Selma Braun geb. Alexander

Verlegeort
Kieler Str. 5
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
12. Juli 2019
Geboren
22. März 1882 in Konitz (Westpreußen) / Chojnice
Deportation
am 19. Januar 1942 nach Riga
Ermordet

Selma Alexander wurde am 22. März 1882 im westpreußischen Konitz (heute: Chojinice / Polen) geboren. Ihre Eltern waren Michaelis Alexander (1852–1918) und Rosa, geborene Chaim (1851–1934). Der Vater war Klempnermeister.<br />
Selma war das vierte von acht Kindern. Ihre Geschwister waren: Willy (1877), Heiny (1879–1934), Martha (1881), Georg (1884–1918), Paula (1885), Alfred (1895–1919) und Arthur (1895–1918).<br />
Aus dem Berliner Adressbuch von 1918 geht hervor, dass die Eltern in Berlin-Schöneberg in der Sponholzstraße lebten. In diesem Jahr starb der Vater Michaelis Alexander, 1919 war unter dieser Adresse seine Frau Rosa als Bewohnerin verzeichnet.<br />
Im Jahr 1901 lebte Selma in Stettin. Am 27. November 1901 gebar sie ihren Sohn Walter. Als ihr Sohn geboren wurde, hieß sie Selma Alexander und war „unverehelicht“. Die Hebamme Auguste Braun, die die Geburt anmeldete, gab an, dass sie zusammen mit Selma in der Wohnung Kräutermarkt 5 wohne und dass das Kind dort geboren worden sei. Das Kind starb acht Monate nach der Geburt, am 12. Juli 1902.<br />
Selma Braun, geborene Alexander lebte in der Kieler Straße 5, als sie am 19. Januar 1941 nach Riga deportiert wurde. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Auf der Transportliste ist sie als Selma Braun, geb. Alexander (ohne Beruf) vermerkt, ebenso lautet ihr Name im Gedenkbuch und bei Yad Vashem. <br />
Demnach war Selma eine Zeit lang verheiratet oder gab an, dass sie es war. Dokumente, die von der Heirat Selmas zeugen, sind nicht bekannt. Bei der Volkszählung 1939 gab sie allerdings den Namen Selma Alexander an. Zu dieser Zeit wohnte sie bei dem Ehepaar Otto und Therese Wiener in Steglitz, Siemensstraße 79. Das Ehepaar Wiener wurde am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo beide starben.<br />
Im Adressbuch von 1940 ist Selma in der Kieler Str.5 weder unter dem Nachnamen Alexander noch als Selma Braun aufgeführt. Vielleicht hat sie zwischen Mai 1939 und ihrer Deportation im Januar 1941 geheiratet. Vielleicht hat sie sich zeitweise Selma Braun genannt, weil sie zur Zeit der Geburt ihres Sohnes bei der Hebamme Auguste Braun lebte.<br />
Im Bestand des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg ist zu Selma Braun lediglich eine Karteikarte der „Vermögensverwertungsstelle“ mit einem Verweis auf Selma Alexander vorhanden. Auf der „Hinweiskarte“, die vor ihrer Deportation ausgefüllt wurde, ist notiert, dass ihre Akte fehlt. Vielleicht war der Behörde der Personenstand Selmas ebenfalls unklar. Auch findet sich auf dieser Karte ein handschriftlicher Vermerk auf die „Konsumgenossenschaft Verteilungsstelle Bln. N 20 Prinzenalle 85“ – dort könnte Selma Braun gearbeitet haben. Allerdings hatten die Nazis die Konsumgenossenschaften bereits im Mai 1935 aufgelöst.<br />

Selma Alexander wurde am 22. März 1882 im westpreußischen Konitz (heute: Chojinice / Polen) geboren. Ihre Eltern waren Michaelis Alexander (1852–1918) und Rosa, geborene Chaim (1851–1934). Der Vater war Klempnermeister.
Selma war das vierte von acht Kindern. Ihre Geschwister waren: Willy (1877), Heiny (1879–1934), Martha (1881), Georg (1884–1918), Paula (1885), Alfred (1895–1919) und Arthur (1895–1918).
Aus dem Berliner Adressbuch von 1918 geht hervor, dass die Eltern in Berlin-Schöneberg in der Sponholzstraße lebten. In diesem Jahr starb der Vater Michaelis Alexander, 1919 war unter dieser Adresse seine Frau Rosa als Bewohnerin verzeichnet.
Im Jahr 1901 lebte Selma in Stettin. Am 27. November 1901 gebar sie ihren Sohn Walter. Als ihr Sohn geboren wurde, hieß sie Selma Alexander und war „unverehelicht“. Die Hebamme Auguste Braun, die die Geburt anmeldete, gab an, dass sie zusammen mit Selma in der Wohnung Kräutermarkt 5 wohne und dass das Kind dort geboren worden sei. Das Kind starb acht Monate nach der Geburt, am 12. Juli 1902.
Selma Braun, geborene Alexander lebte in der Kieler Straße 5, als sie am 19. Januar 1941 nach Riga deportiert wurde. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Auf der Transportliste ist sie als Selma Braun, geb. Alexander (ohne Beruf) vermerkt, ebenso lautet ihr Name im Gedenkbuch und bei Yad Vashem.
Demnach war Selma eine Zeit lang verheiratet oder gab an, dass sie es war. Dokumente, die von der Heirat Selmas zeugen, sind nicht bekannt. Bei der Volkszählung 1939 gab sie allerdings den Namen Selma Alexander an. Zu dieser Zeit wohnte sie bei dem Ehepaar Otto und Therese Wiener in Steglitz, Siemensstraße 79. Das Ehepaar Wiener wurde am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo beide starben.
Im Adressbuch von 1940 ist Selma in der Kieler Str.5 weder unter dem Nachnamen Alexander noch als Selma Braun aufgeführt. Vielleicht hat sie zwischen Mai 1939 und ihrer Deportation im Januar 1941 geheiratet. Vielleicht hat sie sich zeitweise Selma Braun genannt, weil sie zur Zeit der Geburt ihres Sohnes bei der Hebamme Auguste Braun lebte.
Im Bestand des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg ist zu Selma Braun lediglich eine Karteikarte der „Vermögensverwertungsstelle“ mit einem Verweis auf Selma Alexander vorhanden. Auf der „Hinweiskarte“, die vor ihrer Deportation ausgefüllt wurde, ist notiert, dass ihre Akte fehlt. Vielleicht war der Behörde der Personenstand Selmas ebenfalls unklar. Auch findet sich auf dieser Karte ein handschriftlicher Vermerk auf die „Konsumgenossenschaft Verteilungsstelle Bln. N 20 Prinzenalle 85“ – dort könnte Selma Braun gearbeitet haben. Allerdings hatten die Nazis die Konsumgenossenschaften bereits im Mai 1935 aufgelöst.