Hildegard Rosenthal geb. Laubhardt

Verlegeort
Im Dol 67 a
Bezirk/Ortsteil
Dahlem
Verlegedatum
09. November 2018
Geboren
20. Mai 1896 in Berlin
Flucht
11. Dezember 1942 - Untergetaucht
Verhaftet
12. April 1943 in Saarbrücken
Deportation
am 29. Juni 1943 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 12. Oktober 1944 nach Auschwitz
Ermordet
12. Oktober 1943 in Auschwitz

Hildegard Laubhardt wächst als Tochter des jüdischen Amtsgerichtsrats Ernst Laubhardt in Bunzlau in Schlesien auf und wird wie ihre drei Geschwister evangelisch getauft. Sie besucht ein Oberlyzeum in Droyßig in Sachsen-Anhalt, wo sie 1916 das Abitur macht und vermutlich anschließend das Lehrerinnen-Seminar absolviert. In den 1920er Jahren tritt sie mit ihrer Schwester Ilse zum Judentum über. Beide emigrieren nach Palästina, jedoch kehrt Hilde Laubhardt in den 1930er Jahren aus unbekannten Gründen nach Deutschland zurück. Um 1938 unterrichtet sie an der Jüdischen Privatschule von Lotte Kaliski in Berlin-Dahlem und danach an der von Jizchak Schwersenz geleiteten Jugend-Alija-Schule, die jüdische Kinder auf eine Auswanderung nach Palästina vorbereitet. Schließlich muss sie Zwangsarbeit in einer Wäscherei leisten.<br />
Etwa 1939 heiratet sie den jüdischen Kaufmann Friedrich (Fritz) Rosenthal. Durch die Konversion bzw. die Heirat wird Hilde Rosenthal nach den Nürnberger „Rassengesetzen“ zur „Geltungsjüdin" erklärt und ist wie ihr Mann von der Deportation bedroht. Um 1941 kommt Hilde Rosenthal wieder mit Eva Hermann, einer Schulfreundin aus Droyßig, in Kontakt, die mit ihrem Ehemann Carl in Mannheim lebt und als Quäkerin verfolgte Juden unterstützt. Eva Hermann besucht Rosenthals mehrmals in Berlin und unterstützt sie mit Lebensmittelmarken und Geld.<br />
Am 11. Dezember 1942 verlassen Rosenthals Berlin und tauchen unter. Wo sie sich in den ersten Wochen verbergen, ist nicht bekannt. Ab Mitte Januar 1943 verstecken Hermanns die Verfolgten in ihrer Wohnung – trotz der Gefahr, die dies besonders für ihre zwei kleinen Kinder bedeutet. Auch Edith Wolff und Hildes Schwester Eva Laubhardt — beide als „nichtarisch“ gefährdet — unterstützen Rosenthals, etwa mit Lebensmittelmarken vom Schwarzmarkt. Als eine weitere Helferin, die Caritas-Mitarbeiterin Gertrud Luckner, im März 1943 von der Gestapo verhaftet wird, macht diese auch Rosenthals in Saarbrücken ausfindig, die zuvor mehrmals ihr Versteck wechseln mussten.<br />
Bei der Festnahme am 12. April 1943 nimmt sich Fritz Rosenthal mit Zyankali das Leben. Seine Witwe wird nach Berlin überstellt und verhört. Am 29. Juni 1943 wird sie ins Ghetto Theresienstadt verschleppt, wo sie mit Vorträgen zur kulturellen Selbstbehauptung beiträgt. Wie viele andere Häftlinge wird auch Hilde Rosenthal am 12. Oktober 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie vermutlich sofort nach ihrer Ankunft ermordet wird.

Hildegard Laubhardt wächst als Tochter des jüdischen Amtsgerichtsrats Ernst Laubhardt in Bunzlau in Schlesien auf und wird wie ihre drei Geschwister evangelisch getauft. Sie besucht ein Oberlyzeum in Droyßig in Sachsen-Anhalt, wo sie 1916 das Abitur macht und vermutlich anschließend das Lehrerinnen-Seminar absolviert. In den 1920er Jahren tritt sie mit ihrer Schwester Ilse zum Judentum über. Beide emigrieren nach Palästina, jedoch kehrt Hilde Laubhardt in den 1930er Jahren aus unbekannten Gründen nach Deutschland zurück. Um 1938 unterrichtet sie an der Jüdischen Privatschule von Lotte Kaliski in Berlin-Dahlem und danach an der von Jizchak Schwersenz geleiteten Jugend-Alija-Schule, die jüdische Kinder auf eine Auswanderung nach Palästina vorbereitet. Schließlich muss sie Zwangsarbeit in einer Wäscherei leisten.
Etwa 1939 heiratet sie den jüdischen Kaufmann Friedrich (Fritz) Rosenthal. Durch die Konversion bzw. die Heirat wird Hilde Rosenthal nach den Nürnberger „Rassengesetzen“ zur „Geltungsjüdin" erklärt und ist wie ihr Mann von der Deportation bedroht. Um 1941 kommt Hilde Rosenthal wieder mit Eva Hermann, einer Schulfreundin aus Droyßig, in Kontakt, die mit ihrem Ehemann Carl in Mannheim lebt und als Quäkerin verfolgte Juden unterstützt. Eva Hermann besucht Rosenthals mehrmals in Berlin und unterstützt sie mit Lebensmittelmarken und Geld.
Am 11. Dezember 1942 verlassen Rosenthals Berlin und tauchen unter. Wo sie sich in den ersten Wochen verbergen, ist nicht bekannt. Ab Mitte Januar 1943 verstecken Hermanns die Verfolgten in ihrer Wohnung – trotz der Gefahr, die dies besonders für ihre zwei kleinen Kinder bedeutet. Auch Edith Wolff und Hildes Schwester Eva Laubhardt — beide als „nichtarisch“ gefährdet — unterstützen Rosenthals, etwa mit Lebensmittelmarken vom Schwarzmarkt. Als eine weitere Helferin, die Caritas-Mitarbeiterin Gertrud Luckner, im März 1943 von der Gestapo verhaftet wird, macht diese auch Rosenthals in Saarbrücken ausfindig, die zuvor mehrmals ihr Versteck wechseln mussten.
Bei der Festnahme am 12. April 1943 nimmt sich Fritz Rosenthal mit Zyankali das Leben. Seine Witwe wird nach Berlin überstellt und verhört. Am 29. Juni 1943 wird sie ins Ghetto Theresienstadt verschleppt, wo sie mit Vorträgen zur kulturellen Selbstbehauptung beiträgt. Wie viele andere Häftlinge wird auch Hilde Rosenthal am 12. Oktober 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie vermutlich sofort nach ihrer Ankunft ermordet wird.