Helene Jacoby geb. Raphaelsohn

Verlegeort
Motzstr. 47
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
28. März 2013
Geboren
27. Juni 1889 in Allenstein
Zwangsarbeit
Putzerin (der Elektro- und Glimmerwarenfabrik Scherb & Schwer, Lehderstr. 34-35)
Deportation
am 29. Januar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
März 1943 in Auschwitz

Helene Raphaelson wurde am 27. Juni 1889 im ostpreußischen Allenstein (heute: Olsztyn / Polen) als Tochter von Louis und Ida Raphaelson geboren. Sie hatte einen Bruder und zwei Schwestern.<br />
Mit ihrem Mann, dem Apotheker Walter Jacoby und der gemeinsamen Tochter Ursula lebte sie in Berlin, zunächst in der Zähringer Straße 25 in Wilmersdorf. Walter Jacoby betrieb die Adalbert-Apotheke in der Adalbertstraße 16 in Kreuzberg. Noch heute ist auf dem Haus der Schriftzug „Apotheke“ zu sehen, in den Räumen befindet sich nun eine Tagesklinik. <br />
Zwischen Dezember 1938 und August 1939 konnten fast 10.000 jüdische Kinder mit einem Kindertransport nach England emigrieren. Auch Helene Jacobys Tochter Ursula kam so nach England und überlebte dort den Krieg. <br />
Etwa 1939 oder 1940 zog Helene Jacobys Schwester Gertrud Falk, deren Mann 1932 gestorben war, bei den Jacobys ein. Vermutlich im März 1942 starb Walter Jacoby an einem Herzinfarkt. Seine Apotheke hatte er bereits 1936 aufgeben müssen. <br />
Die Schwestern zogen in die Meraner Straße 2 in Schöneberg. Helene Jacoby musste, ebenso wie ihre Schwester, Zwangsarbeit bei der Elektro- und Glimmerwarenfabrik Scherb & Schwer in Weißensee leisten, die Kondensatoren für die Elektroindustrie herstellte. <br />
Im Januar 1943 wurde den Schwestern die Wohnung gekündigt, und sie mussten in die Motzstraße 47 umziehen. Hier blieben sie jedoch nur wenige Tage, bis zu ihrer Verhaftung durch die Gestapo. Sie wurden in die Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße gebracht und mussten eine Vermögenserklärung ausfüllen. Ein Gerichtsvollzieher informierte sie kurz darauf über die Einziehung ihres Vermögens. <br />
Am 29. Januar 1943 wurde Helene Jacoby zusammen mit ihrer Schwester in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Der Deportationszug mit insgesamt 1004 Personen verließ den Güterbahnhof Berlin-Moabit am Nachmittag des 29. Januar und erreichte Auschwitz am nächsten Vormittag. Bei der Selektion an der Rampe von Birkenau trennte die SS die Schwestern vermutlich voneinander. Helene Jacoby wurde zunächst als Häftling in das Lager eingewiesen. Sie starb jedoch bereits im März 1943. Die Umstände ihres Todes sind nicht bekannt.

Helene Raphaelson wurde am 27. Juni 1889 im ostpreußischen Allenstein (heute: Olsztyn / Polen) als Tochter von Louis und Ida Raphaelson geboren. Sie hatte einen Bruder und zwei Schwestern.
Mit ihrem Mann, dem Apotheker Walter Jacoby und der gemeinsamen Tochter Ursula lebte sie in Berlin, zunächst in der Zähringer Straße 25 in Wilmersdorf. Walter Jacoby betrieb die Adalbert-Apotheke in der Adalbertstraße 16 in Kreuzberg. Noch heute ist auf dem Haus der Schriftzug „Apotheke“ zu sehen, in den Räumen befindet sich nun eine Tagesklinik.
Zwischen Dezember 1938 und August 1939 konnten fast 10.000 jüdische Kinder mit einem Kindertransport nach England emigrieren. Auch Helene Jacobys Tochter Ursula kam so nach England und überlebte dort den Krieg.
Etwa 1939 oder 1940 zog Helene Jacobys Schwester Gertrud Falk, deren Mann 1932 gestorben war, bei den Jacobys ein. Vermutlich im März 1942 starb Walter Jacoby an einem Herzinfarkt. Seine Apotheke hatte er bereits 1936 aufgeben müssen.
Die Schwestern zogen in die Meraner Straße 2 in Schöneberg. Helene Jacoby musste, ebenso wie ihre Schwester, Zwangsarbeit bei der Elektro- und Glimmerwarenfabrik Scherb & Schwer in Weißensee leisten, die Kondensatoren für die Elektroindustrie herstellte.
Im Januar 1943 wurde den Schwestern die Wohnung gekündigt, und sie mussten in die Motzstraße 47 umziehen. Hier blieben sie jedoch nur wenige Tage, bis zu ihrer Verhaftung durch die Gestapo. Sie wurden in die Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße gebracht und mussten eine Vermögenserklärung ausfüllen. Ein Gerichtsvollzieher informierte sie kurz darauf über die Einziehung ihres Vermögens.
Am 29. Januar 1943 wurde Helene Jacoby zusammen mit ihrer Schwester in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Der Deportationszug mit insgesamt 1004 Personen verließ den Güterbahnhof Berlin-Moabit am Nachmittag des 29. Januar und erreichte Auschwitz am nächsten Vormittag. Bei der Selektion an der Rampe von Birkenau trennte die SS die Schwestern vermutlich voneinander. Helene Jacoby wurde zunächst als Häftling in das Lager eingewiesen. Sie starb jedoch bereits im März 1943. Die Umstände ihres Todes sind nicht bekannt.