Dr. Albert Friedländer

Verlegeort
Finckensteinallee 90
Bezirk/Ortsteil
Lichterfelde
Verlegedatum
26. April 2014
Geboren
15. September 1869 in Oppeln (Schlesien) / Opole
Beruf
Chemiker
Deportation
am 29. Oktober 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Ermordet
20. Februar 1942 in Łódź / Litzmannstadt

Albert Friedländer wurde am 15. September 1869 als Sohn des Brauereibesitzers Siegfried Friedländer und dessen Ehefrau Ida geb. Ring in Oppeln geboren. Er hatte einen Bruder, Victor Friedländer, der, vermutlich Anfang der 1930er Jahre, in die USA auswanderte. <br />
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1888 beendete Albert Friedländer in Oppeln die Schule und immatrikulierte sich im April desselben Jahres an der Universität Heidelberg, im Oktober an der Universität in Berlin. Er studierte Chemie und schloss das Studium im Mai 1893 mit seiner Promotion ab. Von November 1893 bis April 1894 war er Volontär im Laboratorium der Kk. landwirthschaftlich-chemischen Versuchs-Station in Wien und von April bis September 1894 Assistent an der Staatsgewerbeschule in Reichenberg. Danach war er in den Oberschlesischen Kokswerken & Chemischen Fabriken in Poremba tätig und von 1900 bis 1904 bei den Chemischen Werken Fritz Friedländer in Sosnitza.<br />
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Albert Friedländer heiratete am 9. September 1902 Gertrud geb. Schüller, die am 28. Dezember 1874 in Zaborze als Tochter des Gasthausbesitzers Heinrich Schüller und dessen Ehefrau Lina geb. Eisner geboren worden war. Das Ehepaar Friedländer zog im Oktober 1905 nach Berlin, wo die beiden Kinder Jula Therese (geb.1906) und Heinz Siegfried (geb. 1908) zur Welt kamen. Von Oktober 1905 bis Ende Dezember 1908 war Albert Friedländer Geschäftsführer und technischer Leiter der Chemischen Werke Fritz Friedländer und später seiner eigenen Firma, der nach ihm benannten Chemischen Werke Dr. Albert Friedländer. Von Oktober 1914 bis August 1916 war er in der Chemischen Fabrik Gebrüder Schubert beratender Chemiker und Leiter des wissenschaftlichen Laboratoriums. Im September 1916 wurde Albert Friedländer zum Heeresdienst eingezogen und erhielt im März 1917 das Eisernes Kreuz II. Klasse. Von März bis Oktober 1918 war er Leiter des Betriebs-Laboratoriums der Zinkhütte der Zinkraffinerie Oberspree.<br />
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Im März 1921 zog Familie Friedländer von Berlin nach Nürnberg, wo Albert Friedländer als Leiter des Labors in der Chemisch-pharmazeutischen Fabrik Ludwig Heumann & Co. tätig war. Hier arbeitete er bis zum September 1932. Im selben Jahr starb seine Ehefrau am 6. April 1932 in Nürnberg. Albert Friedländer versuchte Ende der 1930er Jahre nach Südafrika auszuwandern, wo bereits sein Sohn lebte. Er erhielt im Februar 1939 ein Permit mit der Auflage, bis zu einer bestimmten Frist in das Land einzureisen. Für die Auswanderung fehlte ihm jedoch das Geld, da er noch auf eine Auszahlung seines letzten Arbeitgebers, der chemischen Fabrik Gödecke & Co., wartete, die erst polizeilich genehmigt werden musste. Außerdem wartete er auf die Aushändigung seines Reisepasses, den er für die Buchung einer Schiffspassage benötigte. Albert Friedländer gelang die Emigration nicht mehr. Er wurde Ende Oktober 1941 von Berlin aus in das Ghetto Lodz/Litzmannstadt deportiert, wo er am 20. Februar 1942 verstarb. Als Todesursache ist Ruhr vermerkt.

Albert Friedländer wurde am 15. September 1869 als Sohn des Brauereibesitzers Siegfried Friedländer und dessen Ehefrau Ida geb. Ring in Oppeln geboren. Er hatte einen Bruder, Victor Friedländer, der, vermutlich Anfang der 1930er Jahre, in die USA auswanderte.

1888 beendete Albert Friedländer in Oppeln die Schule und immatrikulierte sich im April desselben Jahres an der Universität Heidelberg, im Oktober an der Universität in Berlin. Er studierte Chemie und schloss das Studium im Mai 1893 mit seiner Promotion ab. Von November 1893 bis April 1894 war er Volontär im Laboratorium der Kk. landwirthschaftlich-chemischen Versuchs-Station in Wien und von April bis September 1894 Assistent an der Staatsgewerbeschule in Reichenberg. Danach war er in den Oberschlesischen Kokswerken & Chemischen Fabriken in Poremba tätig und von 1900 bis 1904 bei den Chemischen Werken Fritz Friedländer in Sosnitza.

Albert Friedländer heiratete am 9. September 1902 Gertrud geb. Schüller, die am 28. Dezember 1874 in Zaborze als Tochter des Gasthausbesitzers Heinrich Schüller und dessen Ehefrau Lina geb. Eisner geboren worden war. Das Ehepaar Friedländer zog im Oktober 1905 nach Berlin, wo die beiden Kinder Jula Therese (geb.1906) und Heinz Siegfried (geb. 1908) zur Welt kamen. Von Oktober 1905 bis Ende Dezember 1908 war Albert Friedländer Geschäftsführer und technischer Leiter der Chemischen Werke Fritz Friedländer und später seiner eigenen Firma, der nach ihm benannten Chemischen Werke Dr. Albert Friedländer. Von Oktober 1914 bis August 1916 war er in der Chemischen Fabrik Gebrüder Schubert beratender Chemiker und Leiter des wissenschaftlichen Laboratoriums. Im September 1916 wurde Albert Friedländer zum Heeresdienst eingezogen und erhielt im März 1917 das Eisernes Kreuz II. Klasse. Von März bis Oktober 1918 war er Leiter des Betriebs-Laboratoriums der Zinkhütte der Zinkraffinerie Oberspree.

Im März 1921 zog Familie Friedländer von Berlin nach Nürnberg, wo Albert Friedländer als Leiter des Labors in der Chemisch-pharmazeutischen Fabrik Ludwig Heumann & Co. tätig war. Hier arbeitete er bis zum September 1932. Im selben Jahr starb seine Ehefrau am 6. April 1932 in Nürnberg. Albert Friedländer versuchte Ende der 1930er Jahre nach Südafrika auszuwandern, wo bereits sein Sohn lebte. Er erhielt im Februar 1939 ein Permit mit der Auflage, bis zu einer bestimmten Frist in das Land einzureisen. Für die Auswanderung fehlte ihm jedoch das Geld, da er noch auf eine Auszahlung seines letzten Arbeitgebers, der chemischen Fabrik Gödecke & Co., wartete, die erst polizeilich genehmigt werden musste. Außerdem wartete er auf die Aushändigung seines Reisepasses, den er für die Buchung einer Schiffspassage benötigte. Albert Friedländer gelang die Emigration nicht mehr. Er wurde Ende Oktober 1941 von Berlin aus in das Ghetto Lodz/Litzmannstadt deportiert, wo er am 20. Februar 1942 verstarb. Als Todesursache ist Ruhr vermerkt.