Gertrud Falk geb. Raphaelsohn

Verlegeort
Motzstr. 47
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
28. März 2013
Geboren
30. Oktober 1886 in Allenstein
Zwangsarbeit
Putzerin (der Elektro- und Glimmerwarenfabrik Scherb & Schwer, Lehderstr. 34-35)
Deportation
am 29. Januar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Die am 30. Oktober 1886 in Allenstein/Ostpreußen (heute Olsztyn in Polen) geborene Gertrud Raphaelson war die Tochter von Louis und Ida Raphaelson. Sie hatte einen älteren Bruder und zwei jüngere Schwestern.<br />
Gertrud Raphaelson heiratete den Breslauer Arzt Dr. Hermann Falk, der aus einer alteingessenen Breslauer Kaufmannsfamilie stammte, die mit Leder handelte. Gertrud und Hermann Falk lebten in Breslau, wo 1911 auch ihre Tochter Eva geboren wurde. 1919 bekamen sie einen Sohn, Hans Ludwig. <br />
Die Familie war wohlhabend und bewohnte eine 9 Zimmer Wohnung in der Kaiser-Wilhelm-Straße.<br />
1932 starb Hermann Falk, Gertrud Falk blieb noch so lange in Breslau wohnen, bis ihr Sohn Hans Ludiwig Abitur gemacht hatte und nach England emigriert war, um dort zu studieren. Als Jude war ihm ein Medizinstudium in Deutschland verboten. Etwa Ende 1939 oder Anfang 1940 zog Gertrud Falk nach Berlin, wo auch ihre Geschwister lebten. Ihre Mutter Ida, die ebenfalls in Berlin bei Gertrud Geschwistern Hugo und Else gelebt hatte, war Anfang 1939 gestorben.<br />
Getrud Falk lebte zunächst bei ihrer Schwester Helene in der Zähringer Straße 25 in Wilmersdorf, später zog sie nach Schöneberg in die Meraner Straße. Sie lebte von einer monatlichen Rente aus dem Nachlass ihres Mannes.<br />
Als ab 1938 nach und nach alle Berliner Juden zum "geschlossenen Arbeitseinsatz" in der Berliner Rüstungsindustrie verpflichtet wurden, musste auch Gertrud Falk Zwangsarbeit leisten. Sie arbeitete als "Putzerin" in der Elektro- und Glimmerwarenfabriki Scherb und Schwer in Weißensee, die Kondensatoren für die Elektroindustrie herstellte.<br />
Am 13. Januar 1943 zog Gertrud Falk in die Schöneberger Motzstraße 47, zwei Tage später zog auch ihre Schwester Helene dort ein. Nur etwa eine Woche wohnten die Schwestern hier. Am 21. Januar 1943 musste Gertrud Falk bei der Gestapo eine Vermögenserklärung ausfüllen. Einige Möbel und Hausrat überschrieb sie noch ihrer ehemaligen Hausangestellten Gertrud Latos, um sie vor dem Zugriff der Behörden zu schützen. <br />
Am 29. Januar 1943 wurde Gertrud Falk zusammen mit ihrer Schwester Helene Jacoby in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Der Deportationszug verließ den Güterbahnhof Berlin-Moabit am Nachmittag des 29. Januar und erreichte Auschwitz am nächsten Vormittag. Von den 1004 Personen, die sich im Zug befanden, wurden bei der Selektion auf der "alten Judenrampe" von Birkenau 140 Männer und 140 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen, alle anderen wurden sofort in die Gaskammern gebracht und dort mit Zyklon B vergiftet. Gertrud Falk überlebte Auschwitz nicht. Ihr genaues Todesdatum ist nicht bekannt.<br />

Die am 30. Oktober 1886 in Allenstein/Ostpreußen (heute Olsztyn in Polen) geborene Gertrud Raphaelson war die Tochter von Louis und Ida Raphaelson. Sie hatte einen älteren Bruder und zwei jüngere Schwestern.
Gertrud Raphaelson heiratete den Breslauer Arzt Dr. Hermann Falk, der aus einer alteingessenen Breslauer Kaufmannsfamilie stammte, die mit Leder handelte. Gertrud und Hermann Falk lebten in Breslau, wo 1911 auch ihre Tochter Eva geboren wurde. 1919 bekamen sie einen Sohn, Hans Ludwig.
Die Familie war wohlhabend und bewohnte eine 9 Zimmer Wohnung in der Kaiser-Wilhelm-Straße.
1932 starb Hermann Falk, Gertrud Falk blieb noch so lange in Breslau wohnen, bis ihr Sohn Hans Ludiwig Abitur gemacht hatte und nach England emigriert war, um dort zu studieren. Als Jude war ihm ein Medizinstudium in Deutschland verboten. Etwa Ende 1939 oder Anfang 1940 zog Gertrud Falk nach Berlin, wo auch ihre Geschwister lebten. Ihre Mutter Ida, die ebenfalls in Berlin bei Gertrud Geschwistern Hugo und Else gelebt hatte, war Anfang 1939 gestorben.
Getrud Falk lebte zunächst bei ihrer Schwester Helene in der Zähringer Straße 25 in Wilmersdorf, später zog sie nach Schöneberg in die Meraner Straße. Sie lebte von einer monatlichen Rente aus dem Nachlass ihres Mannes.
Als ab 1938 nach und nach alle Berliner Juden zum "geschlossenen Arbeitseinsatz" in der Berliner Rüstungsindustrie verpflichtet wurden, musste auch Gertrud Falk Zwangsarbeit leisten. Sie arbeitete als "Putzerin" in der Elektro- und Glimmerwarenfabriki Scherb und Schwer in Weißensee, die Kondensatoren für die Elektroindustrie herstellte.
Am 13. Januar 1943 zog Gertrud Falk in die Schöneberger Motzstraße 47, zwei Tage später zog auch ihre Schwester Helene dort ein. Nur etwa eine Woche wohnten die Schwestern hier. Am 21. Januar 1943 musste Gertrud Falk bei der Gestapo eine Vermögenserklärung ausfüllen. Einige Möbel und Hausrat überschrieb sie noch ihrer ehemaligen Hausangestellten Gertrud Latos, um sie vor dem Zugriff der Behörden zu schützen.
Am 29. Januar 1943 wurde Gertrud Falk zusammen mit ihrer Schwester Helene Jacoby in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Der Deportationszug verließ den Güterbahnhof Berlin-Moabit am Nachmittag des 29. Januar und erreichte Auschwitz am nächsten Vormittag. Von den 1004 Personen, die sich im Zug befanden, wurden bei der Selektion auf der "alten Judenrampe" von Birkenau 140 Männer und 140 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen, alle anderen wurden sofort in die Gaskammern gebracht und dort mit Zyklon B vergiftet. Gertrud Falk überlebte Auschwitz nicht. Ihr genaues Todesdatum ist nicht bekannt.