalons, der einmal sehr erfolgreich gewesen war, gingen immer mehr zurück, und Else Lubranczyk musste sich von Möbeln, Hausrat und Büchern trennen. Bald bewohnten Steffi und ihre Tante nur noch ein Zimmer in der Wohnung. <br />
Steffi Levy musste bei der Firma Dr. Seibt als Löterin Zwangsarbeit leisten. Im Januar 1943 erhielten sie und Else Lubranczyk einen Deportationsbescheid und sie mussten sich in der Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße 26 einfinden. Von hier aus deportierten SS und Gestapo Steffi Levy und ihre Tante in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Der Deportationszug verließ den Güterbahnhof Berlin-Moabit am Nachmittag des 29. Januar und erreichte Auschwitz am nächsten Vormittag. Von den 1004 Personen, die sich in dem Zug befanden, wurden bei der Selektion auf der „alten Judenrampe“ von Birkenau 140 Männer und 140 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen, alle anderen wurden sofort in die Gaskammern gebracht und dort mit Zyklon B vergiftet. Steffi Levy und ihre Tante überlebten Auschwitz nicht. Ihre Todesumstände sind nicht bekannt.

Steffi Levy wurde am 30. Mai 1924 in Berlin geboren. Als sie noch ein kleines Kind war, starb ihr Vater. Ab etwa 1930 betrieb Steffis Mutter Trude Levy zusammen mit ihrer Schwester Else Lubranczyk einen Modesalon in der Gervinusstraße 14 in Charlottenburg, aus dem Trude Levy aber 1932 wieder ausstieg. Ihre Schwester führte den Salon weiter unter dem Namen „Else Lubranczyk Modesalon“, zunächst in der Gervinusstraße und später in der nahe gelegenen Sybelstraße 14 in einer 7-Zimmer-Wohnung, in der sie ab 1934 auch privat wohnten. Ebenfalls ab 1934 lebten auch Steffi Levy und ihre Mutter zeitweise bei Else Lubranczyk und deren Mann Arnold sowie der Tochter Helga, die fünf Jahre älter war als Steffi. Arnold Lubranczyk wanderte 1935 nach Großbritannien aus, 1939 folgte ihm die Tochter Helga nach. Steffi und ihre Mutter lebten später am Reichskanzlerplatz (heute Theodor-Heuss-Platz).
Als Steffi 14 Jahre alt war, 1938, beging ihre Mutter Selbstmord. Ihre Tante Else übernahm die Vormundschaft und holte das Mädchen zu sich. Am 1. Oktober 1938 zog sie mit ihrer Tante und ihrer Cousine Helga in die Martin-Luther-Straße 10 (heute 42) in Schöneberg, wo die Familie drei Zimmer zur Untermiete bei Max Littauer bewohnte. Die Einnahmen des Modesalons, der einmal sehr erfolgreich gewesen war, gingen immer mehr zurück, und Else Lubranczyk musste sich von Möbeln, Hausrat und Büchern trennen. Bald bewohnten Steffi und ihre Tante nur noch ein Zimmer in der Wohnung.
Steffi Levy musste bei der Firma Dr. Seibt als Löterin Zwangsarbeit leisten. Im Januar 1943 erhielten sie und Else Lubranczyk einen Deportationsbescheid und sie mussten sich in der Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße 26 einfinden. Von hier aus deportierten SS und Gestapo Steffi Levy und ihre Tante in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Der Deportationszug verließ den Güterbahnhof Berlin-Moabit am Nachmittag des 29. Januar und erreichte Auschwitz am nächsten Vormittag. Von den 1004 Personen, die sich in dem Zug befanden, wurden bei der Selektion auf der „alten Judenrampe“ von Birkenau 140 Männer und 140 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen, alle anderen wurden sofort in die Gaskammern gebracht und dort mit Zyklon B vergiftet. Steffi Levy und ihre Tante überlebten Auschwitz nicht. Ihre Todesumstände sind nicht bekannt.