Heinrich Blumenthal

Verlegeort
Rönnestraße 11
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
08. Juni 2013
Geboren
06. Februar 1896 in Berlin
Beruf
Uhrenverkäufer
Verhaftet
in Plötzensee
Verhaftet
in Sachsenhausen
Deportation
am 04. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
31. Dezember 1944 in Auschwitz

Heinrich Paul Blumenthal – auch Heinz genannt – wurde als jüngstes Kind von Louis Blumenthal und Martha (Mindel) geb. Beer am 6. Februar 1896 in Berlin geboren. Heinrich hatte zwei Brüder – Leopold und Rudolf – und eine Schwester, deren Vorname nicht bekannt ist. Seine Mutter starb, als Heinrich zwölf Jahre alt war. Von diesem Zeitpunkt an hat seine Tante Rosa Beer sich um die Familie gekümmert. <br />
<br />
Heinrich arbeitete als Uhrenverkäufer für die Glashütter Präzisions-Uhrenfabrik Loeske in Berlin. Hier lernte er seine Frau Margarete, geb. Springhorn, kennen. Heinrich heiratete sie am 5. April 1930. Aus dieser Ehe sind drei Kinder – zwei Jungen und ein Mädchen – hervorgegangen. Heinrich Blumenthal verkaufte Uhren in Deutschland und in mehreren Ländern Europas. Es existieren diverse Briefe an Margarete, die seine zahlreichen Auslandsbesuche dokumentieren.<br />
<br />
Heinrich und seine Ehefrau haben eine von den Nazis so genannte Mischehe geführt. Er war Jude und seine Ehefrau war Protestantin. Sie dachten lange, dass sie von den Nazis verschont blieben. Als sie bemerkten, dass sie sich getäuscht hatten, war es für Heinrich zu spät zum Auswandern. Zum Schutz der Kinder ließen sich Heinrich und seine Ehefrau im Mai 1939 scheiden. Heinrich bestimmte, dass seine Kinder zum Schutz vor den Nazis getauft werden und den protestantischen Glauben annehmen sollten. <br />
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Nach der Scheidung wohnte Heinrich Blumenthal in der Rönnestraße 11 in Berlin-Charlottenburg bei Familie Marcus, die ebenfalls deportiert wurde und zu deren Gedenken Stolpersteine verlegt sind. Er wurde nach Inhaftierungen im Gefängnis Plötzensee und im Konzentrationslager Sachsenhausen am 4. März 1943 deportiert. Heinrich wurde in Auschwitz ermordet. Als Todesdatum wurde der 31. Dezember 1944 festgelegt. <br />
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Einer der Brüder Heinrichs – Rudolf und seine Frau Vera – sowie die Tante Rosa Beer und der Cousin Richard mit seiner Frau Liselotte sowie der 13 Monate alten Tochter Tana sind ebenfalls aus Berlin deportiert und in den Massenvernichtungslagern der Nazis umgebracht worden. Der andere Bruder, Leopold, ist in seiner Wohnung gestorben, vermutlich durch Freitod. Seine Frau Elisabeth (Else) war wie Margarete „Arierin“, es wird vermutet, dass sie den Zweiten Weltkrieg überlebte.<br />
<br />
Heinrichs Ehefrau und ihre drei Kinder haben jedenfalls den Zweiten Weltkrieg überlebt, was auch dem Einfluss seines wohlhabenden Schwiegervaters zu verdanken ist. Mittlerweile lebt nur noch der jüngste Sohn Joachim in Hamburg. Außerdem leben vier Enkelkinder und zwei Urenkelkinder Heinrich Blumenthals.

Heinrich Paul Blumenthal – auch Heinz genannt – wurde als jüngstes Kind von Louis Blumenthal und Martha (Mindel) geb. Beer am 6. Februar 1896 in Berlin geboren. Heinrich hatte zwei Brüder – Leopold und Rudolf – und eine Schwester, deren Vorname nicht bekannt ist. Seine Mutter starb, als Heinrich zwölf Jahre alt war. Von diesem Zeitpunkt an hat seine Tante Rosa Beer sich um die Familie gekümmert.

Heinrich arbeitete als Uhrenverkäufer für die Glashütter Präzisions-Uhrenfabrik Loeske in Berlin. Hier lernte er seine Frau Margarete, geb. Springhorn, kennen. Heinrich heiratete sie am 5. April 1930. Aus dieser Ehe sind drei Kinder – zwei Jungen und ein Mädchen – hervorgegangen. Heinrich Blumenthal verkaufte Uhren in Deutschland und in mehreren Ländern Europas. Es existieren diverse Briefe an Margarete, die seine zahlreichen Auslandsbesuche dokumentieren.

Heinrich und seine Ehefrau haben eine von den Nazis so genannte Mischehe geführt. Er war Jude und seine Ehefrau war Protestantin. Sie dachten lange, dass sie von den Nazis verschont blieben. Als sie bemerkten, dass sie sich getäuscht hatten, war es für Heinrich zu spät zum Auswandern. Zum Schutz der Kinder ließen sich Heinrich und seine Ehefrau im Mai 1939 scheiden. Heinrich bestimmte, dass seine Kinder zum Schutz vor den Nazis getauft werden und den protestantischen Glauben annehmen sollten.

Nach der Scheidung wohnte Heinrich Blumenthal in der Rönnestraße 11 in Berlin-Charlottenburg bei Familie Marcus, die ebenfalls deportiert wurde und zu deren Gedenken Stolpersteine verlegt sind. Er wurde nach Inhaftierungen im Gefängnis Plötzensee und im Konzentrationslager Sachsenhausen am 4. März 1943 deportiert. Heinrich wurde in Auschwitz ermordet. Als Todesdatum wurde der 31. Dezember 1944 festgelegt.

Einer der Brüder Heinrichs – Rudolf und seine Frau Vera – sowie die Tante Rosa Beer und der Cousin Richard mit seiner Frau Liselotte sowie der 13 Monate alten Tochter Tana sind ebenfalls aus Berlin deportiert und in den Massenvernichtungslagern der Nazis umgebracht worden. Der andere Bruder, Leopold, ist in seiner Wohnung gestorben, vermutlich durch Freitod. Seine Frau Elisabeth (Else) war wie Margarete „Arierin“, es wird vermutet, dass sie den Zweiten Weltkrieg überlebte.

Heinrichs Ehefrau und ihre drei Kinder haben jedenfalls den Zweiten Weltkrieg überlebt, was auch dem Einfluss seines wohlhabenden Schwiegervaters zu verdanken ist. Mittlerweile lebt nur noch der jüngste Sohn Joachim in Hamburg. Außerdem leben vier Enkelkinder und zwei Urenkelkinder Heinrich Blumenthals.