Isaac 'Eugen' Lesser

Verlegeort
Passauer Str. 3
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
28. März 2013
Geboren
13. Juli 1866 in Schönlanke (Posen) /Trzcianka
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 25. Juni 1942 nach Sachsenhausen
Ermordet
25. Juni 1942 in Sachsenhausen

Der Kaufmann Isaac (Johannes) Lesser, genannt Eugen, wurde am 13. Juli 1866 in Schönlanke, dem heutigen Trzcianka in Polen, in der Nähe von Posen geboren. Seine Eltern waren Moses Lesser und Rosalie geb. Marckwald, und er hatte noch einen Bruder namens Julius. <br />
Zusammen mit seiner Frau Rosa geb. Lewinthal lebte Eugen Lesser vermutlich ab 1903 in Berlin. Das kinderlose Paar war offenbar vermögend, 1907 kauften sie ein Wohnhaus in der Passauer Straße 3 und bezogen darin eine 6-Zimmer-Wohnung im Vorderhaus. Ungefähr Ende der 1920er Jahre ging Eugen Lesser in den Ruhestand.<br />
Für das Haus in der Passauer Straße 3 interessierten sich bald auch Investoren, die wegen der zunehmenden Enteignungen von Berliner Juden ihre Chance witterten, ein gutes Geschäft zu machen. So fragte ab Herbst 1941 die Matthias-Fein-Immobiliengesellschaft mehrfach beim Finanzamt Moabit-West an, ob eine „Freigabe“ des Grundstücks „in Aussicht“ stehe. Offenbar interessierte sich der Tonfilmverlag TOBIS (Tonbild-Syndikat) für das Grundstück.<br />
Am 25. Juni 1942 verhaftete die Gestapo Eugen Lesser und brachte ihn in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Noch am selben Tag starb er dort – angeblich an einer doppelten Lungenentzündung. Seine Frau wurde zwei Monate später nach Theresienstadt deportiert, wo sie nach nicht einmal 14 Tagen starb.

Der Kaufmann Isaac (Johannes) Lesser, genannt Eugen, wurde am 13. Juli 1866 in Schönlanke, dem heutigen Trzcianka in Polen, in der Nähe von Posen geboren. Seine Eltern waren Moses Lesser und Rosalie geb. Marckwald, und er hatte noch einen Bruder namens Julius.
Zusammen mit seiner Frau Rosa geb. Lewinthal lebte Eugen Lesser vermutlich ab 1903 in Berlin. Das kinderlose Paar war offenbar vermögend, 1907 kauften sie ein Wohnhaus in der Passauer Straße 3 und bezogen darin eine 6-Zimmer-Wohnung im Vorderhaus. Ungefähr Ende der 1920er Jahre ging Eugen Lesser in den Ruhestand.
Für das Haus in der Passauer Straße 3 interessierten sich bald auch Investoren, die wegen der zunehmenden Enteignungen von Berliner Juden ihre Chance witterten, ein gutes Geschäft zu machen. So fragte ab Herbst 1941 die Matthias-Fein-Immobiliengesellschaft mehrfach beim Finanzamt Moabit-West an, ob eine „Freigabe“ des Grundstücks „in Aussicht“ stehe. Offenbar interessierte sich der Tonfilmverlag TOBIS (Tonbild-Syndikat) für das Grundstück.
Am 25. Juni 1942 verhaftete die Gestapo Eugen Lesser und brachte ihn in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Noch am selben Tag starb er dort – angeblich an einer doppelten Lungenentzündung. Seine Frau wurde zwei Monate später nach Theresienstadt deportiert, wo sie nach nicht einmal 14 Tagen starb.